Vom Fünf-Uhr-Tee zum Frequency
Text
Wolfgang Matzl
Ausgabe
So lautet der Titel einer für 2014 geplanten multimedialen Großausstellung über die St. Pöltner Musikszene von den 60er Jahren bis heute. Wie es zu der Idee kam und was die Besucher erwartet, darüber gibt einer der Ausstellungsmacher himself, Stadt-Jugendkoordinator Wolfgang Matzl, höchstpersönlich Auskunft.
Die Geschichte beginnt typisch österreichisch: im Kaffeehaus. Wohl auch nicht zufällig im Café Schubert, einem dieser zentralen Kristallisationspunkte, wo so etwas wie ein „Wir-Gefühl“, das für die kulturelle Entwicklung einer Stadt so wichtig ist, entstehen und gedeihen kann. Da wären wir schon bei einem wichtigen Punkt in einer Retrospektive über die Szene St. Pöltens, ihre vorhandenen, öfter aber noch fehlenden Locations … aber dazu später.
Ich hatte gerade einige VHS-Bänder aus dem großartigen Archiv des nicht minder großartigen Werner Sandhacker digitalisiert und DVD‘s davon gebrannt. Werner hatte mir dazu einige Aufnahmen meines Freundes Fredi Berger, Szenekennern als „Chico“ bekannt, zur Verfügung gestellt, darunter Auftritte beim Spatenstich des Regierungsviertels, im legendären Lokal „Glasnost“ und in der Wirtshausbühne Eschenau, allesamt Anfang der 90er Jahre gespielt.
Die besten Musiker dieser Zeit standen mit Chico auf der Bühne, fast alle heute noch erfolgreich in der Branche, sei es als Musiker oder an den Schalthebeln: Mario Berger, Silvio Berger, Peter Pansky, Dieter Libuda, Bernhard Moshammer, Christian Deix, Oliver Jung, Bernd Tenner, Werner Sandhacker … allesamt großartige Künstler, trotz der Lo-Fi Aufnahmen mit dem kleinen Kameramikrofon tolle Dokumente von tollen Konzerten. Einige Nummern stellte ich auf Youtube online, die entstandenen DVD’s brachte ich den Musikern vorbei, das Feedback schwankte zwischen Begeisterung und Rührung über die Aufnahmen, nicht jedem war bekannt, dass es überhaupt Aufnahmen von diesen Gigs gab.
Und bald kam man ins Plaudern, ich bekam Geschichten von damals erzählt, Anekdoten, Insiderinfos, Erinnerungen an Gelungenes und weniger Gelungenes, Hoppalas zu manchen Szenen … Zu Hause schaute ich mir die Kommentare zu den Youtube-Videos an: „DANKE für‘s Hochladen“; „Super, da werden Erinnerungen wach“; „Jö, da war ich dabei“; „Jössas, das Glasnost!“; „Gibt‘s da noch mehr davon?
Das alles erzählte ich meinem Freund Rudi Ohnesorge bei einem Kaffee im Schubert. Und wie wir so plauderten und zurückblickten auf vergangene Jahre und Jahrzehnte, auf Bands, Musiker, Lokale und Events, da waren wir uns bald einig: Allen Unkenrufen zum Trotz, die St. Pöltner Musikszene war immer lebendig, es gab immer schon, von den 60er Jahren bis heute, national und international erfolgreiche Musiker und Bands, angefangen von den Swing Boys und der Malformation über Espresso, Peter Pan, Chico, bis hin zu Matthias Jakisic, Mario Berger, Ben Martin, Body&Soul, Lukascher und Bauchklang. Aber als gelernter St. Pöltner ist man ja eher darin geübt zu beklagen, was man alles nicht hat, anstatt zu erkennen, was da ist. Eigentlich, meinte der Rudi, müsste man einmal eine Ausstellung machen und das alles darstellen. Damit war die Initialzündung gegeben.
Ich hatte gerade einige VHS-Bänder aus dem großartigen Archiv des nicht minder großartigen Werner Sandhacker digitalisiert und DVD‘s davon gebrannt. Werner hatte mir dazu einige Aufnahmen meines Freundes Fredi Berger, Szenekennern als „Chico“ bekannt, zur Verfügung gestellt, darunter Auftritte beim Spatenstich des Regierungsviertels, im legendären Lokal „Glasnost“ und in der Wirtshausbühne Eschenau, allesamt Anfang der 90er Jahre gespielt.
