STP Metal City
Text
Thomas Fröhlich
Ausgabe
Da sorgte ein Neuzugang zum ohnehin recht intensiven St. Pöltner Festval-Sommer im Vorfeld für mittelgroße Aufregung: Das „Extremefest“, ein Dorado für Fans der härteren Metal-Gangart, rief eine „Österreichische Gesellschaft zum Schutz von Tradition, Familie und Privateigentum (!)“ auf den Plan, deren Name allein schon an Realsatire gemahnt und die sich in ihren Aussendungen nicht nur Sorgen über das lautstark Gebotene, sondern auch darüber machte, dass „bei derartigen Jugendfestivals meist alle Dämme brechen, was Alkoholkonsum, Drogenhandel sowie unüberlegten wilden Geschlechtsverkehr anlangt.“
Ähem: War da der Wunsch Vater des Gedankens? Auf jedem Zeltfest geht’s de facto ärger zu als beim durchschnittlichen Metalkonzert, wo die Zuhörer in erster Linie eben als Zuhörer, also der Musik wegen, hinkommen.
Und so ging Anfang Juli ein dreitägiges Festival im VAZ vor ca. 2.500 friedlichen, meist schwarz gekleideten, oft langzoterten, durchwegs liebenswürdigen und ob der Bandauswahl und der Location begeisterten Metalfans über die Bühne, dem man eine Neuauflage innigst wünscht. In Salzburg, wo das Ganze ja zuerst stattfinden hätte sollen, brachte es offenbar ein Rudel selbst ernannter Erretter des Abendlandes zu Fall – freuen wir uns, dass das in St. Pölten trotz der Proteste einiger Versprengter nicht gelang und der Freiheit der Kunst mehr Relevanz eingeräumt wird als religiös verbrämter Ang’rührtheit. Dass der St. Pöltner Diözesanbischof Küng für all die armen Seelen, die sich derlei „Blut und Gewaltanspielungen“ freiwillig antaten, beten ließ, soll uns jedoch ehrlich freuen.
Nur eine Frage hab’ ich: Was ist bitte wirklich so schlimm an wildem Geschlechtsverkehr?
Ähem: War da der Wunsch Vater des Gedankens? Auf jedem Zeltfest geht’s de facto ärger zu als beim durchschnittlichen Metalkonzert, wo die Zuhörer in erster Linie eben als Zuhörer, also der Musik wegen, hinkommen.
Und so ging Anfang Juli ein dreitägiges Festival im VAZ vor ca. 2.500 friedlichen, meist schwarz gekleideten, oft langzoterten, durchwegs liebenswürdigen und ob der Bandauswahl und der Location begeisterten Metalfans über die Bühne, dem man eine Neuauflage innigst wünscht. In Salzburg, wo das Ganze ja zuerst stattfinden hätte sollen, brachte es offenbar ein Rudel selbst ernannter Erretter des Abendlandes zu Fall – freuen wir uns, dass das in St. Pölten trotz der Proteste einiger Versprengter nicht gelang und der Freiheit der Kunst mehr Relevanz eingeräumt wird als religiös verbrämter Ang’rührtheit. Dass der St. Pöltner Diözesanbischof Küng für all die armen Seelen, die sich derlei „Blut und Gewaltanspielungen“ freiwillig antaten, beten ließ, soll uns jedoch ehrlich freuen.
Nur eine Frage hab’ ich: Was ist bitte wirklich so schlimm an wildem Geschlechtsverkehr?