In was für einer Stadt leben wir eigentlich...
Ausgabe
In der zuletzt die Frage „Ja, derfen’s denn des?“ die Runde durch die Innenstadt machte. Was war geschehen? Die Fassade des Hauses Domgasse 4 war plötzlich farbenfroh aufgeblüht, was kaum jemanden kalt ließ. Gleich einige tausend Mal wurde der mfg-Facebook-Beitrag innerhalb kürzester Zeit gesehen, viele Berufene hinterließen auch einen Wortkleckser. Aber, Überraschung: Die meisten Poster zeigen sich erfreut über den Graffiti-Hingucker mitten in der City. Von „Yeah, gern weiter so!“ über „Ist doch super, dass das in dieser Stadt endlich möglich ist“ bis „Absoluter Eye-Catcher, schön, bunt, modern“ reichen die strahlenden Kommentare, gedämpft von feinsinnigen Könnern: „Nicht alles, was mit Farbe gemacht wird, stammt von Künstlern.“ Und: „Was ist mit Denkmalschutz?“ Ja, der hat die Werbe-Malerei für dan Fashionshop Monte Hegro mittlerweile temporär genehmigt, und die NV Immobilien-Gesellschaft als Eigentümer verspricht noch mehr Graffiti-Fassaden in der Stadt. St. Pölten bleibt also bunt!
Die offensichtlich gar nicht existiert. Ja, ein weißer Fleck auf der Landkarte zu sein scheint, oder zumindest ein schwarzes Loch, wenn es nach den Tourismusverantwortlichen des Landes Niederösterreich geht. Die haben nämlich ganz stolz die „Tourismusstrategie Niederösterreich 2020“ präsentiert, hochprofessionell, mit Leitlinien und Zielvorgaben inklusive wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen – aber ohne die Landeshauptstadt.
St. Pölten kommt in der 23-Seiten-Hochglanzbroschüre mit Landeslogo-Cover nicht vor, gar nicht. Lebenslust, Wohlbefinden und Abenteuer sind die Schlagwörter, die Menschen ins Land locken sollen, Kunst- und Kultur-Angebote konkrete Offerte dazu. Aber nicht die im Festspielhaus, im Landestheater, in der Bühne im Hof oder bei den Festivals. Nicht St. Pöltens barocke Architektur, nicht die moderne Regierungsviertel-Landschaft. Kultur gibt’s nur in Grafenegg, meinen die Landesstrategen, und: Kunst kommt nach Krems.
In einer mit bereits vorhergesagten, heftigen Polit-Sommergewittern. Der Klubobmann der St. Pöltner ÖVP, Peter Krammer, stellt ja seit Wochen in den Raum, dass es im Rahmen der strittigen SWAP-Geschäfte zu Amtsmissbrauch und Untreue gekommen sein könnte (MFG/März 2014) und kündigte bereits im März eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft an. Eingegangen ist diese bis dato nicht. Laut ÖVP würde das Konvolut auf über 80 Seiten alle Vorwürfe festhalten und werde bald übergeben. Da gerade aus parteipolitischen Motiven heraus, Staatsanwaltschaften immer wieder mit Anzeigen konfrontiert werden (von denen oft strafrechtlich nichts übrig bleibt), will die ÖVP mit der umfangreichen Ausarbeitung ausreichend Verdachtsmomente für die Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens liefern. SPÖ-Bürgermeister Matthias Stadler weist die Vorwürfe zurück, alle Geschäfte seien korrekt abgewickelt und dem Gemeinderat berichtet worden, er fühlt sich von der ÖVP angepatzt und sieht eine nötige moralische Linie überschritten.
Die offensichtlich gar nicht existiert. Ja, ein weißer Fleck auf der Landkarte zu sein scheint, oder zumindest ein schwarzes Loch, wenn es nach den Tourismusverantwortlichen des Landes Niederösterreich geht. Die haben nämlich ganz stolz die „Tourismusstrategie Niederösterreich 2020“ präsentiert, hochprofessionell, mit Leitlinien und Zielvorgaben inklusive wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen – aber ohne die Landeshauptstadt.
St. Pölten kommt in der 23-Seiten-Hochglanzbroschüre mit Landeslogo-Cover nicht vor, gar nicht. Lebenslust, Wohlbefinden und Abenteuer sind die Schlagwörter, die Menschen ins Land locken sollen, Kunst- und Kultur-Angebote konkrete Offerte dazu. Aber nicht die im Festspielhaus, im Landestheater, in der Bühne im Hof oder bei den Festivals. Nicht St. Pöltens barocke Architektur, nicht die moderne Regierungsviertel-Landschaft. Kultur gibt’s nur in Grafenegg, meinen die Landesstrategen, und: Kunst kommt nach Krems.
In einer mit bereits vorhergesagten, heftigen Polit-Sommergewittern. Der Klubobmann der St. Pöltner ÖVP, Peter Krammer, stellt ja seit Wochen in den Raum, dass es im Rahmen der strittigen SWAP-Geschäfte zu Amtsmissbrauch und Untreue gekommen sein könnte (MFG/März 2014) und kündigte bereits im März eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft an. Eingegangen ist diese bis dato nicht. Laut ÖVP würde das Konvolut auf über 80 Seiten alle Vorwürfe festhalten und werde bald übergeben. Da gerade aus parteipolitischen Motiven heraus, Staatsanwaltschaften immer wieder mit Anzeigen konfrontiert werden (von denen oft strafrechtlich nichts übrig bleibt), will die ÖVP mit der umfangreichen Ausarbeitung ausreichend Verdachtsmomente für die Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens liefern. SPÖ-Bürgermeister Matthias Stadler weist die Vorwürfe zurück, alle Geschäfte seien korrekt abgewickelt und dem Gemeinderat berichtet worden, er fühlt sich von der ÖVP angepatzt und sieht eine nötige moralische Linie überschritten.