MFG - In was für einer Stadt leben wir eigentlich...
In was für einer Stadt leben wir eigentlich...


MFG - Das Magazin
St. Pöltens gute Seite

In was für einer Stadt leben wir eigentlich...

Ausgabe 02/2007
In der die Häuptlinge Black „Erwin“ Horse und Red „Matthias“ Bull angeblich die erste Friedenspfeife miteinander geraucht haben und sich nun doch glatt - laut Insidern - nicht mehr mit „Burgermasta“ oder „Londeshauptmonn“, sondern mit ihren Vornamen ansprechen! Auch ein Pow Wow, so heißt es, wurde vereinbart und geht in Kürze im Landes-Tippi über die Bühne. Das alles, wie sollte es romantischer nicht sein,  wurde beim lauschigen Weihnachtsmarkt der Feuerwehr im Stadtpark vom famosen Friedensstifter Old „Didi“ Shatterhand in die Wege geleitet - allein deshalb gebührt ihm heuer der Ehrenpreis der Stadt. Der Branddirektor bemüht sich redlich alte Brandherde zu löschen. Mögen wir bald alle mit ihm in ein „Brand aus“ einstimmen! Und möge der Rauch, der jetzt aus der Friedenspfeife qualmt, sich nie wieder verflüchtigen, ja sich überhaupt zu einer Art Dschinni (oaky, bei uns kommt er halt aus der Pfeife, nicht aus der Flasche) ausformen, der jede Menge gemeinsamer Wünsche erfüllt. Kurzum: Möge die Annäherung nicht Schall und Rauch sein! In der sich jüngst die „Liga der kahlköpfigen Gentlemen“ zu Wort gemeldet hat. „Die Vorgänge rund um den Landeshauptstadtball haben uns auf den Plan gerufen. Die Tatsache, dass am 6. Jänner kein einziger Friseur offen hatte, stellte unsere Mitglieder vor vor riesige Stylingprobleme“ Aus diesem Grund wird für nächstes Jahr die Aktion „Kein Friseur? NEIN DANKE!“ ins Leben gerufen. „Als Organisation, die sich aktiv dem Haar-Artenschutz verschrieben hat, wollen  wir Bewusstsein schaffen für den Stellenwert der soliden Haarpracht. Anlässe wie Bälle sind substanziell wichtig, um Frisuren ins rechte Licht zu rücken.“ Hauptfokus der Aktion ist sodenn, dass Veranstalter eingedenk der Gesetzeslage in Hinkunft darauf verzichten, an einem Feiertag einen Ball durchzuführen! „Außerdem wollen wir dazu beitragen, dass rechtschaffene Bürger nicht in die Kriminalität getrieben werden.“ Dass nämlich just am 6. Jänner soviele Ballbesucher einen befreundeten Friseur kannten, der ihnen ganz gratis und selbstlos die Haare stylte, wird ernstlich bezweifelt. In der Politiker verschiedener Fraktionen komischerweise immer auch eine unterschiedliche Wahrnehmung haben. So beklagt etwa die Opposition, dass sich der Informationsfluss aus ihrer Sicht allmählich jenem der Gruber-Ära - „also gegen Null  gehend“ -  nähert. Selbst Parteiengespräche seien wieder Mangelware, und wenn doch welche stattfinden, erfahre man nichts Substanzielles. Dem widerspricht die Mehrheitsfraktion entschieden, ärgert sich aber ihrerseits, dass die Opposition nicht dicht halten könne. Einfache Lösung: Warum werden nicht die Medien zu den Parteiengesprächen eingeladen? So hochgeheim kann das ja nicht sein, wenn es um die Stadt geht? Damit wären gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Die SPÖ müsste sich keine Sorgen machen, irgendwelche Inhalte überraschenderweise in der Zeitung zu lesen - nein, sie würde sie garantiert dort lesen! Die Oppositioin wiederum könnte nicht mehr behaupten oder umgekehrt den Beweis erbringen, dass das Ganze „eh nur“, um mit good old Didi Kühbauer zu sprechen „für die Würscht is!“