MFG - Klettern am Glanzstoffareal
Klettern am Glanzstoffareal


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St. Pöltens gute Seite

Klettern am Glanzstoffareal

Text Sascha Harold
Ausgabe 09/2024

Seit August hat St. Pölten eine neue Boulderhalle am Areal der ehemaligen Glanzstofffabrik. MFG hat sich vor Ort angesehen, wie das Angebot aufgenommen wird.

Die Klettersportart Bouldern liegt bereits seit längerem im Trend. Spätestens mit den heurigen olympischen Spielen, bei denen Bouldern Teil der Kletterbewerbe war, ist sie auch einer größeren Öffentlichkeit bekannt. Im Gegensatz zum klassischen Klettern wird beim Bouldern ohne Seil in Absprunghöhe geklettert. Die Wände sind dabei bis zu 4,5 Meter hoch, darunter sorgen weiche Matten für eine sichere Landung – geplant oder ungeplant. Der Wiener Anbieter „boulderbar“ betreibt in Österreich mehrere Boulderhallen in Wien, Salzburg und Linz und hat im August nun auch in der niederösterreichischen Hauptstadt einen Standort am Gelände der ehemaligen Glanzstofffabrik eröffnet. Auf 1.000 m² können dort Anfänger und Fortgeschrittene dem Klettersport nachgehen. Ein eigens ausgewiesener Kinderbereich sowie eine Bar komplettieren das Angebot.  
Alleinstellungsmerkmal der neuen Boulderhalle ist sicher ihr Standort. „Die Lage in der ehemaligen Glanzstoff-Fabrik bringt schon alleine sehr viel Charme mit. Und dann natürlich im Kontrast die moderne Ausstattung: Die Kletterwände wurden so konzipiert, dass möglichst viel Kletterfläche entsteht, während sich die Halle immer noch großzügig bzw. nicht einengend anfühlt“, so Standortleiter Gregor Stein. Bei der Eröffnung konnten mehrere hundert Leute begrüßt werden, auch sonst werde das Angebot schon jetzt gut angenommen, so Stein. Im Vergleich zu anderen Sportarten benötigt man beim Bouldern so gut wie keine Ausrüstung. Sportkleidung sowie spezielle Schuhe, die auf Wunsch ausgeliehen werden können – mehr ist nicht notwendig. 
Die jeweiligen Routen an den Wänden sind mit einer Buchstaben-Zahlenkombination ausgewiesen und zeigen den Schwierigkeitsgrad an. Auch für Abwechslung ist gesorgt: „Ab September wird jeden Montag ein Teil der Boulderfläche vom Routenbau-Team umgeschraubt, um wöchentlich Abwechslung in die Halle zu bringen und Personen zu motivieren, wieder zu kommen und neue ‚Probleme‘ zu lösen.“ Besonders freue ihn, so Stein weiter, dass das Angebot bisher von sehr unterschiedlichen Altersgruppen angenommen werde. 
Wie zufrieden ist man mit der aktuellen Auslastung am neuen Standort in St. Pölten? „Aufgrund der Ferienzeiten vermerken wir aktuell vermehrt Leute am Nachmittag und hoffen, dass sich die Verteilung noch auf den Vormittag und Abend ausweitet. Unser großes Ziel ist natürlich, Leute so zu begeistern, dass sie uns immer wieder besuchen und so die Frequenz noch gesteigert wird“, antwortet Stein. Wobei das Interesse für Indoorbouldern naturgemäß im Herbst und Winter steige, wenn Outdoor-Aktivitäten nicht mehr möglich sind. Die neue Halle ist jedenfalls ein gelungenes Beispiel dafür, wie historische Bausubstanz ansprechend einem neuen Zweck zugeführt werden kann.