Volksempfinden
Text
Herbert „Hebi“ Binder
Ausgabe
Der Patriotismus des Landeshauptstädters ist eher scheu und versteckt, er enthüllt sich nur dem Geduldigen. Vordergründig sind die Traisenstädter Moachler. MFG konnte einen alten St. Pöltner für ein Interview zur lokalen Lage gewinnen: Was halten sie von der St. Pöltner SPÖ? Lauter Sozi! Und von der ÖVP? Wem manans denn do? Was halten sie vom Bürgermeister? Der Matthias wa eh liab, oba de im Gemeinderot san unguade Gfrasta. Der Lup? Sitzt eh neamd drin. Die Innenstadt? Im Sexavierzgerjoa woa in da Linzerstrossn mehr los. Die netten Schanigärten? Nix wia Lärm bis Mittanochd! Ein Luxushotel bei den Stadtsälen? Geh hearns marauf! Aber die Aquacity! Willis feuchtes Vermächtnis. I vasteh eam nu oewäu ned. Die Glanzstoff? Varrodns mi ned, oba des woa eh scho hächste Zeid, Godseidaung! Die Landesbeamten im Regierungsviertel? No, de san vielleicht wos augfressn, dass olle Dog zu uns foan miassn! Owa i vagun eahnas. Radwege werden neu angelegt. Owa i bin ka Söbstmöada ned! Stolz können wir sein auf unser neues Landesklinikum! Und a Gaude is`, wia de Primaa jetzt auf amoe zügig de Foab wexln, de Hödn! Die NÖN? A Büdabiachl mid oewäu de gleichn Leit drin. Kurt Krenn? Meingott, der klane Dicke. Wia geht’s eam denn? Unser Militärkommando? Schmuck, schmuck! Fost scho elegant. Bei de Zapfenstreiche und bei de Bieraunstiche, do gheans hoet scho zur Folklore. Oba wos soens denn sunst duan, wauns rundumadum kann Feind haum? Unser Landesvater Pröll! Privat siacht ma den eigentli nia bei uns in da Stod. I glaub, dea fiacht si … Wie stehen sie zu den Wienern? De nervn mi mid ehnara ewichn Raunzarei! Lieben sie ihre Heimatstadt St.Pölten? Eigentlich ned – nua waun i Hamweh hob.