"Es ist eine Hass-Liebe"
Ausgabe
Sie erhielt die höchste Auszeichnung für junge Künstler der Stadt St. Pölten. Mit Polyp, einem dekorativen Wäschekorb, wurde sie bei der Designmesse „blickfang“ in Wien doppelt ausgezeichnet. Die Produktdesignerin Helene Steiner hat ihre Berufung gefunden und sichtlich Spaß daran.
Bei dem Gedanken, Mathematik oder Wirtschaft zu studieren, merkte die gebürtige St. Pöltnerin, dass „etwas fehlte“. Das künstlerische Interesse war längst geweckt. Seit 2007 studiert Steiner Produktdesign an der Bauhaus-Universität Weimar – und das sehr erfolgreich. Ihr neuestes Objekt heißt Polyp, ein Wäschekorb als Wandornament, wofür sie mehrere Auszeichnungen erhielt.
„Leben ist kein Showroom“
„Wir leben in keinem Musterhaus, wo alles perfekt ist. Ich suche nach Situationen im Alltag. Wenn getragene Kleidungsstücke von einer leichten Staubschicht umhüllt sind, wollen wir sie am liebsten verstecken“, erzählt Steiner von ihrer Inspiration für Polyp. Die schmutzige Kleidung wird einfach durch die Öffnung vorne in den Korb gestopft. Quillt die Wäsche vorne raus, ist der Korb voll – die Menge ergibt genau eine Waschmaschinenladung.
„Ein halbes bis ein Jahr“ arbeitet die junge Produktdesignerin an einem Objekt. Ist die Idee im Kopf entstanden, beginnt die Recherchearbeit, Marktforschung, Skizzen werden angefertigt, Unternehmen gesucht. „Firmen sind wichtig, um Einblicke in aktuelle Entwicklungen zu bekommen. Das Produkt muss die neueste Technik berücksichtigen und für den Markt geeignet sein!“ Erst dann geht es in die Bauphase, in der Materialien getestet werden, getüftelt und ausprobiert wird. Gebaut wird in der Uni-Werkstätte, die von 6 bis 16 Uhr geöffnet ist. Für Polyp hat die sympathische Studentin die Gussform selbst gebaut. „Ich habe neun Monate lang gebraucht, um die Wäschekörbe händisch nachzubilden und diese selbst zu gießen. Bis heute habe ich es nicht ganz geschafft, die Körbe haben Löcher, weil ich händisch nicht so einen großen Druck aufbauen kann.“ Mit Polyesterharz versucht sie nun die Löcher zu kitten, einige Professoren an der Universität haben ihr geraten, dieses mühsame Unterfangen aufzugeben. „Ich gebe nicht auf, da bin ich stur. Der manuelle Bezug zu meinem Produkt muss vorhanden sein, 3D-Projektionen können Handarbeit für mich nicht ersetzen.“
London calling
Polyp hat die Markttauglichkeit geschafft, eine Produzentenfirma hat Interesse an einer Auflage von 10.000 Stück. Auf internationalen Messen präsentiert Steiner nun den originellen Wäschekorb. „Manchmal ist es mühsam, das Produkt wieder und wieder zu erklären und zu präsentieren – es entsteht eine Hass-Liebe“, schmunzelt die junge Künstlerin. Aufgrund ihrer gewonnen Preise, wurde sie im September zur renommierten Messe „What Women Make“ nach London eingeladen. „Ein gigantisches Erlebnis!“ Steiner war fasziniert vom „Ausmaß der Messe, dem Umfeld und der Ausstellerfläche“.
