MFG - In was für einer Stadt leben wir eigentlich...
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MFG - Das Magazin
St. Pöltens gute Seite

In was für einer Stadt leben wir eigentlich...

Ausgabe 03/2014
In der uns SPÖ und ÖVP immer wieder durch neuen Wahnsinn bei Laune halten. Was war passiert? Am 18.2. lud die ÖVP zur Pressekonferenz zum Thema „Neue Fragen in Sachen Finanzgeschäfte der Stadt St. Pölten“, eines, so kann man prinzipiell einmal konstatieren, das der SPÖ nicht unbedingt behagt. Als Uhrzeit wurde für 9 Uhr eingeladen. Einen Tag vor der Pressekonferenz, siehe da, flatterte plötzlich eine Einladung der SPÖ ein, die wissen ließ, „Änderungen im Gemeinderat“ bekannt zu geben. Beginnzeit: 9.15 Uhr. Ein Schelm, wer in der praktisch zeitgleichen Terminansetzung gar einen bewussten Akt der Sabotage vermutete, um die PK der ÖVP zu torpedieren … War man als geladener Journalist noch nicht mit dem Kopfschütteln fertig, folgte alsbald die Quadratur des Kreises. Die ÖVP bekam kalte Füße und verlegte ihre PK auf 8.30 Uhr vor. Die Angst, vielleicht vor leeren Rängen zu sitzen war stärker als die Aussicht, selbige möglicherweise dem Stadtoberhaupt bei seiner Parallelveranstaltung zu bescheren. A propos „leer“ – angesichts dieses Ping-Pong-Spiels fühlte man sich, in Abwandlung, an die PK von Startrainer Giovanni Trappatoni erinnert: „Politstrategen ... ware schwach wie eine Flasche leer.“ 
In der ÖVP und SPÖ sich mittlerweile nicht einmal mehr darüber einig sind, ob es zu etwas einen Gemeinderatsbeschluss gegeben hat So stellte die ÖVP eine offizielle Anfrage an den Bürgermeister, weil die Einsetzung eines Bankers zu Beratungszwecken in der SWAP-Causa angeblich nicht beschlossen worden war. Der Bürgermeister seinerseits ließ über die Medien ausrichten: „Es ist geradezu jämmerlich, wenn ein VP-Stadtrat nicht weiß, bei welchen Beschlüssen er dabei war.“ In Insiderkreisen wiederum wird gemunkelt, es habe tatsächlich einen Beschluss gegeben, allerdings in der nicht öffentlichen Sitzung des Gemeinderates für ein Unternehmen, hinter dem besagter Banker stehe. Erst die Beantwortung wird offenlegen, wer recht hat – und für wen es peinlich wird. Sollte der Beschluss aber tatsächlich in der nichtöffentlichen Sitzung gefällt worden sein, stellt sich die Frage „Warum?“, so doch quasi jeder Rasenmäher offiziell beschlossen wird. Einmal mehr macht sich der schale Beigeschmack breit, dass in diesem Gremium gewisse Materien – wie lange Zeit die SWAP-Causa an sich unter dem Deckmäntelchen „Schaden von der Stadt abzuhalten“ – bewusst an der Öffentlichkeit vorbeigespielt werden.