Oleg, die Nummer 1 für den Nachwuchs
Text
Thomas Schöpf
Ausgabe
Als Oleg Suslov vor zehn Jahren die Ukraine verließ, war er die Nummer 1 in seinem Land. Bei Austria Salzburg ging es leicht bergab. Sein nächster Arbeitgeber, der FCN St. Pölten, schlitterte in den Konkurs. Den Wechsel nach Österreich hat er aber nicht bereut. In St. Pölten hat er eine neue Heimat und in der Fußball-Akademie eine schöne Aufgabe gefunden.
Ziemlich genau zehn Jahre ist es her, als Oleg Suslov das letzte Mal für sein Land, die Ukraine, das Tor gehütet hat. In Kiew spielte er u.a. mit dem noch sehr jungen Andrej Schewtschenko vor 80.000 Zuschauern WM-Quali. Dann wagte Suslov als zweiter ukrainischer Fußballer (nach Victor Skripnik, der zu Werder Bremen wechselte) den Sprung ins Ausland, ging von Chernomorets Odessa zu Austria Salzburg. Seine Teamkarriere war deshalb schnell vorbei. „Zu dieser Zeit wurden Legionäre nicht einberufen“, so Suslov. Und während Schewtschenkos Stern bei Dynamo Kiew immer heller strahlte (heute stürmt er für 150.000 Euro pro Woche für Chelsea), verschwand Suslov zusehends aus dem Rampenlicht. Jetzt ist der 38-Jährige Tormanntrainer in der Akademie St. Pölten.
Bereut hat er den Wechsel nach Österreich nicht. Suslov hatte bei der Auswahl seiner Klubs zwar nicht viel Glück, ist mit seiner Familie aber in St. Pölten sesshaft geworden: „Ich wohne jetzt schon acht Jahre in der gleichen Wohnung. Hier ist meine Heimat.“
Vor zehn Jahren hatte er auch aus England und Portugal Angebote. „Aber nur Salzburg ist sofort konkret geworden.“ Obendrein hatten die Salzburger als UEFA-Cup-Finalist von 1994 einen guten Ruf und nach dem Abgang von Otto Konrad keinen guten Torhüter. Im Sommer 1997 wurde Suslov mit Salzburg Meister. Nach dem Aus in der Champions-League-Quali und in der UEFA-Cup-Quali ging es sportlich steil bergab. 1999 landete er bei Zweitligist FCN St. Pölten. „Mit Spielern wie Ivanauskas und Narbekovas, habe ich mir gedacht, steigen wir sicher gleich auf.“ Dass der Verein wenig später in den Konkurs schlittern und die Spiellizenz verlieren würde, konnte Suslov freilich nicht ahnen. Außer einem kurzen Aufenthalt bei der Admira (unter seinem Lieblingstrainer Hans Krankl, den er schon bei Salzburg hatte) folgten nur mehr Engagements bei Amateurvereinen, zuletzt beim letztklassigen SC Rabenstein.
Nun ist, obwohl viele Torhüter in diesem Alter noch auflaufen, Schluss. „Spielen ginge noch, aber mittlerweile schmerzt jedes Training überall“, so der 38-Jährige. An der Einstellung liegt es freilich nicht. Das belegt allein eine Anekdote vom Spiel des FCN St. Pölten beim FC Kärnten im September 1999. Da zog sich Suslov bei einem Zusammenstoß eine schwere Gehirnerschütterung zu und wurde ausgewechselt. Als er in der Kabine drauf kam, dass das Spiel noch im Gange war, marschierte der Verwirrte vor 3.000 Zuschauern halb nackt zurück zum Tor, konnte letztlich nur von mehreren Einsatzkräften am „Comeback“ gehindert werden. „Ich kann mich an gar nichts erinnern, außer, dass ich mich überhaupt nicht mehr ausgekannt habe“, schmunzelt er heute darüber.
In der Akademie St. Pölten betreut Suslov gleich 14 Torleute - vier Mädchen und zehn Burschen im Alter von 14 bis 19 Jahre. „Das ist interessanter als Tormanntrainer bei einem Verein zu sein. Den Jungen kannst du noch alles beibringen. Und in der Akademie halten wir alle zusammen, sind ein großes Team. In Österreich helfen sowieso zu wenig gute Trainer dem Nachwuchs weiter.“
Bereut hat er den Wechsel nach Österreich nicht. Suslov hatte bei der Auswahl seiner Klubs zwar nicht viel Glück, ist mit seiner Familie aber in St. Pölten sesshaft geworden: „Ich wohne jetzt schon acht Jahre in der gleichen Wohnung. Hier ist meine Heimat.“
Vor zehn Jahren hatte er auch aus England und Portugal Angebote. „Aber nur Salzburg ist sofort konkret geworden.“ Obendrein hatten die Salzburger als UEFA-Cup-Finalist von 1994 einen guten Ruf und nach dem Abgang von Otto Konrad keinen guten Torhüter. Im Sommer 1997 wurde Suslov mit Salzburg Meister. Nach dem Aus in der Champions-League-Quali und in der UEFA-Cup-Quali ging es sportlich steil bergab. 1999 landete er bei Zweitligist FCN St. Pölten. „Mit Spielern wie Ivanauskas und Narbekovas, habe ich mir gedacht, steigen wir sicher gleich auf.“ Dass der Verein wenig später in den Konkurs schlittern und die Spiellizenz verlieren würde, konnte Suslov freilich nicht ahnen. Außer einem kurzen Aufenthalt bei der Admira (unter seinem Lieblingstrainer Hans Krankl, den er schon bei Salzburg hatte) folgten nur mehr Engagements bei Amateurvereinen, zuletzt beim letztklassigen SC Rabenstein.
Nun ist, obwohl viele Torhüter in diesem Alter noch auflaufen, Schluss. „Spielen ginge noch, aber mittlerweile schmerzt jedes Training überall“, so der 38-Jährige. An der Einstellung liegt es freilich nicht. Das belegt allein eine Anekdote vom Spiel des FCN St. Pölten beim FC Kärnten im September 1999. Da zog sich Suslov bei einem Zusammenstoß eine schwere Gehirnerschütterung zu und wurde ausgewechselt. Als er in der Kabine drauf kam, dass das Spiel noch im Gange war, marschierte der Verwirrte vor 3.000 Zuschauern halb nackt zurück zum Tor, konnte letztlich nur von mehreren Einsatzkräften am „Comeback“ gehindert werden. „Ich kann mich an gar nichts erinnern, außer, dass ich mich überhaupt nicht mehr ausgekannt habe“, schmunzelt er heute darüber.
In der Akademie St. Pölten betreut Suslov gleich 14 Torleute - vier Mädchen und zehn Burschen im Alter von 14 bis 19 Jahre. „Das ist interessanter als Tormanntrainer bei einem Verein zu sein. Den Jungen kannst du noch alles beibringen. Und in der Akademie halten wir alle zusammen, sind ein großes Team. In Österreich helfen sowieso zu wenig gute Trainer dem Nachwuchs weiter.“