Hesse lässt grüßen
Text
Johannes Reichl
Ausgabe
Wie viele Programmpräsentationen haben wir in dieser Stadt nicht schon erlebt? Und vieles, was da im positiven Sinne aufgetischt wurde, entsprach ganz unserem Geschmack und verdiente das Prädikat „wertvoll“. Daniela Wandls Präsentation ihres Bühne im Hof Erstlings versprühte aber noch etwas darüberhinaus: Esprit, Leidenschaft und (Vor-)Freude. Ein Kommentar.
Unweigerlich fühlte man sich an Hesses Wort „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ erinnert, und Wandl selbst war die personifizierte Manifestation davon, wie sie da kurz vor Beginn der Pressekonferenz wie ein junger, energiegeladener Stier am Gatter scharrte, um endlich raus auf die Wiese zu laufen und die (Theater-)Welt sowie die erschienenen Journalisten erobern zu dürfen. Diese waren dabei im bummvoll gefüllten Café im Palais Wellenstein, formerly known as Wellenstein (s. S. 66) gegenüber der geballten NÖKU-Mannschaft weit in der Unterzahl. Böse Geister würden unken „die wollen ja nur füllen, damits nach mehr aussieht“, einfühlsamere Gemüter hingegen verstanden darin einen schönen Ausdruck von Solidarität, und dies traf diesmal wohl so stark wie schon lange nicht mehr zu! Immerhin war das Aufstellen von Wandls erstem Programm innerhalb kürzester Zeit sowie unter manch sphärischer Gewitterwolke kein Spaziergang, aber die Familie schaffte alles durch gemeinsames Anpacken mit Bravour. Insbesondere die Mannschaft des Schwesterbetriebes Festspielhaus – das ja mit der Bühne im Hof von Beginn an unter einem gemeinsamen Dach, der KUSZ, zusammengespannt ist – packte ordentlich mit an, um Wandls Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. Die neue künstlerische Leiterin selbst marschierte – nein, rannte sowieso wie ein engergiegeladenes Duracell-Häschen im Turbo-Modus, auf dass sie jeden mit ihrem Enthusiasmus ansteckte, der die sprichwörtlichen Berge versetzen kann.
Dabei hielt Wandl vorneweg fest, dass sie die Bühne im Hof, dieses gern als Wiege aller St. Pöltner Kulturaktivitäten hochstilisierte Kleinod (als hätte es davor gar nichts gegeben), nicht komplett umkrempeln, sondern im positiven Sinne weiterentwicklen wolle. Ein Schnitzer wie weiland dem ehemaligen Festspielhaus-Intendanten Joachim Schloemer, der in Wahrheit auch 70% seines Vorgängers übernommen und liebgewonnene Traditionen fortgeführt hatte, aber trotzdem durch misslungene Kommunikation alsbald als der deutsche Zerstörer allen Guten und Schönen betrachtet wurde, konnte Wandl damit von vornherein umschiffen. So streute sie auch ihrer Vorgängerin Mimi Wunderer Rosen, um anschließend ihren Begriff von Kleinkunst zu definieren: „Kleinkunst umfasst ein breites Spektrum – im Sinne von Facettenreichtum. Diese Vielfalt möchte ich dem Publikum anbieten.“
Konkret heißt dies etwa für die bisherige Bühne im Hof-Hauptingredienz „Kabarett“ eine inhaltliche Ausdehnung, die auch vor dem, von manch Purist verteufelten Terminus Comedy nicht zurückscheut. Und warum auch – als Fußballer gilt man ja doppelbeinig auch als versierter wie wenn man nur einen starken Fuß hat. Neben alten Hasen und Newcomern wird es sodenn so ziemlich alle Spielarten von Kabarett geben, die Gott schuf – also politisch oder philosophisch, einfach nur lustig, mit Musik oder ohne, ja sogar ganz ohne Stimmen, dafür mit beschriebenen Plakaten. Klingt spannend? Ist es auch! Der Fantasie sind nun mal keine Grenzen gesetzt, was auch für die anderen Zutaten in Wandls Programm gilt: Lesungen, Konzerte, Theater, Puppenspiel, Clowns oder – ganz wichtig und durch einen eigenen Kindertag jeden ersten Sonntag im Monat auch substanziell geheiligt – Kinderproduktionen. Der Dialog der Kulturen wird ebenso fortgeführt, wie es auch Jugendtheater geben wird.
