MFG - Taten statt Worte
Taten statt Worte


MFG - Das Magazin
St. Pöltens gute Seite

Taten statt Worte

Ausgabe 12/2010

Man kann die Hände in den Schoß legen, über Integration oder Desintegration lamentieren und am Wirtshaustisch Reden schwingen, oder man kann selbst aktiv werden und als Bürger seinen zivilen Beitrag leisten. So passiert im Falle des Bündnisses für Toleranz, Menschlichkeit und Solidarität St. Pölten.

Ausschlaggebend für die Gründung des Bündnisses, das sich als überparteiliche Interessensgemeinschaft versteht, war der Präsidentenwahlkampf 2010, „im Zuge dessen Barbara Rosenkranz in St. Pölten einen Wahlkampfauftritt hatte.“ Um gegen den von vielen als ausländerfeindlich eingestuften Kurs der FPÖ zu protestieren, wurde gleichzeichtig eine Kundgebung am Rathausplatz organisiert, im Zuge derer Bands und Persönlichkeiten, „für ein solidarischeres, menschlicheres und toleranteres St. Pölten eintraten.“ Aufgrund der großen Resonanz auf die Veranstaltung beschlossen die Organisatoren rund um Bündnissprecher Martin Oppenauer, das Bündnis fortzuführen.
Heute nehmen zwischen 20-40 Leute an den Treffen teil. „Leider fehlt noch ein wenig die Altersdurchmischung. Es gibt zwar zwei, drei Teilnehmer, die um die 40 Jahre sind, doch die überwiegende Mehrheit sind junge Erwachsene!“ Die Aktionen sprechen aber natürlich alle Altersschichten an, Solidarität hat keine Altersringe. So wurde u. a. ein Zeitzeugengespräch mit Karl Pfeifer oder auch eine Buchpräsentation mit Nina Horaczek, Autorin des Buches „HC Strache“, organisiert.
Protestiert wurde u.a. gegen die Abschiebung jener Zwillingsmädchen, die bereits sehr gut in Österreich integriert waren. Das Bündnis marschierte unter dem Motto „Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht“ vor das Landesgericht. Desweiteren wurde in Zusammenarbeit mit dem SKN Fanclub „Wolfbrigade“ sowie dem SKN Vorstand eine Aktion gegen Rassismus am Fußballplatz gestartet. „Wir wollen St. Pölten, das eigentlich kaum zu Parallelgesellschaften neigt, wenngleich auch hier beim Thema Integration einiges verschlafen wurde, zu einem toleranteren Ort machen!“, so Oppenauer. www.nulltoleranz-der-intoleranz.at