MFG - Hennes zieht um
Hennes zieht um


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St. Pöltens gute Seite

Hennes zieht um

Ausgabe 05/2012

Den meisten ist er als DJ Hennes oder Mastermind des Beislfestes bekannt. Kurz vor seinem 30. Geburtstag stellt der gebürtige Karlstettner Johannes Beitl nun sein Leben auf den Kopf und lädt zu seinem ersten Kabarettprogramm.

Wir treffen uns Anfang Mai zu einem „Plauscherl“ im NXP Bowling. „Ich habe den ganzen Vormittag die Wohnung geputzt, jetzt mache ich noch das Interview und ab morgen ziehe ich mich zurück“, berichtet Hennes gleich zu Beginn. „Ich nehme mir jetzt eine Auszeit und kapsle mich für zwei Monate ab.“ Am Wochenende davor ist er „nochmal gscheit fortgegangen, aber das ist jetzt auch vorbei.“ Während ihr diese Zeilen lest, steckt Hennes gerade mitten in den Vorbereitungen für sein erstes Kabarettstück. Ob er es wirklich geschafft hat sein Handy abzudrehen, Mails nur mehr zu checken, wann er es will und sich vollkommen dem Alkohol und Nikotin zu entsagen? Who knows? Nun warten jedenfalls alle gespannt auf das Endprodukt – den „Umzug“, so der Name des Stücks in progress. Von Idee zu Idee. „Kabarett wollte ich schon immer machen“, erzählt Johannes Beitl, der zum ersten Mal überhaupt unter seinem richtigen Namen auftritt. („Hennes war eigentlich der DJ-Name.“) Schon als Kind schaute er sich im Fernsehen verschiedenste Kabarettisten an, ein wirkliches Vorbild kristallisierte sich aber nicht heraus. „Ich finde bei allen etwas, was mir gefällt, und was nicht.“ Die konkrete Idee selbst ein Kabarett zu schreiben kam dann vor ca. fünf Jahren. Seither schreibt er all seine Ideen für ein mögliches Programm auf. Bereits zweimal stand er kurz davor, die Sache wirklich durchzuziehen, aber immer kam etwas „Wichtigeres“ dazwischen, das er vorschob. So vergingen Jahre, in denen er als DJ tätig war und selbst Kabaretts veranstaltete, wie z.B. bei der Prinzersdorfer Kulturbühne, anstatt eines zu schreiben. „Seit ich weiß, dass ich Kabarett machen will, wurde die DJ-Geschichte aber immer unspannender für mich“, so Hennes, der sein DJ-Dasein ab sofort bis auf weiteres auf Eis legt. Endlich hat er den Schritt gewagt und sein Gesicht auf Flyer drucken lassen: Die gesammelten Ideen werden Wirklichkeit. Es gibt kein Zurück mehr! Entrümpelung. Johannes Beitl ist in seinem Leben immer wieder umgezogen – nach St. Pölten, nach Wien und wieder zurück zu seiner Homebase Karlstetten, wo er immer wieder Erdung findet. Sein Programm handelt aber nicht nur vom physischen Umzug. „Wenn man umzieht, muss man entrümpeln, etwas aussortieren. Man muss zwangsläufig über alles drüber gehen und bis in den letzten Winkel schauen, sich auch den Sachen widmen, die man ewig vor sich hergeschoben hat. Man muss vorher den Kopf ausräumen und sortieren, dann folgt erst der eigentliche Umzug.“ Ob er auch im realen Leben tatsächlich umzieht? „Ich muss erst schauen, wie der Umzug auf der Bühne wird, dann werde ich sehen, wohin es geht.“ Ob in eine Wohnung, in ein Zelt, ja gar in ein anderes Land – oder ob alles so bleibt, wie es jetzt ist, wird sich im Rahmen des Kabaretts bzw. den Vorbereitungen dazu herausstellen. Sein erstes Ziel hat er jedenfalls bereits erreicht. „Mir war es wichtig, dass es nun endlich einmal angekündigt wird. Und meine Freundin ist auch sicher froh, wenn ich jetzt mal mein Ding durchziehe“, verrät er. Wie der Umzug des „neuen“ Johannes Beitl aussieht, was er alles mitnimmt, was er hierlässt, wohin ihn sein Weg führt – all diese Fragen werden in seinem Kabarettprogramm „Umzug“ am 5. Juli im Kulturhaus Wagram geklärt. Inklusive konkreter Antworten, Lösungsmöglichkeiten und brauchbaren Tipps & Tricks für alle, die 2012 ans Übersiedeln denken. Eines ist jedoch bereits fix: Ganz ohne „Hennes“ werden wir auch in Zukunft nicht auskommen müssen. „Am 12. Oktober, meinem 30. Geburtstag, feiern wir 10 Jahre Beislfest.“