Don´t forget
Text
Tina Reichl
Ausgabe
Die beste Mutter ruft an und erzählt vom Besuch meiner besten Schwiegermutter. „Stell dir vor! Zuerst vergisst sie ihre Tasche, bemerkt es aber gleich und fährt nochmal zu mir zurück. Dann bekomm ich einen Anruf. Sie steht vor ihrem Haus, findet aber den Haustorschlüssel nicht. Fährt wieder zu mir und kommt drauf, dass sie ihn in der Jackentasche hatte, aber irrtümlich die Jacke meines Mannes angezogen hat!“ Was soll ich sagen? Ich lebe mit ihrem Sohn, dem fleischgewordenen Vergissmeinnicht zusammen! Schlüssel, Handy, Geldbörse? Ha, nein, das geht bei uns viel kreativer! Unterhose im Tennisverein, Sicherung beim Reparieren der Badtherme (mit anschließender Nacht im Krankenhaus), Sonnenbrille am Kopf, Wintermantel im Winter (!) in der Osteria, obligatorisch abwechselnd ein Pulli, Schal, Jacke, Brille oder Kapperl bei unseren Freunden, Badehose und/oder Schlapfen bei so ziemlich jedem Thermenaufenthalt, Geldbörse beim Kurztrip nach Berlin daheim gelassen, zwei Eintrittskarten fürs Fussballmatch im Ernst-Happel-Stadion im Büro vergessen und Führerschein beim romantischen Candle Light Dinner Package im Casino in Wien nicht eingesteckt. Und das Schlimmste? Es vererbt sich weiter!
Abends beim gemeinsamen Abendessen: „Max, was gab´s heute zum Mittagessen im Kindergarten?“ „Hab ich vergessen.“ „Und Hannes, was hast du heut gegessen?“ „Ich? Ach, ich. Hmmm, ich hab vergessen zu essen!“
Und nicht nur das – es ist offensichtlich auch noch ansteckend. Ich selbst bin schon infiziert.
„Ach Kind“, fragt meine Mutter, „kannst du mir bitte noch die Telefonnummer deiner Masseurin geben?“
„Ja, Mama, mach ich gleich! Wo ist nur mein Handy? Verdammt! Ich ruf dich dann zurück, wenn ich´s gefunden hab!“
Abends beim gemeinsamen Abendessen: „Max, was gab´s heute zum Mittagessen im Kindergarten?“ „Hab ich vergessen.“ „Und Hannes, was hast du heut gegessen?“ „Ich? Ach, ich. Hmmm, ich hab vergessen zu essen!“
Und nicht nur das – es ist offensichtlich auch noch ansteckend. Ich selbst bin schon infiziert.
„Ach Kind“, fragt meine Mutter, „kannst du mir bitte noch die Telefonnummer deiner Masseurin geben?“
„Ja, Mama, mach ich gleich! Wo ist nur mein Handy? Verdammt! Ich ruf dich dann zurück, wenn ich´s gefunden hab!“