Umfärben
Text
Michael Müllner
Ausgabe
Matthias Stadler kann sich auf den Wahlkampf 2016 freuen. Die Grünen glänzen mit Transparenz (eindrucksvoll bewiesen am jüngsten Stadtparteitag), die derart zur Schau gestellte Unprofessionalität geht dafür unter die Haut und verlangt den Grün-Sympathisanten einiges ab. Dann ist da die Spezialistentruppe der FPÖ. Den Herrn Stadtrat und letztmaligen Wahlkampf-Listenführer nennen die Medien liebevoll „Polit-Dino“, der Klubobmann kämpft verbissen um sein Image als junger Wilder und lässt dabei kein freiheitliches Ressentiment unbespielt. Sich für Conchita Wurst schämen und auf Asylanten schimpfen, das reicht um im blauen Biotop nicht abzusaufen. Aber taugt diese Opposition für mehr, als nur zum Fremdschämen? Für echte Kontrolle der Mächtigen, für ein Vorantreiben der regierenden SPÖ?
Dafür bliebe noch die ÖVP-Stadtpartei von Matthias Adl – in überregionalen Medien wie dem Standard auch heute noch als „Matthias Adler“ verkannt. Um die richtige Profilierung zwischen konstruktiv und konfrontativ wird noch gekämpft. Für Auswärtige ist St. Pölten dabei an sich schon ein Systemfehler. „Wieso euch der Pröll nicht schon längst umgedreht hat“, fragen sie fasziniert und glauben, das einfache Rezept für einen Machtwechsel zu kennen: Ein schwarzer Statthalter von Erwins Gnaden, ein fettes Wahlkampfbudget, erledigt. Ich bin da skeptisch. Stadler konnte nichts Besseres passieren, als das Beispiel Wiener Neustadt. Dort hat der mächtige ÖVP-Mann Klaus Schneeberger die Unterstützung der Opposition gewonnen – und den roten Bürgermeister, trotz Platz 1 bei der letzten Wahl, aus dem Rathaus verjagt. Eine Mär, die hierzulande auch schon zu Willi-Gruber-Zeiten umging. Stimmst du nicht für die SPÖ, kriegst du nicht Stadler, sondern Adl(er) als Bürgermeister – von blau-grünen Gnaden. Es wird bunt!
Dafür bliebe noch die ÖVP-Stadtpartei von Matthias Adl – in überregionalen Medien wie dem Standard auch heute noch als „Matthias Adler“ verkannt. Um die richtige Profilierung zwischen konstruktiv und konfrontativ wird noch gekämpft. Für Auswärtige ist St. Pölten dabei an sich schon ein Systemfehler. „Wieso euch der Pröll nicht schon längst umgedreht hat“, fragen sie fasziniert und glauben, das einfache Rezept für einen Machtwechsel zu kennen: Ein schwarzer Statthalter von Erwins Gnaden, ein fettes Wahlkampfbudget, erledigt. Ich bin da skeptisch. Stadler konnte nichts Besseres passieren, als das Beispiel Wiener Neustadt. Dort hat der mächtige ÖVP-Mann Klaus Schneeberger die Unterstützung der Opposition gewonnen – und den roten Bürgermeister, trotz Platz 1 bei der letzten Wahl, aus dem Rathaus verjagt. Eine Mär, die hierzulande auch schon zu Willi-Gruber-Zeiten umging. Stimmst du nicht für die SPÖ, kriegst du nicht Stadler, sondern Adl(er) als Bürgermeister – von blau-grünen Gnaden. Es wird bunt!