Die besten Musiker dieser Zeit standen mit Chico auf der Bühne, fast alle heute noch erfolgreich in der Branche, sei es als Musiker oder an den Schalthebeln: Mario Berger, Silvio Berger, Peter Pansky, Dieter Libuda, Bernhard Moshammer, Christian Deix, Oliver Jung, Bernd Tenner, Werner Sandhacker … allesamt großartige Künstler, trotz der Lo-Fi Aufnahmen mit dem kleinen Kameramikrofon tolle Dokumente von tollen Konzerten. Einige Nummern stellte ich auf Youtube online, die entstandenen DVD’s brachte ich den Musikern vorbei, das Feedback schwankte zwischen Begeisterung und Rührung über die Aufnahmen, nicht jedem war bekannt, dass es überhaupt Aufnahmen von diesen Gigs gab.
Und bald kam man ins Plaudern, ich bekam Geschichten von damals erzählt, Anekdoten, Insiderinfos, Erinnerungen an Gelungenes und weniger Gelungenes, Hoppalas zu manchen Szenen … Zu Hause schaute ich mir die Kommentare zu den Youtube-Videos an: „DANKE für‘s Hochladen“; „Super, da werden Erinnerungen wach“; „Jö, da war ich dabei“; „Jössas, das Glasnost!“; „Gibt‘s da noch mehr davon?
Das alles erzählte ich meinem Freund Rudi Ohnesorge bei einem Kaffee im Schubert. Und wie wir so plauderten und zurückblickten auf vergangene Jahre und Jahrzehnte, auf Bands, Musiker, Lokale und Events, da waren wir uns bald einig: Allen Unkenrufen zum Trotz, die St. Pöltner Musikszene war immer lebendig, es gab immer schon, von den 60er Jahren bis heute, national und international erfolgreiche Musiker und Bands, angefangen von den Swing Boys und der Malformation über Espresso, Peter Pan, Chico, bis hin zu Matthias Jakisic, Mario Berger, Ben Martin, Body&Soul, Lukascher und Bauchklang. Aber als gelernter St. Pöltner ist man ja eher darin geübt zu beklagen, was man alles nicht hat, anstatt zu erkennen, was da ist. Eigentlich, meinte der Rudi, müsste man einmal eine Ausstellung machen und das alles darstellen. Damit war die Initialzündung gegeben.
RETROSPEKTIVE AUSSTELLUNG
Wenn es eine Person in St. Pölten gibt, mit der man über diese Idee und ihre Umsetzung reden muss, dann ist das ohne Zweifel zuallererst einmal der Didi Prochaska. Ich weiß, er mag das Wort nicht so gern, wurscht, er ist ein Urgestein der Szene. Immer aktiv, in allen erdenklichen Positionen. Als Künstler, Musiker, Kabarettist, Journalist, Kolumnist, Manager, Veranstalter, Kritiker, Berater und Unterstützer war und ist er der Musikszene der Stadt immer verbunden, dabei immer kritisch und direkt, ohne aber negativ oder untergriffig zu werden. Er war es auch, der den Boom der St. Pöltner Retro-Bands ausgelöst hat, mit seiner „Beat Generation Ol‘Star Band“ füllte er die Säle, und nicht zuletzt das von ihm veranstaltete 80er Revival im Jahr 2006, bei dem die St. Pöltner Bands der 80er Jahre vor begeistertem Publikum in einer ausverkauften Bühne im Hof aufspielten, qualifizieren ihn mehr als jeden anderen für eine zentrale Position bei einer retrospektiven Ausstellung.Also bei nächster Gelegenheit den Didi auf die Idee angesprochen, und siehe da: Er hatte die selbe schon vor einiger Zeit. Wie es oft so ist, entstehen manche Ideen zu gleichen Zeiten an verschiedenen Orten.
Auch dem Didi war es immer schon ein Dorn im Auge, dass die St. Pöltner Szene zwar von außen immer respektvoll betrachtet wurde, aber in der Stadt lange diese „mia haum nix, bei uns gibt‘s nix, do is so fad“ Mentalität vorhanden war, mit der man sich nur allzu oft selber im Weg stand. Die Zeit scheint also reif für einen Rückblick, eine Werksschau der Szene, ein Aufzeigen und Aufzählen der Bands, Künstler und Kollektive, der Events und Locations und des Umfelds.
