Schräge Töne
Text
Beate Steiner
Ausgabe
Die Sonne blinzelt über das Theater, sorgt für wohlige Wärme am Rathausplatz, wo hunderte bestens gelaunte Menschen an den Schanigarten-Tischen sitzen, plaudernd und lachend, vor sich ein süffiges Getränk. In der lauen Sommernachtsluft liegt angenehm chillige Musik, live, gespielt von großartigen St. Pöltner Musikern. Die Stimmung ist heiter-erwartungsvoll, die Gesellschaft angenehm und gut gelaunt. Das ist schon was Feines, so eine Freiluft-Veranstaltung auf dem Rathausplatz oder dem Herrenplatz, oder wo auch immer in unserer kleinen, aber kulturell und lebensqualitätsmäßig schon sehr großen Stadt.
Diese Postkarten-Idylle wird allerdings leicht gestört, optisch und akustisch, dann nämlich, wenn sich unsere Volksvertreter mit Mikrophon ins Bild drängen und zu uns sprechen, auch wenn sie mit der Veranstaltung nix zu tun haben, aber halt für Parteifreunde das Fest aufputzen. „Lass sie doch, hört eh keiner zu“, sagt der eine, „das ist halt einfach so üblich bei uns“, die andere. Also, mich stört das. Wenn ich mir ein Konzert anhöre oder mir eine Ausstellung anschaue, dann will ich das genießen und mir nicht immer die gleichen Wahlkampffloskel-getränkten Sager anhören müssen. Ist außerdem meine Zeit, in der ich zwangsverpflichtet zwar nicht zuhören, aber doch anwesend sein muss, weil sich ein Politiker den Event als gratis Wahlplattform gekrallt hat. Ich find’s herzerfrischend und sympathisch und echt gut, wenn Politiker mit dabei sind bei allem, was an Spannendem und Entspannendem, Interessantem und Lustigem geboten wird in St. Pölten. Aber schräge Töne haben nix verloren bei harmonischen Veranstaltungen, heiße Luft in angenehmer Atmosphäre zu verbreiten, das sollte aus dem Programm Wähler-werbender Menschen gestrichen werden.
Diese Postkarten-Idylle wird allerdings leicht gestört, optisch und akustisch, dann nämlich, wenn sich unsere Volksvertreter mit Mikrophon ins Bild drängen und zu uns sprechen, auch wenn sie mit der Veranstaltung nix zu tun haben, aber halt für Parteifreunde das Fest aufputzen. „Lass sie doch, hört eh keiner zu“, sagt der eine, „das ist halt einfach so üblich bei uns“, die andere. Also, mich stört das. Wenn ich mir ein Konzert anhöre oder mir eine Ausstellung anschaue, dann will ich das genießen und mir nicht immer die gleichen Wahlkampffloskel-getränkten Sager anhören müssen. Ist außerdem meine Zeit, in der ich zwangsverpflichtet zwar nicht zuhören, aber doch anwesend sein muss, weil sich ein Politiker den Event als gratis Wahlplattform gekrallt hat. Ich find’s herzerfrischend und sympathisch und echt gut, wenn Politiker mit dabei sind bei allem, was an Spannendem und Entspannendem, Interessantem und Lustigem geboten wird in St. Pölten. Aber schräge Töne haben nix verloren bei harmonischen Veranstaltungen, heiße Luft in angenehmer Atmosphäre zu verbreiten, das sollte aus dem Programm Wähler-werbender Menschen gestrichen werden.