Faust aufs Aug
Text
Herbert „Hebi“ Binder
Ausgabe
„St.Pölten, Stadt der Architektur“ – von Prandtauer über Olbrich bis Hollein und Kada, von der schmucken Innenstadt bis zur baukünstlerischen Herzeige-Meile des Kulturbezirks. Durchgängig Identität stiftendes, auch touristisch relevantes Potential. Einen international beachteten 3SAT-Film gabs dazu, jüngst eine wahre Hymne in Ö1.
Und da hinein platzt jetzt die architektonische Scheußlichkeit der neuen DM-Filiale in St.Pöltens Boulevard, der Kremser Gasse! Darf denn so was wahr sein? Sakralbauten des Kommerzes können ja auch elegant gestaltet werden wie in der gleichen Gasse das MANGO oder A1 unmittelbar gegenüber. Die Fassade des neuen DM ist ein Schandfleck, jedes Waschpulver-Sackl ist dagegen ein Design-Ereignis.
Wir hätten gewarnt sein können. Während in Krems mit dem neuen Campus der Donau-Uni ein Bauwerk internationalen Formats entstand, wuchsen bei uns an der Herzogenburger Straße der „Campus Domus“ und das „Studentenheim der Wirtschaftshilfe der Arbeiterstudenten Österreichs“, das den Charme eines moldawischen Kasernenhofes ausstrahlt.
Auch im Siedlungsbereich wucherts wild: In St.Pöltens ärmster, der Zwischenkriegs-Zeit hatte man noch genug Kultur für eine Schnofl-Siedlung oder die Region Handel-Mazzetti-Straße.
Heute siehts – bei aller Redlichkeit des subjektiven Geschmacks – auf den städtischen Baurechtsgründen in Ratzersdorf aus, als ob es alle Homes and Castles von der Blauen Lagune an die Traisen verblasen hätte.
Videant consules!
Und da hinein platzt jetzt die architektonische Scheußlichkeit der neuen DM-Filiale in St.Pöltens Boulevard, der Kremser Gasse! Darf denn so was wahr sein? Sakralbauten des Kommerzes können ja auch elegant gestaltet werden wie in der gleichen Gasse das MANGO oder A1 unmittelbar gegenüber. Die Fassade des neuen DM ist ein Schandfleck, jedes Waschpulver-Sackl ist dagegen ein Design-Ereignis.
Wir hätten gewarnt sein können. Während in Krems mit dem neuen Campus der Donau-Uni ein Bauwerk internationalen Formats entstand, wuchsen bei uns an der Herzogenburger Straße der „Campus Domus“ und das „Studentenheim der Wirtschaftshilfe der Arbeiterstudenten Österreichs“, das den Charme eines moldawischen Kasernenhofes ausstrahlt.
Auch im Siedlungsbereich wucherts wild: In St.Pöltens ärmster, der Zwischenkriegs-Zeit hatte man noch genug Kultur für eine Schnofl-Siedlung oder die Region Handel-Mazzetti-Straße.
Heute siehts – bei aller Redlichkeit des subjektiven Geschmacks – auf den städtischen Baurechtsgründen in Ratzersdorf aus, als ob es alle Homes and Castles von der Blauen Lagune an die Traisen verblasen hätte.
Videant consules!