MFG - Going west
Going west


MFG - Das Magazin
St. Pöltens gute Seite

Going west

Text Herbert „Hebi“ Binder
Ausgabe 04/2009
Geht´s Ihnen auch so? Jedes Mal, wenn man in diesen Tagen im Fernsehen einen Standesvertreter der Lehrerschaft erlebt, befällt einen so was wie eine unstillbare Sehnsucht nach einem Eisenbahnergewerkschafter. Im steten Kampf zwischen Trotz und Tränen haben sich die Verstandesvertreter zielstrebig ans Ende der öffentlichen Hackordnung bugsiert. Einem Neugebauer als Antipathieträger kann heute nicht einmal mehr ein Gabmann oder ein Penz das Wasser reichen – und das heißt was!
Die Wende soll nun dadurch erfolgen, dass die Schulorganisation den bewährten Strukturen  öffentlicher Spitäler angeglichen wird. Man hat ja doch viel gemeinsam: Schulen und Kliniken werden im wesentlichen als Vormittagsbetrieb geführt; wie die Lehrer werden auch die Ärzte von grundlosem Neid verfolgt; mageren Anfangsjahren folgen lange, fette Reifejahre; es gilt, Wohlerworbenes zu wahren. Konkret bedeutet das: Gewöhnliche Kinder werden in Zukunft vom Schulwart unterrichtet. Gratis in überfüllten Klassen. Zahlt man allerdings für die Schule ein Taggeld, dann hat man Anrecht auf kleinere Lerngruppen, Unterricht durch echte Lehrer und freie Jausenwahl plus Kurier oder Krone. Will man aber ganz auf sicher gehen, dann besucht man vor der Einschreibung in eine Schule deren Direktor zu Hause und zahlt ihm eine Vergütung. Er sorgt dann dafür, dass das Kind in eine gepflegte Klasse kommt, besucht es täglich und kassiert auch weiterhin für jedwede Handlung, allenfalls auch nur Berührung, ein Honorar, das er dann mit den Lehrern – nicht mit den Schulwarten – teilt. Sinnvoll ist es, seine Kinder zeitgerecht bei der Uniqa zu versichern, damit sie später „Direktorsschüler“ sein  können.