Daxbacher will Fallmanns Weg fortführen
Text
Thomas Schöpf
Ausgabe
Der neue SKN-Trainer Karl Daxbacher hat in der Amstzeit Jochen Fallmann/Thomas Nentwich viel Gutes gesehen. „Sir Karl“ möchte nur kleine Korrekturen vornehmen und im zweiten Jahr nach dem Titel greifen. Fallmann unterstützt ihn als Co-Trainer.
Zu wenig zum Feiern, zuviel zum Untergehen. Der SKN St. Pölten schrammte in der abgelaufenen Saison knapp am Abstieg in die Regionalliga Ost und dem Fall in die Bedeutungslosigkeit vorbei. Wohlgemerkt als Europa-League-Teilnehmer mit dem erklärten Ziel Aufstieg in die Bundesliga, einem Top-Budget (drei Millionen Euro) und einer Infrastruktur, die nicht nur in Österreichs zweithöchster Spielklasse ihresgleichen sucht.
Vier Trainer hat die Vereinsführung um Obmann Gottfried Tröstl verschlissen. Herbert Gager, der quasi als Gegengeschäft für den zur Austria abgewanderten Gerald Baumgartner im Paket mit den Spielern Petar Gluhakovic und Bernhard Luxbacher gekommen war, Michael Steiner (zunächst Gagers Co-Trainer) und das Duo Jochen Fallmann und Thomas Nentwich. Ihre Bilanz spricht Bände: Gager holte in 13 Spielen 14 Punkte, Steiner in 12 Spielen 14 Punkte und Fallmann/Nentwich in 11 Spielen 21 Punkte. Das Duo verzeichnet sogar einen besseren Schnitt als Meister SV Mattersburg (36 Spiele, 71 Punkte)!
Platz fünf sprang letztlich raus. Bis knapp vor Schluss schwebte der SKN allerdings in Abstiegsgefahr. Fallmann sieht rückwirkend zwei Schnittpartien: „Das 3:2 in Hartberg, als wir einen 0:2-Rückstand umgedreht haben und der 1:0-Heimsieg gegen Liefering.“ Beide Erfolge waren glücklich. „Aber die Spieler haben gesehen, was mit konsequentem Einsatz alles möglich ist.“ Ein entscheidender Faktor war für ihn die Länderspielpause vor dem ersten Spiel: „Da haben wir konditionell noch einmal etwas nachlegen können und uns die ersten vier, fünf Runden dann ein wenig drübergerettet.“
Natürlich war es für die „Retter“ nicht von Nachteil, dass sie zuvor Trainer der SKN Juniors in der Regionalliga Ost waren, dadurch viele Spieler des Profikaders mehr oder weniger gut kannten und einschätzen konnten. Fallmann (36) hatte als Spieler immer schon eine spätere Trainerkarriere auf seiner Agenda und betreute nebenbei diverse Nachwuchsmannschaften. Im letzten Spiel mit den SKN-Profis hatte er mit Mehdi Hetemaj (18) sogar einen Spieler auf der Bank sitzen, den er einst schon in der U9-Auswahl des SKN betreut hatte. Dass er nun als Co-Trainer von Karl Daxbacher ins zweite Glied gerückt ist, wertet Fallmann nicht als Rückschritt: „Im Gegenteil! Von ihm kann ich sehr viel lernen. Ich bin dem Sportdirektor (Anm.: Frenkie Schinkels) sehr dankbar, dass ich diese Chance erhalten habe; und dem Verein, dass ich nun von Daxbacher lernen darf.“
Daxbacher war im März vom Ligakonkurrenten LASK beurlaubt worden und konnte sich letztlich mehrere Wochen in Ruhe auf seinen neuen Job vorbereiten. Der Statzendorfer (62) hat etliche Spiele des SKN live mitverfolgt, auch einige der Juniors, und sich in aller Ruhe ein Bild machen können. „Wir müssen nicht allzu viel verändern“, weiß Daxbacher, „die Mannschaft hat am Ende mit viel Einsatz, Kampfgeist und Siegeswillen einiges erreicht. Daran gilt es anzuknüpfen.“ Er will sie nur punktuell verstärken. Zu Redaktionsschluss war die Verpflichtung des Austrianers Florian Mader (32) so gut wie fix. Er soll im defensiven Mittelfeld den Spanier David Parada ersetzen, der nie in die Fußstapfen des zu Mattersburg abgewanderten Jano treten konnte.
