Neuer Nachbar
Ausgabe
Als 2011 die Übersiedelung der AKNÖ-Zentrale nach St. Pölten beschlossen wurde, standen mehrere Grundstücke zur Auswahl. Nun ist die Entscheidung zugunsten der Variante Herzogenburger Straße gefallen – am Areal von Steppenwolf und Freiraum, was die Gerüchteküche einigermaßen zum Brodeln brachte.
Über einen Abriss der Jugendeinrichtungen wurde spekuliert, eine Verschlechterung der Qualität angenommen. Dabei wollen alle Beteiligten diese Gerüchte zerstreuen: Im Gespräch sind zwei Varianten: Die erste sieht den Erhalt von Steppenwolf und Freiraum in der derzeitigen Form vor, es wird quasi rundherum gebaut. Statt einer Wiese gebe es dann Bürogebäude. Bei der zweiten Variante wird der Freiraum abgerissen und neu gebaut. Dies hätte durchaus seinen Reiz, wie Wolfgang Matzl, Leiter des Freiraums und Jugendkoordinator der Stadt, betont, wenngleich ihn diese Option nicht kalt lasse, „schließlich sind wir selber mit dem Maurergwandl dagestanden und haben geschuftet.“ Er tappt selbst noch im Dunklen, wofür man sich entscheidet – „Ich weiß von nichts!“ – es gebe aber von Stadt und AK ein klares Bekenntnis, dass Steppenwolf und Freiraum als Einrichtungen bestehen bleiben. Die Details entscheiden sich in den nächsten Wochen, jetzt ginge es an das Eingemachte. Bürgermeister Matthias Stadler schlägt in dieselbe Kerbe: „Mich hat begeistert, dass die Arbeiterkammer das Jugendzentrum und die Jugendkulturhalle integrieren möchte. Die AK kann dadurch ganz bewusst Synergien nutzen, weil es ja unterschiedliche Jugend-, und Lehrlingsprogramme gibt, die ganz bewusst auf Problemfelder der Jugend abzielen.“ Was die Nachbarschaft dann konkret bedeuten werde, kann Barbara Obernigg, Leiterin des Steppenwolfs, zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen: „Ich denke aber, dass die direkte Nachbarschaft für einige Jugendliche von Vorteil sein kann. Die Angebote der AK sind so näher und greifbarer für die Jugendlichen.“ Auch sie lobt das Interesse seitens der AK, eine Verbesserung für das Jugendzentrum zu erreichen.
Ebenso steht Wolfgang Matzl, auch wenn er erst kurzfristig informiert worden ist, voll und ganz hinter der Entscheidung: „Das wird auf anderer Ebene verhandelt als ich tätig bin. Würde man immer jeden fragen, käme dabei nichts raus“, meint er pragmatisch. So ergäben sich aus der neuen Nachbarschaft durchaus Synergien, man könne auch Veranstaltungen gemeinsam machen. „Es gibt Potential“, ist er überzeugt. Obernigg wurde vorab kontaktiert: „Die AK hat sich vor den Beschlüssen und bevor es in den Medien stand mit mir in Verbindung gesetzt, um nicht über uns drüber zu fahren und um uns möglichst schnell zu zeigen, dass ihnen unsere Arbeit und das Jugendzentrum ein großes Anliegen sind.“ Sie ist positiv gestimmt: „Natürlich machen Veränderungen Angst, aber in diesem Fall sehe ich eine Chance, dass das Jugendzentrum dazugewinnen kann, denn eigentlich platzen wir mit unseren Projekten aus allen Nähten!“ Der Schlachthof
Feststeht jedenfalls der Abriss des Schlachthofes auf demselben Areal, was bei manchen für Raunen gesorgt hat. „Es tut mir zwar leid, aber eine andere Option ist für mich schon lang gestorben“, führt Matzl aus. Er hätte anfangs durchaus Konzepte für den Schlachthof gehabt, diese scheiterten aber an Detailfragen der Umsetzung sowie Finanzierung. „Eine Sanierung wäre wirtschaftlicher Unsinn gewesen, viel billiger wäre ein Abriss und Neubau gekommen. Außerdem war es ja ein Ort, wo Tiere geschlachtet wurden“, schildert er seine persönliche Sicht der Sache. Der Schlachthof habe zwar einen gewissen Charme, sei aber architektonisch nicht besonders. Auch das Bundesdenkmalamt sieht es ähnlich und hat das Gebäude nicht unter Schutz gestellt. Obernigg sieht den Abriss mit einem weinenden Auge: „Er hat Kultcharakter und war für den Graffiti-Jam natürlich ‚Die Location‘!“
Wenn es nach Plan läuft, ersparen sich die Einrichtungen aber jedenfalls ein Zwischenprovisorium an einem anderen Standort, wie Bürgermeister Stadler erläutert. „Zum jetzigen Stand der Dinge ist geplant, dass schon ab Sommer mit den ersten Bauarbeiten Richtung Süden begonnen werden kann. Das Jugendzentrum und die Jugendkulturhalle bleiben solange stehen, bis ihr Teil am Areal fertig ist, erst dann übersiedeln sie und das alte Gebäude wird geschleift.“
Aktuell werden die Bedürfnisse der Jugendlichen erhoben, damit diese in die Arbeit des Architekten miteinfließen können. "Wenn es dann die ersten Pläne gibt, sollen diese der Öffentlichkeit vorgelegt werden, um einen möglichst reibungslosen Ablauf auch während der Bauarbeiten zu gewährleisten", schlägt Obernigg vor. Damit setzt sie auf Transparenz, die von der JVP zuletzt bezweifelt wurde. So sei die angebliche "Jugendeinbindung eine Farce". Ein Vorwurf, den der Bürgermeister zurückweist. „Zum einen sind natürlich die Leiter der Einrichtungen involviert, zum anderen wird es Sitzungen der Jugendlichen geben, auf denen diese ihre Inputs erarbeiten, die selbstverständlich Eingang in die Planungen finden werden."
