MFG - Wer nicht markiert, verliert
Wer nicht markiert, verliert


MFG - Das Magazin
St. Pöltens gute Seite

Wer nicht markiert, verliert

Ausgabe 11/2005

Über 40 Millionen Menschen greifen weltweit zum „Markierer“ und schießen sich gegenseitig mit Bällen aus Lebensmittelfarbe ab. Auch hierzulande boomt der Paintball-Sport. Am 12. und 13. November wird im VAZ der österreichische Meister in einem internationalen Turnier ermittelt.

Wer glaubt, Paintball-Spieler seien ein paar Wilde, die ihre Aggressionen kanalisieren, indem sie mit unzähligen Farbkugeln durch die Gegend ballern, der wird – so er sich überhaupt selbst ins Kampfgelände traut – rasch sein buntes Wunder erleben. Paintball ist eine diffizile Team-Sportart, bei der zwar jede Menge geschossen wird, doch wer gnadenlos am Abzug herum hantiert, der muss selbst bald abziehen. Nur wer den Kampf mit den Farbkugeln systematisch angeht, wird am Ende die Fahne (um die geht es nämlich) hissen können. Ähnlich wie beim Fußball gibt es Verteidiger, Mittelfeldspieler und Stürmer, die mit einer bestimmten Taktik ins Spiel gehen. „Du musst dir vorher das Spielfeld genau anschauen und mit deinen Mitspielern absprechen, über welche Flanke sich der Angriff am ehesten lohnen kann“, weiß Daniel Schwingenschlögl vom österreichischen Top-Team „Casseopaya“ aus Amstetten. Gespielt wird zumeist fünf gegen fünf (bei je zwei Reservisten) auf einem 40x20 Meter großen Feld mit 25 Deckungsmöglichkeiten aus aufgeblasenen Formen. In der Mitte schlängelt die „snake“. „Dort hast du den besten Winkel zum Schießen“, sagt Schwingenschlögl. Nur hinkommen muss man halt einmal zu dem Ungetier, ohne sich Kleckser aus Lebensmittelfarbe auf der Weste einzuhandeln. Denn wer einen (mit Gelatine überzogenen) Paintball einfängt, ist markiert und wird vom Schiri-Team des Feldes verwiesen.  Drei gängige Paintball-Versionen gibt es. Beim „Deathmatch“ wird solange gekämpft, bis der Gegner eliminiert, also jeder markiert ist. Beim „Central Flag Game“ soll die Fahne aus der Mitte in die eigene „Base“, quasi den Stützpunkt, gebracht werden. Und beim „Capture the Flag“ muss die Fahne aus der Basis des Gegners geholt werden. Bei den Austrian Paintball Indoor Open, die am 12. und 13. November im St. Pöltner VAZ (bei freiem Eintritt) ausgeballert werden, wird „Capture the Flag“ gespielt. 55 Teams aus 8 Nationen werden zum Turnier erwartet, darunter die in der Szene gefürchteten „Bullets“ aus Ungarn und natürlich heimische Größen wie die „Mercs“ aus Wiener Neustadt.