Top-Abteilungen im Landesklinikum
Text
Beate Steiner
Ausgabe
Mit Schwerpunktsetzungen die Qualität steigern möchte der für die Spitalslandschaft zuständige Landesrat Karl Wilfing. St. Pölten wird in diesem Strukturplan eine von zwei Zentralkliniken. Dazu kommen fünf Schwerpunktkliniken und 20 regionale Krankenhäuser. Alle Standorte bieten medizinische Grundversorgung und Schwerpunkt-Stationen. Einige davon sind jetzt schon top.
Die Herz-Doktoren. Herausragendes leistet Kardiologie-Primar Dr. Harald Mayr. Der Mediziner hat weltweit den ersten Cardioverter Defibrillator implantiert, der mit Magnetresonanz-Geräten kompatibel ist. Das ist eine Art Herzschrittmacher, der es erlaubt, dass Ganzkörper-Magnetresonanz-Tomographien durchgeführt werden. Das kann lebensrettend für Herzpatienten sein.
Good Vibrations aus St. Pölten. Seit mehr als zehn Jahren werden in der HNO-Abteilung des Landesklinikums gehörlose Menschen „geheilt“ – mit sogenannten Cochlea-Implantaten. Rund 350 Patienten werden hier pro Jahr Hörimplantate eingesetzt. Auch Kinder können mit diesen Cochlea-Implantaten hören lernen und ein fast normales Leben führen. Die Abteilung von Primarius Georg Sprinzi, österreichweit die größte ihrer Art, arbeitet mit niedergelassenen Hörakustikern zusammen.
Das „fliegende Team“ der ersten Med. Das Dialyseteam versorgt schwerkranke Menschen in ihren eigenen vier Wänden – das ist einzigartig im zentraleuropäischen Raum. „Wir wollten den Patienten eine humane Form der Dialyse anbieten, ohne sie noch zusätzlich zu ihrem Leiden belasten zu müssen“, sagt Oberarzt Dr. Martin Wiesholzer, der die Idee zur Heim-Dialyse hatte. Denn: „Für mobile Menschen ist die Dialyse meist kein so großes Problem. Sie fahren ins Krankenhaus, nach der Behandlung wieder nach Hause. Aber bei bettlägerigen Patienten sieht das anders aus: Sie müssen abgeholt, auf ein Bahre verfrachtet und ins Krankenhaus transportiert werden. Nach der Dialyse das gleich noch einmal, das ist beschwerlich und unmenschlich, wenn jemand am Ende seines Lebens so etwas durchstehen muss.“ Wiesholzer wollte eine humane Form der Dialyse anbieten. „Wir möchten Patienten dort betreuen, wo es für sie am besten ist“, so der Oberarzt, der mit dieser Methode den Kranken mehr Lebensqualität bietet.
Uni-Klinik. Das St. Pöltner Spital ist nicht nur Zentralklinikum, sondern im Verbund mit Krems und Tulln nunmehr auch offizielle Universitätsklinik, wo es als Ausbildungs- und Forschungsstätte für die Kremser Karl Landsteiner Privat-Universität fungiert.