Vier Trainer hat die Vereinsführung um Obmann Gottfried Tröstl verschlissen. Herbert Gager, der quasi als Gegengeschäft für den zur Austria abgewanderten Gerald Baumgartner im Paket mit den Spielern Petar Gluhakovic und Bernhard Luxbacher gekommen war, Michael Steiner (zunächst Gagers Co-Trainer) und das Duo Jochen Fallmann und Thomas Nentwich. Ihre Bilanz spricht Bände: Gager holte in 13 Spielen 14 Punkte, Steiner in 12 Spielen 14 Punkte und Fallmann/Nentwich in 11 Spielen 21 Punkte. Das Duo verzeichnet sogar einen besseren Schnitt als Meister SV Mattersburg (36 Spiele, 71 Punkte)!
Platz fünf sprang letztlich raus. Bis knapp vor Schluss schwebte der SKN allerdings in Abstiegsgefahr. Fallmann sieht rückwirkend zwei Schnittpartien: „Das 3:2 in Hartberg, als wir einen 0:2-Rückstand umgedreht haben und der 1:0-Heimsieg gegen Liefering.“ Beide Erfolge waren glücklich. „Aber die Spieler haben gesehen, was mit konsequentem Einsatz alles möglich ist.“ Ein entscheidender Faktor war für ihn die Länderspielpause vor dem ersten Spiel: „Da haben wir konditionell noch einmal etwas nachlegen können und uns die ersten vier, fünf Runden dann ein wenig drübergerettet.“
Natürlich war es für die „Retter“ nicht von Nachteil, dass sie zuvor Trainer der SKN Juniors in der Regionalliga Ost waren, dadurch viele Spieler des Profikaders mehr oder weniger gut kannten und einschätzen konnten. Fallmann (36) hatte als Spieler immer schon eine spätere Trainerkarriere auf seiner Agenda und betreute nebenbei diverse Nachwuchsmannschaften. Im letzten Spiel mit den SKN-Profis hatte er mit Mehdi Hetemaj (18) sogar einen Spieler auf der Bank sitzen, den er einst schon in der U9-Auswahl des SKN betreut hatte. Dass er nun als Co-Trainer von Karl Daxbacher ins zweite Glied gerückt ist, wertet Fallmann nicht als Rückschritt: „Im Gegenteil! Von ihm kann ich sehr viel lernen. Ich bin dem Sportdirektor (Anm.: Frenkie Schinkels) sehr dankbar, dass ich diese Chance erhalten habe; und dem Verein, dass ich nun von Daxbacher lernen darf.“
Daxbacher war im März vom Ligakonkurrenten LASK beurlaubt worden und konnte sich letztlich mehrere Wochen in Ruhe auf seinen neuen Job vorbereiten. Der Statzendorfer (62) hat etliche Spiele des SKN live mitverfolgt, auch einige der Juniors, und sich in aller Ruhe ein Bild machen können. „Wir müssen nicht allzu viel verändern“, weiß Daxbacher, „die Mannschaft hat am Ende mit viel Einsatz, Kampfgeist und Siegeswillen einiges erreicht. Daran gilt es anzuknüpfen.“ Er will sie nur punktuell verstärken. Zu Redaktionsschluss war die Verpflichtung des Austrianers Florian Mader (32) so gut wie fix. Er soll im defensiven Mittelfeld den Spanier David Parada ersetzen, der nie in die Fußstapfen des zu Mattersburg abgewanderten Jano treten konnte.
Sandro und Atan fielen nicht auf
Die von Schinkels geholten Sandro und Cem Atan (beide 29) konnten nach Karrieretiefs die sprichwörtliche Kurve in St. Pölten auch nicht kratzen. Sandro – ehemaliger U17-Weltmeister mit Brasilien, Bundesliga-Kicker bei SV Ried und Austria Kärnten – kam nur zu einem Kurzeinsatz in der Ersten Liga. Atan – vor der EM 2008 bis zu einem Disco-Vorfall noch österreichischer Teamspieler – wurde für den SKN-Profikader letztlich nicht einmal angemeldet. Dafür brachten es die unter Schinkels wieder vorzeitig an die Austria zurückgegebenen Leihgaben Gluhakovic und Luxbacher wieder zu Einsätzen in diversen ÖFB-Nachwuchsnationalteams. Gluhakovic qualifizierte sich mit der U19 sogar für die EM in Griechenland im Juli. Und der von Schinkels stets torpedierte Steiner bekam einen Trainer-Vertrag bei den Rapid Amateuren. Sowohl der aktuelle Rapid-Trainer Zoran Barisic, als auch sein Vorgänger Peter Schöttel hatten vor ihrem Engagement bei den Profis diesen Job bekleidet.