Die facettenreiche britische Hauptstadt hat es Steiner angetan. Sie möchte dort ihr Praktikum absolvieren und später den Master am renommierten „Royal College of Art“ ablegen. Für die Bewerbungsphase plant sie zwei Jahre ein. „Das Aufnahmeverfahren ist schwer.“ Ist die Hürde geschafft, stehen alle Wege offen. „Viele Studenten werden direkt von Firmen abgeworben! In unserer Branche wichtig – nur 2 % der Produktdesigner schaffen es, mit ihrer Arbeit Geld zu verdienen.“
Steiner hat ihren Entschluss gefasst: Sie möchte als Produktdesignerin ihren Weg gehen. Talent und das nötige Gespür hat sie, und es ist ihr bewusst, dass nicht immer alles leicht von der Hand geht. „Das Studium ist dazu da, um zu scheitern – jetzt geht es noch, später nicht.“
„Leben ist kein Showroom“
„Wir leben in keinem Musterhaus, wo alles perfekt ist. Ich suche nach Situationen im Alltag. Wenn getragene Kleidungsstücke von einer leichten Staubschicht umhüllt sind, wollen wir sie am liebsten verstecken“, erzählt Steiner von ihrer Inspiration für Polyp. Die schmutzige Kleidung wird einfach durch die Öffnung vorne in den Korb gestopft. Quillt die Wäsche vorne raus, ist der Korb voll – die Menge ergibt genau eine Waschmaschinenladung.
„Ein halbes bis ein Jahr“ arbeitet die junge Produktdesignerin an einem Objekt. Ist die Idee im Kopf entstanden, beginnt die Recherchearbeit, Marktforschung, Skizzen werden angefertigt, Unternehmen gesucht. „Firmen sind wichtig, um Einblicke in aktuelle Entwicklungen zu bekommen. Das Produkt muss die neueste Technik berücksichtigen und für den Markt geeignet sein!“ Erst dann geht es in die Bauphase, in der Materialien getestet werden, getüftelt und ausprobiert wird. Gebaut wird in der Uni-Werkstätte, die von 6 bis 16 Uhr geöffnet ist. Für Polyp hat die sympathische Studentin die Gussform selbst gebaut. „Ich habe neun Monate lang gebraucht, um die Wäschekörbe händisch nachzubilden und diese selbst zu gießen. Bis heute habe ich es nicht ganz geschafft, die Körbe haben Löcher, weil ich händisch nicht so einen großen Druck aufbauen kann.“ Mit Polyesterharz versucht sie nun die Löcher zu kitten, einige Professoren an der Universität haben ihr geraten, dieses mühsame Unterfangen aufzugeben. „Ich gebe nicht auf, da bin ich stur. Der manuelle Bezug zu meinem Produkt muss vorhanden sein, 3D-Projektionen können Handarbeit für mich nicht ersetzen.“
London calling
Polyp hat die Markttauglichkeit geschafft, eine Produzentenfirma hat Interesse an einer Auflage von 10.000 Stück. Auf internationalen Messen präsentiert Steiner nun den originellen Wäschekorb. „Manchmal ist es mühsam, das Produkt wieder und wieder zu erklären und zu präsentieren – es entsteht eine Hass-Liebe“, schmunzelt die junge Künstlerin. Aufgrund ihrer gewonnen Preise, wurde sie im September zur renommierten Messe „What Women Make“ nach London eingeladen. „Ein gigantisches Erlebnis!“ Steiner war fasziniert vom „Ausmaß der Messe, dem Umfeld und der Ausstellerfläche“.
Die facettenreiche britische Hauptstadt hat es Steiner angetan. Sie möchte dort ihr Praktikum absolvieren und später den Master am renommierten „Royal College of Art“ ablegen. Für die Bewerbungsphase plant sie zwei Jahre ein. „Das Aufnahmeverfahren ist schwer.“ Ist die Hürde geschafft, stehen alle Wege offen. „Viele Studenten werden direkt von Firmen abgeworben! In unserer Branche wichtig – nur 2 % der Produktdesigner schaffen es, mit ihrer Arbeit Geld zu verdienen.“
Steiner hat ihren Entschluss gefasst: Sie möchte als Produktdesignerin ihren Weg gehen. Talent und das nötige Gespür hat sie, und es ist ihr bewusst, dass nicht immer alles leicht von der Hand geht. „Das Studium ist dazu da, um zu scheitern – jetzt geht es noch, später nicht.“