In was für einer Stadt leben wir eigentlich...
Ausgabe
In der „Schmierereien“ als semiprofessionelle Malerarbeiten daher kommen. So haben „Vandalen“ das Kaiser Franz Joseph Relief an der Traisen farblich ein bisschen aufgepeppt, so liebevoll, dass man im ersten Moment nicht wusste, ob es gar eine (dann halt ein bisserl schlampig ausgeführte) Renovierungsarbeit ist. Ist sie nicht, wie das Land betont. Was aber dann? Die Botschaft mag sich noch nicht vollends erschließen: Wars nur ein Schöngeist, dem das grau in grau allzu sehr betrübte und der einfach Farbe ins Spiel bringen wollte. Oder wars gar der subversive Versuch, schon ein bisschen wahlzukämpfen (was die blau-gelben Stoßtrupps, die im Sommer an Seen einfielen und vom LH gebrandete Wasserbälle, Soft-Gums etc. verteilten, gar nicht so subversiv machten)? Aber der blau-goldene Bindenschild unter einer roten Krone?! Eine Kampfansage der SPÖ also? Oder just umgekehrt eine Hommage an Kaiser Erwin I. von Niederösterreich, denn – wie es angesichts des Oeuvres gewieften Politologen nunmehr wie Schuppen von den Augen fällt – es gibt noch viel mehr Analogien zwischen Niederösterreich und seinem imperialen Erbe, zwischen Landesfürst und Kaiser, als bisher angenommen: Sehet die Frisur!!!
In der in St. Pölten wieder einmal der Evergreen „Hey Sud“ läuft. Diesmal gilt das Lamentieren dem neuen Stadion. So berechtigt das Nörgeln zunächst angesichts manch ungewollten organisatorischen „Fouls“ innerhalb des Fußballtempels gewesen sein mochte (aber es wird wirklich besser!), so unangebracht ist es im Hinblick auf die Verkehrssituation. Denn – man höre und staune – wenn ein paar Tausend Fans nach dem Stadionbesuch gleichzeitig nach Hause fahren möchten, kanns halt schon einmal ein bisserl dauern, wobei bei den hierzulande verwöhnten Eingeborenen ja schon spätestens ab der fünften Minute der Stress- und Aggressionspegel steigt.
Liebe SKN-Fans: Um in Zukunft erst gar nicht in diese Situation zu kommen, sei allen St. Pöltnern ans Herz gelegt, entweder – wenn sie schon so sportbegeistert sind – mit dem Fahrrad anzudüsen, oder, sofern sie eher zur Spezies „Passivsportler“ zählen, zumindest die Möglichkeit des Öffentlichen Verkehrs zu nutzen, immerhin laufen die Linien 6 und 7 das Stadion an, und letztere wird an Spieltagen eigens bis in die Nacht weitergeführt. Außerdem ist Sudern bekanntermaßen kontraproduktiv, denn wie heißt es so schön: Wer viel sudert, wird ... Naja, lassen wir das!
Liebe SKN-Fans: Um in Zukunft erst gar nicht in diese Situation zu kommen, sei allen St. Pöltnern ans Herz gelegt, entweder – wenn sie schon so sportbegeistert sind – mit dem Fahrrad anzudüsen, oder, sofern sie eher zur Spezies „Passivsportler“ zählen, zumindest die Möglichkeit des Öffentlichen Verkehrs zu nutzen, immerhin laufen die Linien 6 und 7 das Stadion an, und letztere wird an Spieltagen eigens bis in die Nacht weitergeführt. Außerdem ist Sudern bekanntermaßen kontraproduktiv, denn wie heißt es so schön: Wer viel sudert, wird ... Naja, lassen wir das!
In der sich beim Frequency Festival manch Besucher unweigerlich an Georg Danzers berühmte Songzeile „Jö schau, a so a Sau, Jessasna, wos mocht a Nockada im Havelka“ erinnert fühlte, nur dass da nicht ein Nackerbatzl im öffentlichen Raum herumflitzte, sondern gleich 50, und das sicher niemand als anstößig empfand. Der deutsche Starfotograf Gerrit Starczewski stattete St. Pölten mit seinem Projekt „Naked Heart“ einen Besuch ab. Zahlreiche Festival-Besucher aus aller Welt ließen für das Shooting die Hüllen fallen, liefen quietschvergnügt durch den Konfettiregen oder bildeten auf der Stadtsportanlage ein nacktes Herz. Starczewski geht es dabei nicht um schnöden Aktionismus, sondern er möchte „ein Zeichen setzen, dass es die Liebe ist, auf die es im Leben ankommt und es die Liebe ist, die uns vereint. Ziel ist es, noch nie da gewesene Bilder zu schaffen und Festivalbesucher aus aller Welt miteinander zu vernetzen. Ängste sollen abgebaut werden und ein intuitives, gemeinschaftliches Erleben von Kunst, Körper und Musik möglich gemacht werden. Der Aufruf soll hervorheben wie schön und wichtig es ist frei zu sein. Und dass man gemeinschaftlich vereint etwas bewirken kann.“ Die Botschaft ist angekommen!