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St. Pöltens gute Seite

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Text Tobias Zuser
Ausgabe 11/2006
Kritisiert. Diskutiert. Realisiert? Früher oder später wird wohl auch Österreich um das umstrittene Rauchverbot in Lokalen, Restaurants und Clubs nicht herumkommen. Fauxpas?  Schlag gegen die Gastronomen? Anfang vom Ende? Vielleicht...vielleicht auch nicht. Und da momentan kein anderes Thema so hübsch zu polarisieren weiß, ist man ja geradezu genötigt öffentlich seine Meinung kundzutun. Gleich vorweg: Ich hab nichts gegen Raucher. Absolut nicht. Immerhin liefern sie jährlich nicht nur an die zwei Milliarden Euro an das Finanzministerium ab, sondern leisten mit ihrer freiwilligen Verkürzung der Lebenserwartung um durchschnittlich 12,3% auch einen aktiven Beitrag für ein gesichertes Pensionssystem. Das gehört gewürdigt, denn in Wahrheit sind ja diese Damen und Herren die fleißigen Ameisen des österreichischen Wohlfahrtsstaates, ohne die der Haufen niemals so prächtig geworden wäre. So stehe ich auch in der ersten Reihe, wenn es darum geht, die persönliche Freiheit dieser Systemstützen zu verteidigen! Es hat ja niemand den Nichtrauchern befohlen, das einzuatmen, was die Raucher mit großer Geste in die unendlichen Weiten des Universums exhalieren. Und Fortgehen ohne jegliche Gesundheitsschäden davontragen zu wollen, ist – sein wir doch mal ehrlich – an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Wenn man sich die Gehörgänge schon freiwillig ruiniert, dann kann man die Lungenschäden einfach als kostenfreie Zugabe verstehen. Versandkosten inbegriffen. Also nicht wundern, wenn in Bälde ein Nichtraucherverbot gefordert wird. Aktiv krank zu machen ist ja bei weitem die größere persönliche Freiheit, als passiv gesund bleiben zu wollen. Oder?