Lechts und rinks ...
Text
Thomas Fröhlich
Ausgabe
... kann man nicht velwechsern. Meinte Ernst Jandl, der brillante österreichische Poet, Wortverdreher und Querdenker einst in den 1960ies – er wusste gar nicht, wie recht er noch haben sollte.
Der Schriftsteller Thomas Ballhausen spricht in seinem aktuellen Kurzgeschichten-Zyklus „In dunklen Gegenden“ nicht zuletzt von der Unleserlichkeit der Welt. Vieles, was früher klar linke Agenda war (wie etwa Religionskritik) ist inzwischen nach rechts gewandert, rechte Kernthemen (wie die Verteidigung eines – mitunter nicht näher definierten – Status quo) fanden links eine Heimstatt. In der Praxis haben wir allerdings eine satte und träge Linke, die gelegentlich ihre Antifa-Hooligans ausschickt, damit wenigstens irgendwas geschieht. Nur halt leider das Falsche. Die Rechte, die sich neuerdings via Pegida beim Mittelstand eing’weimperlt hat (und in Deutschland eine Zeitlang tatsächlich recht besonnen vorging), zeigt letztendlich auch nur wieder ihre wahre Fratze aus der vergessen geglaubten Mottenkiste. Und um die gutmenschelnden IS- und Moslembrüder-Versteher sollte man sowieso einen Riesenbogen machen.
Ich steh’ also wieder einmal vor der Frage: Soll ich mich – gleichsam in Eigenermächtigung, wie der linke italienische Philosoph (und Gründer der PKI vor etwa hundert Jahren) Antonio Gramsci gefordert hat – verstärkt im Dickicht des Politischen engagieren (und die folgende Enttäuschung gleich mit einplanen)? Oder mich doch lieber in zurückhaltender „apoliteia“ (also Politikferne) üben, wie sie Gramscis zeitweiliger Brieffreund, der rechte Kulturphilosoph Julius Evola, vorschlägt.
Ja, danke, lieber Ernst Jandl: Ich kenn’ mich, ehrlich gesagt, auch nimmer aus.
Der Schriftsteller Thomas Ballhausen spricht in seinem aktuellen Kurzgeschichten-Zyklus „In dunklen Gegenden“ nicht zuletzt von der Unleserlichkeit der Welt. Vieles, was früher klar linke Agenda war (wie etwa Religionskritik) ist inzwischen nach rechts gewandert, rechte Kernthemen (wie die Verteidigung eines – mitunter nicht näher definierten – Status quo) fanden links eine Heimstatt. In der Praxis haben wir allerdings eine satte und träge Linke, die gelegentlich ihre Antifa-Hooligans ausschickt, damit wenigstens irgendwas geschieht. Nur halt leider das Falsche. Die Rechte, die sich neuerdings via Pegida beim Mittelstand eing’weimperlt hat (und in Deutschland eine Zeitlang tatsächlich recht besonnen vorging), zeigt letztendlich auch nur wieder ihre wahre Fratze aus der vergessen geglaubten Mottenkiste. Und um die gutmenschelnden IS- und Moslembrüder-Versteher sollte man sowieso einen Riesenbogen machen.
Ich steh’ also wieder einmal vor der Frage: Soll ich mich – gleichsam in Eigenermächtigung, wie der linke italienische Philosoph (und Gründer der PKI vor etwa hundert Jahren) Antonio Gramsci gefordert hat – verstärkt im Dickicht des Politischen engagieren (und die folgende Enttäuschung gleich mit einplanen)? Oder mich doch lieber in zurückhaltender „apoliteia“ (also Politikferne) üben, wie sie Gramscis zeitweiliger Brieffreund, der rechte Kulturphilosoph Julius Evola, vorschlägt.
Ja, danke, lieber Ernst Jandl: Ich kenn’ mich, ehrlich gesagt, auch nimmer aus.