Frischluftproben
Ausgabe
Vizebürgermeister Hans Kocevar freute sich am 27. September in einer Aussendung noch darüber, "dass die Stadt derzeit allen Bands Proberäumlichkeiten zur Verfügung stellen könne".
Anfang 2004 gab es ihn wirklich, diesen magischen Moment. Mittlerweile zählt die Warteliste beim zuständigen Büro V der Kulturverwaltung jedoch sechs Bandprojekte, die geduldig auf einen Proberaum warten.
Peter Puchner vom Büro V ist sich der Problematik bewusst: "Wir kontrollieren deshalb die Probe-Tätigkeit. Es darf nicht sein, dass motivierte Bands mit Potential aber ohne Proberaum warten, während andere die Räume nur blockieren."
Petra Perchthaler ist Sängerin der Girls-Rock-Band "Limex": "Wir haben es schon oft versucht, auch auf privatem Weg. Aber wir finden einfach keinen leistbaren Proberaum. Deshalb hoffen wir aufs Magistrat, beispielsweise könnte man doch im Jugendkulturzentrum Räume einrichten!" Die Punk-Band von Johannes Bamberger hat ihren privaten Raum verloren: "Wir haben dann in unserer Schule gefragt, aber dort will man uns auch nicht. Privat ist nichts zu machen."
Der Mangel an Proberäumen kann aber auch als Erfolg der starken lokalen Band-Szene gesehen werden. Nachhaltige Geburtshelfer wie "stagebattle" haben zum Entstehen neuer Projekte beigetragen. Das Angebot der Stadt Proberäume kostenlos zur Verfügung zu stellen ist vorbildlich. Den Schönheitsfehler "Warteliste" auszumerzen, wäre mit gutem Willen ein realistisches Ziel.