It's Rosa time
Ausgabe
Heute stell ich euch meine Freundin C. vor. C., das Wunder der leidenden Liebenden. C., die mich erst vor vier Tagen ganz unverhofft mit Aussagen wie „Ich brauche bloß Sex und keinen Mann, der jeden Abend – gehüllt in gutes, altes Flanell – neben mir auf der Matratze liegt und dem ich nach dem morgendlichen Gang aufs Klo für seine Leistungen ein dickes Lob aussprechen muss“. C. steht auf Sex, redet viel und gerne über Sex und ist sexy. Doch erst nach ihrem siebenjährigen Ehe-Intermezzo ist C. soweit, sich endlich verstehen zu lernen. Und Rosa versucht es ebenso, bisher noch ohne großen Erfolg. Kann man sich so in Freundinnen täuschen? Oder täuscht C. sich selbst? Und warum bewundert man den einen, wofür man den anderen hasst und verlässt? Warum ist der Sex mit verheirateten Männern reizvoller, als jener, den man selbst in der Ehe hat? Und warum sind immer die am unglücklichsten, die eigentlich das Glück gepachtet haben? Was zum Teufel ist denn los? Da sitzt sie also, C. Nippt gedankenverloren an ihrem Wein und überdenkt ihr Leben, ihre Ex-Ehe und ihren neuen Liebhaber. Der wiederum hätte eigentlich alles, was C. sich wünscht: Endlich einer, der nicht klammert, die Welt und wahrscheinlich sogar Gott kennt und C. beim Sex so richtig festnagelt. Wären da bloß nicht all die anderen Frauen, die er auf seinen zahlreichen Reisen, in den zahlreichen Hotelbetten umwalzt und begockelt. Wahrscheinlich gehört das zum neuen Lebensabschnitt der C. dazu – wäre ja langweilig, ein L(i)eben ohne Leiden! Danke C.! Rosa weiß jetzt endlich, was Frauen wirklich brauchen.