Going west
Text
Herbert „Hebi“ Binder
Ausgabe
Was hätte aus dem Austromarxismus werden können, hätte sein Promotor nicht Otto Bauer (!) geheißen. Wie elegant könnte es bei uns zugehen, käme der Landesvater nur aus einem nobliger klingenden als dem Bauern-Bund. Krause Gedanken, aber das Wort „Bauer“ ist inzwischen offensichtlich odios geworden. Jedenfalls im westlichen Vorfeld St. Pöltens. Dort hat man das tolle Kulturdepot und das neue Landeskriminalamt „An der Bauernschanze“ geplant, eröffnet allerdings soll nun „An der Schanze“ werden. Noblesse oblige – der Bauer ist weg.
Wär ja noch schöner, wenn den Kulturbeamten, wenn den benachbarten Kriminesern bei Angabe ihrer Büroadresse gleich der Agronom ins Gnack hauen täte/hauerte/ haute (schön sprechen!). Wenn sie etwa beim Kantinenersatz-Imbiss in Nadelbach oder Gerersdorf einen redlichen „Landwirteschmaus“ mit Agrarierrauchfleisch (vormals Bauerngselchtes) ordern. Der LUP wird halt noch ein Jahr lang an der „Bauernschanze“ halten müssen und sich dabei wohl gelegentlich errötend umsehen, ob ihn eh niemand kennt.
MFG musste dieses Thema aufgreifen, war doch gerade hier mit keinerlei Initiative seitens der Kollegenschaft von der NÖN zu rechnen. Sie, die NÖN-Redakteure, hatten ja, als sie vor gut drei Jahrzehnten aus der Fußgängerzone Richtung Westen übersiedelten, nur einen Wunsch an die Gemeinde: eine standesgemäße Adresse. Denn, so ihr Argument, auch der NÖN-Journalist habe ein Recht auf ein nomenklatorisches Ambiente, das seiner Identitätsfindung dienlich ist. Und die Gegend rund ums heutige Pressehaus hieß eben seit ein paar hundert Jahren „Am Ochsenboden“…
Wär ja noch schöner, wenn den Kulturbeamten, wenn den benachbarten Kriminesern bei Angabe ihrer Büroadresse gleich der Agronom ins Gnack hauen täte/hauerte/ haute (schön sprechen!). Wenn sie etwa beim Kantinenersatz-Imbiss in Nadelbach oder Gerersdorf einen redlichen „Landwirteschmaus“ mit Agrarierrauchfleisch (vormals Bauerngselchtes) ordern. Der LUP wird halt noch ein Jahr lang an der „Bauernschanze“ halten müssen und sich dabei wohl gelegentlich errötend umsehen, ob ihn eh niemand kennt.
MFG musste dieses Thema aufgreifen, war doch gerade hier mit keinerlei Initiative seitens der Kollegenschaft von der NÖN zu rechnen. Sie, die NÖN-Redakteure, hatten ja, als sie vor gut drei Jahrzehnten aus der Fußgängerzone Richtung Westen übersiedelten, nur einen Wunsch an die Gemeinde: eine standesgemäße Adresse. Denn, so ihr Argument, auch der NÖN-Journalist habe ein Recht auf ein nomenklatorisches Ambiente, das seiner Identitätsfindung dienlich ist. Und die Gegend rund ums heutige Pressehaus hieß eben seit ein paar hundert Jahren „Am Ochsenboden“…