Dass so ein umfangreiches Projekt auch finanzielle Mittel und vor allem passende, großflächige Räumlichkeiten benötigt, liegt auf der Hand und war die größte Herausforderung.
Glückliche Fügung: Der Freiraum wird, bedingt durch die Übersiedelung der Arbeiterkammer von Wien nach St. Pölten, neu gebaut, und zwar unmittelbar beim zugehörigen Parkhaus. Das Ausstellungsprojekt wurde der AK vorgestellt und angefragt, ob eine Durchführung im Parkhaus möglich wäre – rasche Antwort: Ja, und das Projekt gefällt so gut, dass die AK uns auch finanziell unterstützen will. Nächste Frohbotschaft: Auch die Sparkasse ist als Partner mit an Bord.
Also: Startbudget gesichert, Location fix, und damit geht‘s richtig los. Termin der Ausstellung: Frühjahr/Sommer 2014, hunderte Quadratmeter Platz, eine Konzertbühne in unmittelbarer Nähe, die idealen Voraussetzungen also.
Neugierig geworden? Folgen sie uns im mfg oder auf unserer Facebook-Seite: www.facebook.com/Vom5UhrTeeZumFrequency
Wenn es eine Person in St. Pölten gibt, mit der man über diese Idee und ihre Umsetzung reden muss, dann ist das ohne Zweifel zuallererst einmal der Didi Prochaska. Ich weiß, er mag das Wort nicht so gern, wurscht, er ist ein Urgestein der Szene. Immer aktiv, in allen erdenklichen Positionen. Als Künstler, Musiker, Kabarettist, Journalist, Kolumnist, Manager, Veranstalter, Kritiker, Berater und Unterstützer war und ist er der Musikszene der Stadt immer verbunden, dabei immer kritisch und direkt, ohne aber negativ oder untergriffig zu werden. Er war es auch, der den Boom der St. Pöltner Retro-Bands ausgelöst hat, mit seiner „Beat Generation Ol‘Star Band“ füllte er die Säle, und nicht zuletzt das von ihm veranstaltete 80er Revival im Jahr 2006, bei dem die St. Pöltner Bands der 80er Jahre vor begeistertem Publikum in einer ausverkauften Bühne im Hof aufspielten, qualifizieren ihn mehr als jeden anderen für eine zentrale Position bei einer retrospektiven Ausstellung.Also bei nächster Gelegenheit den Didi auf die Idee angesprochen, und siehe da: Er hatte die selbe schon vor einiger Zeit. Wie es oft so ist, entstehen manche Ideen zu gleichen Zeiten an verschiedenen Orten.
Auch dem Didi war es immer schon ein Dorn im Auge, dass die St. Pöltner Szene zwar von außen immer respektvoll betrachtet wurde, aber in der Stadt lange diese „mia haum nix, bei uns gibt‘s nix, do is so fad“ Mentalität vorhanden war, mit der man sich nur allzu oft selber im Weg stand. Die Zeit scheint also reif für einen Rückblick, eine Werksschau der Szene, ein Aufzeigen und Aufzählen der Bands, Künstler und Kollektive, der Events und Locations und des Umfelds.
Dass so ein umfangreiches Projekt auch finanzielle Mittel und vor allem passende, großflächige Räumlichkeiten benötigt, liegt auf der Hand und war die größte Herausforderung.
Glückliche Fügung: Der Freiraum wird, bedingt durch die Übersiedelung der Arbeiterkammer von Wien nach St. Pölten, neu gebaut, und zwar unmittelbar beim zugehörigen Parkhaus. Das Ausstellungsprojekt wurde der AK vorgestellt und angefragt, ob eine Durchführung im Parkhaus möglich wäre – rasche Antwort: Ja, und das Projekt gefällt so gut, dass die AK uns auch finanziell unterstützen will. Nächste Frohbotschaft: Auch die Sparkasse ist als Partner mit an Bord.
Also: Startbudget gesichert, Location fix, und damit geht‘s richtig los. Termin der Ausstellung: Frühjahr/Sommer 2014, hunderte Quadratmeter Platz, eine Konzertbühne in unmittelbarer Nähe, die idealen Voraussetzungen also.
Neugierig geworden? Folgen sie uns im mfg oder auf unserer Facebook-Seite: www.facebook.com/Vom5UhrTeeZumFrequency
Und wer noch heißen Vintage-Stuff hat – nur her damit. Bitte an stp.ausstellung@gmail.com