Matzl ist letztlich von einer Verbesserung der Gesamtsituation für die Einrichtungen überzeugt und versichert: „Kein Grund zur Sorge!“
Ebenso steht Wolfgang Matzl, auch wenn er erst kurzfristig informiert worden ist, voll und ganz hinter der Entscheidung: „Das wird auf anderer Ebene verhandelt als ich tätig bin. Würde man immer jeden fragen, käme dabei nichts raus“, meint er pragmatisch. So ergäben sich aus der neuen Nachbarschaft durchaus Synergien, man könne auch Veranstaltungen gemeinsam machen. „Es gibt Potential“, ist er überzeugt. Obernigg wurde vorab kontaktiert: „Die AK hat sich vor den Beschlüssen und bevor es in den Medien stand mit mir in Verbindung gesetzt, um nicht über uns drüber zu fahren und um uns möglichst schnell zu zeigen, dass ihnen unsere Arbeit und das Jugendzentrum ein großes Anliegen sind.“ Sie ist positiv gestimmt: „Natürlich machen Veränderungen Angst, aber in diesem Fall sehe ich eine Chance, dass das Jugendzentrum dazugewinnen kann, denn eigentlich platzen wir mit unseren Projekten aus allen Nähten!“ Der Schlachthof
Feststeht jedenfalls der Abriss des Schlachthofes auf demselben Areal, was bei manchen für Raunen gesorgt hat. „Es tut mir zwar leid, aber eine andere Option ist für mich schon lang gestorben“, führt Matzl aus. Er hätte anfangs durchaus Konzepte für den Schlachthof gehabt, diese scheiterten aber an Detailfragen der Umsetzung sowie Finanzierung. „Eine Sanierung wäre wirtschaftlicher Unsinn gewesen, viel billiger wäre ein Abriss und Neubau gekommen. Außerdem war es ja ein Ort, wo Tiere geschlachtet wurden“, schildert er seine persönliche Sicht der Sache. Der Schlachthof habe zwar einen gewissen Charme, sei aber architektonisch nicht besonders. Auch das Bundesdenkmalamt sieht es ähnlich und hat das Gebäude nicht unter Schutz gestellt. Obernigg sieht den Abriss mit einem weinenden Auge: „Er hat Kultcharakter und war für den Graffiti-Jam natürlich ‚Die Location‘!“
Wenn es nach Plan läuft, ersparen sich die Einrichtungen aber jedenfalls ein Zwischenprovisorium an einem anderen Standort, wie Bürgermeister Stadler erläutert. „Zum jetzigen Stand der Dinge ist geplant, dass schon ab Sommer mit den ersten Bauarbeiten Richtung Süden begonnen werden kann. Das Jugendzentrum und die Jugendkulturhalle bleiben solange stehen, bis ihr Teil am Areal fertig ist, erst dann übersiedeln sie und das alte Gebäude wird geschleift.“
Aktuell werden die Bedürfnisse der Jugendlichen erhoben, damit diese in die Arbeit des Architekten miteinfließen können. "Wenn es dann die ersten Pläne gibt, sollen diese der Öffentlichkeit vorgelegt werden, um einen möglichst reibungslosen Ablauf auch während der Bauarbeiten zu gewährleisten", schlägt Obernigg vor. Damit setzt sie auf Transparenz, die von der JVP zuletzt bezweifelt wurde. So sei die angebliche "Jugendeinbindung eine Farce". Ein Vorwurf, den der Bürgermeister zurückweist. „Zum einen sind natürlich die Leiter der Einrichtungen involviert, zum anderen wird es Sitzungen der Jugendlichen geben, auf denen diese ihre Inputs erarbeiten, die selbstverständlich Eingang in die Planungen finden werden."
Matzl ist letztlich von einer Verbesserung der Gesamtsituation für die Einrichtungen überzeugt und versichert: „Kein Grund zur Sorge!“