Rote Karte für Rosa
Ausgabe
Ich fühle mich, als hätte ich die letzten Wochen nichts anderes getan, als einen Marathon zu laufen. Als wäre ich meinem Leben hinterher gehechtet und hätte dabei jeden einzelnen Rosa Muskel überbeansprucht, das Herz belastet und das Hirn dabei ausgeschaltet. Anders kann ich mir nicht erklären, dass seltsame Dinge rund um mich geschehen, denen ich nichts anderes entgegensetzen kann, als ihnen dabei zuzusehen, wie sie alles und Rosa verändern. Rosa fehlt die Kraft einzugreifen, mir fehlt die Stärke zu kämpfen. Ich bin ausgelaugt. Erst Anfang September und ich muss an meine Reserven. Ich weiß nicht, ob es an der Hitze der vergangenen Wochen liegt, aber Rosa hatte in letzter Zeit vermehrt jene besonderen Arten von Begegnungen, auf die ich nicht gefasst war. Da waren sie plötzlich wieder: Kollegen und Mitstreiter, auf die Rosa als Freischaffende auf dem Arbeitsmarkt nun mal angewiesen ist. Es kann nicht anders sein, es muss wohl an der Hitze liegen, dass manche Gehirne etwas weicher sind und die eine oder andere Vereinbarung einfach durch den Rost oder zwischen den ausgesiebten Gehirnzellen gefallen ist. Und auch Männer, die Rosa eigentlich seit gut einem Jahr auf die Ersatzbank geschoben hatte, haben plötzlich die Schnauze voll, ihre Zeit abzusitzen. Tja, und so hat sich im Speziellen die Nummer 12 aus Rosas Männerteam frei gespielt. Und das hat ihn wohl zu neuen Höhenflügen animiert. Erst ausbrechen und dann abrechnen. Rote Karte für Rosa. Verdammt, das schmerzt. Und als Halbitalienerin weiß ich dieses Foul auch zu zelebrieren. Dieses Heimspiel hat Rosa vergeigt. Endgültig.