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St. Pöltens gute Seite

N8BUZZ

Ausgabe 02/2009

So lautet jenes Projekt, das für niederösterreichische Jugendliche ab 16 Jahren einen fixen Nachtbus bringen soll – geht es nach dem „Verein Nachtbus Niederösterreich“. Einige Linien gibt es in Niederösterreich bereits, nun möchte man auch im Zentralraum Gemeinden dafür begeistern.

Der prinzipielle Bedarf steht außer Streit, denn wer hat sich nicht schon öfter spätnachts vor einem Lokal stehend die Frage gestellt: „Wie komme ich jetzt heim?“ Warten auf den ersten Zug (der sonntags z. B. Richtung Wilhelmsburg erst um 7 Uhr fährt – Danke ÖFFIS!) oder doch ein teures Taxi!? Da wäre ein Night-Bus mit einem kolportieren Fahrpreis von 2 Euro toll!Finanziert werden soll der Nachtbus mittels einer „Förderung durch das Nahverkehrsfinanzierungsprogramm des Landes sowie Beiträgen der Gemeinden“, wie Georg Strohmeier, Geschäftsführer des Vereins, ausführt. Zäher InfoflussSo gut der Gedanke ist, so hatschert scheint der Informationsfluss. Viele Bürgermeister, wie z. B. St. Pöltens Matthias Stadler, kennen „die Idee nur aus der Zeitung.“ Prinzipiell verweist er auf ein bereits funktionierendes System in St. Pölten „Wir haben vor ein paar Jahren mit der Sternschnuppe begonnen. Diese ist mittlerweile ins Anrufsammeltaxi integriert. Das wird sehr gut angenommen. Wir investieren hier sehr viel!“ An dieses System könnten sich bei Interesse auch andere Gemeinden anhängen. Dies gelte ebenso, weil dies auf übergeordneter Ebene für den Nahverkehr in Zentralniederösterreich immer wieder angedacht wird, für den LUP. „Eine Art Verkehrsverbund würde schon Sinn machen.“ Positiv dem N8Buzz Projekt gegenüber steht Hofstettens Bürgermeister Josef Hösl, „weil da endlich einmal was für die Jugend unternommen wird!“ Er bestätigt die laufenden Verhandlungen, und hofft „dass es nach eingehender Diskussion, Koordination und Absprache zwischen den Gemeinden zu einer Realisierung kommt!“ Wilhemsburgs Bürgermeister Herbert Choholka verweist darauf, „dass mit mir noch kein Vereinsmitglied in Kontakt getreten ist.“ Generell wäre ein Ausbau des Öffentlichen Verkehrs im Zentralraum, der nicht nur Jugendlichen, sondern auch Erwachsenen die Möglichkeit bietet, zu später Stunde sowohl in Richtung St. Pölten, als auch in Richtung Lilienfeld zu fahren, vonnöten. „Wir sind an einer Anknüpfung an den LUP interessiert! Der fährt derzeit bis nach Ochsenburg – da wäre eine Weiterfahrt um einen Kilometer bis nach Wilhelmsburg auch keine Weltreise mehr!“ Einen Haken hat die Sache freilich noch, wie hinter vorgehaltener Hand angedeutet wird. So übten manche Wirte großen Druck auf die Bürgermeister aus, das Projekt zu boykottieren, „weil sie Angst haben, dass ihr junges Klientel dann woanders hinfährt.“ Hat man sozusagen die Rechnung ohne den Wirten gemacht? Und dürfen diese Ressentiments über die Sicherheit der Jugendlichen gestellt werden? Markus Krempl (JVP), hofft trotzdem, dass im Sommer zwei der vier geplanten Routen starten können. Man darf gesapannt sein.  www.n8buzz.at