Ein Programm, wie eine bunt gefüllte Schachtel Pralinen: Alles wild durcheinander, bisweilen auch gleichzeitig ineinander verschmolzen, so dass man neue Geschmackserlebnisse erfährt, die man so bislang noch nicht erlebt hat. Überraschungseffekt vorprogrammiert, wobei es Wandl v.a. um eines geht: „Die Leute sollen in der Bühne im Hof Spaß haben. Das ist mir ganz wichtig, Lachen verbindet!“
Und es steckt an – und so musste man mit Wandl, diesem Energiebündel einer künstlerischen Leiterin, im Zuge der Pressekonferenz mitlachen, mitfiebern, mitstaunen. Die eingespielten Videoappetizer diverser Produktionen machten jedenfalls Gusto, sich das alles, wie es Wandl formulierte „in HD bei uns in der Bühne im Hof anzusehen.“ High Definition darf man dabei durchaus im Sinne von High Quality verstehen, und so klang auch Wandl eher intuitiv und ihr nebenher getätigter Ausspruch „eigentlich ist alles ein Highlight“ absolut glaubwürdig. Ab 23. Jänner kann man sich persönlich davon überzeugen.
Dabei hielt Wandl vorneweg fest, dass sie die Bühne im Hof, dieses gern als Wiege aller St. Pöltner Kulturaktivitäten hochstilisierte Kleinod (als hätte es davor gar nichts gegeben), nicht komplett umkrempeln, sondern im positiven Sinne weiterentwicklen wolle. Ein Schnitzer wie weiland dem ehemaligen Festspielhaus-Intendanten Joachim Schloemer, der in Wahrheit auch 70% seines Vorgängers übernommen und liebgewonnene Traditionen fortgeführt hatte, aber trotzdem durch misslungene Kommunikation alsbald als der deutsche Zerstörer allen Guten und Schönen betrachtet wurde, konnte Wandl damit von vornherein umschiffen. So streute sie auch ihrer Vorgängerin Mimi Wunderer Rosen, um anschließend ihren Begriff von Kleinkunst zu definieren: „Kleinkunst umfasst ein breites Spektrum – im Sinne von Facettenreichtum. Diese Vielfalt möchte ich dem Publikum anbieten.“
Konkret heißt dies etwa für die bisherige Bühne im Hof-Hauptingredienz „Kabarett“ eine inhaltliche Ausdehnung, die auch vor dem, von manch Purist verteufelten Terminus Comedy nicht zurückscheut. Und warum auch – als Fußballer gilt man ja doppelbeinig auch als versierter wie wenn man nur einen starken Fuß hat. Neben alten Hasen und Newcomern wird es sodenn so ziemlich alle Spielarten von Kabarett geben, die Gott schuf – also politisch oder philosophisch, einfach nur lustig, mit Musik oder ohne, ja sogar ganz ohne Stimmen, dafür mit beschriebenen Plakaten. Klingt spannend? Ist es auch! Der Fantasie sind nun mal keine Grenzen gesetzt, was auch für die anderen Zutaten in Wandls Programm gilt: Lesungen, Konzerte, Theater, Puppenspiel, Clowns oder – ganz wichtig und durch einen eigenen Kindertag jeden ersten Sonntag im Monat auch substanziell geheiligt – Kinderproduktionen. Der Dialog der Kulturen wird ebenso fortgeführt, wie es auch Jugendtheater geben wird.
Ein Programm, wie eine bunt gefüllte Schachtel Pralinen: Alles wild durcheinander, bisweilen auch gleichzeitig ineinander verschmolzen, so dass man neue Geschmackserlebnisse erfährt, die man so bislang noch nicht erlebt hat. Überraschungseffekt vorprogrammiert, wobei es Wandl v.a. um eines geht: „Die Leute sollen in der Bühne im Hof Spaß haben. Das ist mir ganz wichtig, Lachen verbindet!“
Und es steckt an – und so musste man mit Wandl, diesem Energiebündel einer künstlerischen Leiterin, im Zuge der Pressekonferenz mitlachen, mitfiebern, mitstaunen. Die eingespielten Videoappetizer diverser Produktionen machten jedenfalls Gusto, sich das alles, wie es Wandl formulierte „in HD bei uns in der Bühne im Hof anzusehen.“ High Definition darf man dabei durchaus im Sinne von High Quality verstehen, und so klang auch Wandl eher intuitiv und ihr nebenher getätigter Ausspruch „eigentlich ist alles ein Highlight“ absolut glaubwürdig. Ab 23. Jänner kann man sich persönlich davon überzeugen.