MFG - Das Geschäft mir der Liebe
Das Geschäft mir der Liebe


MFG - Das Magazin
St. Pöltens gute Seite

Das Geschäft mir der Liebe

Text Rosa
Ausgabe 10/2007
„Übringens, ich hatte Dienstag Sex!“, erzählte mir A. freudestrahlend. „Nach ein paar gut investierten Achterln Rotwein ergab es sich wie von selbst!“ Gut investiert? In Sex? In Rotwein? In Liebe? Ist Sex der Ersatz für die Liebe? Ein paar Augenblicke später stehe ich, überwältigt angesichts der zahlreichen Allegorien der Liebe in „True Romance“, im Wiener Museumsquartier. Tage zuvor die Lesung : „Ein Paar“. Sonntags im Kino, weil „Zusammen ist man weniger allein“. Dann wieder „17 Jahre ohne Sex!“ – gottlob, soweit ist es noch nicht! Es handelt sich dabei um den Titel des Buches, das Rosa gerade an kühlen Abenden wach hält und erwärmt.  Die Liebe oder die Suche danach, die ihre Umwege zu oft über die sexuelle Begierde geht. Ob Schriftsteller, die sich an die Liebe herantasten, ob TV Formate, die untypische Paarkonstellationen thematisieren oder „Internetportale“: Sie alle haben eines gemein: Sie bereichern sich an unseren einsamen Herzen. Als ob es nicht schwer genug wäre, den vermeintlich richtigen Partner fürs Leben zu finden. Pustekuchen. Big Brother nimmt an deinem Liebesleben teil. Vorbei die guten alten Zeiten, wo Resi noch mit dem Traktor abgeholt wurde. Endgültig passé die heimlichen Stunden des Fensterlns. Adieu Zeitalter der parfümierten Liebesbriefe „Nur nicht sentimental werden, Rosa!“ ermahnt mich A. „Rosa, du bist eine Frau von über 30. Du hast keine Zeit mehr für derartige Gefühlsduseleien. Reiß dich endlich zusammen und tu was!“ Verdammt, sie hat ja recht. Vielleicht sollte ich einen Liebesroman schreiben ...