Die von Schinkels geholten Sandro und Cem Atan (beide 29) konnten nach Karrieretiefs die sprichwörtliche Kurve in St. Pölten auch nicht kratzen. Sandro – ehemaliger U17-Weltmeister mit Brasilien, Bundesliga-Kicker bei SV Ried und Austria Kärnten – kam nur zu einem Kurzeinsatz in der Ersten Liga. Atan – vor der EM 2008 bis zu einem Disco-Vorfall noch österreichischer Teamspieler – wurde für den SKN-Profikader letztlich nicht einmal angemeldet. Dafür brachten es die unter Schinkels wieder vorzeitig an die Austria zurückgegebenen Leihgaben Gluhakovic und Luxbacher wieder zu Einsätzen in diversen ÖFB-Nachwuchsnationalteams. Gluhakovic qualifizierte sich mit der U19 sogar für die EM in Griechenland im Juli. Und der von Schinkels stets torpedierte Steiner bekam einen Trainer-Vertrag bei den Rapid Amateuren. Sowohl der aktuelle Rapid-Trainer Zoran Barisic, als auch sein Vorgänger Peter Schöttel hatten vor ihrem Engagement bei den Profis diesen Job bekleidet.
Triumvirat entscheidet
Nun treffen die Personalentscheidungen beim SKN Daxbacher, Fallmann und Schinkels gemeinsam. „Natürlich im Rahmen des Budgets. Große Sprünge sind nicht drin“, weiß Daxbacher. Ebenso ist ihm bewusst, dass sich die Vereinsverantwortlichen und vor allem die Fans viel von ihm erwarten. „In der abgelaufenen Saison hat hier aber eh jeder sehen können, wie knapp in dieser Liga alles beisammen ist.“ Daxbachers Vertrag läuft wie jener von Fallmann bis Sommer 2017. Im zweiten Jahr soll nach dem Titel gegriffen werden. „Besseren Fußball wollen wir bald bieten“, hofft Daxbacher, der bei seinen Klubs immer eine klare Handschrift eines schnörkellosen, ballorientierten Kurzpassspiels hinterlassen hat. Der LASK holte vergangene Saison unter seiner Führung in 23 Spielen 43 Punkte, danach in 13 Partien nur mehr 13 Punkte. Diese Statistik hatte Daxbacher im MFG-Gespräch sofort selbst parat.
Ressentiments hegt der im heimischen Fußball oftmals als „Sir Karl“ titulierte jedoch keine: „Geht eine Tür zu, geht oft auch gleich wieder eine neue auf.“ Wie zuletzt auch für Schinkels. Beim „Dirndl trifft Lederhosen“-Frühshoppen in Neumarkt/Pötting verteilte er ein paar signierte Ausgaben seines Druckwerks „Die nackte Wahrheit“ (3. Auflage) und bekam prompt einen Kurzzeit-Trainerjob beim hiesigen SV Ritterbräu.
Nun treffen die Personalentscheidungen beim SKN Daxbacher, Fallmann und Schinkels gemeinsam. „Natürlich im Rahmen des Budgets. Große Sprünge sind nicht drin“, weiß Daxbacher. Ebenso ist ihm bewusst, dass sich die Vereinsverantwortlichen und vor allem die Fans viel von ihm erwarten. „In der abgelaufenen Saison hat hier aber eh jeder sehen können, wie knapp in dieser Liga alles beisammen ist.“ Daxbachers Vertrag läuft wie jener von Fallmann bis Sommer 2017. Im zweiten Jahr soll nach dem Titel gegriffen werden. „Besseren Fußball wollen wir bald bieten“, hofft Daxbacher, der bei seinen Klubs immer eine klare Handschrift eines schnörkellosen, ballorientierten Kurzpassspiels hinterlassen hat. Der LASK holte vergangene Saison unter seiner Führung in 23 Spielen 43 Punkte, danach in 13 Partien nur mehr 13 Punkte. Diese Statistik hatte Daxbacher im MFG-Gespräch sofort selbst parat.
Ressentiments hegt der im heimischen Fußball oftmals als „Sir Karl“ titulierte jedoch keine: „Geht eine Tür zu, geht oft auch gleich wieder eine neue auf.“ Wie zuletzt auch für Schinkels. Beim „Dirndl trifft Lederhosen“-Frühshoppen in Neumarkt/Pötting verteilte er ein paar signierte Ausgaben seines Druckwerks „Die nackte Wahrheit“ (3. Auflage) und bekam prompt einen Kurzzeit-Trainerjob beim hiesigen SV Ritterbräu.