Fürs Vaterland
Text
Herbert „Hebi“ Binder
Ausgabe
Das im Regierungsprogramm für die Studiosi vorgesehene gemeinnützige Engagement hat eine wahre Eruption kreativer Initiativen einzelner Prominenter der Polit- und Kulturszene eingeleitet. Der Bundeskanzler hat ja vor, an der elitären Privatschule seiner Tochter jeweils freitags Nachhilfeunterricht in Mathe (Politische Mengenlehre) zu geben. SP-Nationalrat Anton Heinzl lässt sich nicht lumpen und möchte an der örtlichen Design-Uni einen honorarfreien Lehrauftrag über „Nachhaltige Plakatgestaltung“ übernehmen. Auch die Redaktion der NÖN dient dem Bonum commune und will in kostenlosen Fotokursen unters Volk bringen, wie man die Bevölkerung eines ganzen Landes dazu motiviert, sich jeweils in der Aufstellung von Fußballmannschaften abbilden zu lassen. Der Bürgermeister der Wachaumetropole Krems strebt am Donau-Uni-Institut für Lebensversicherungswesen eine Dozentur über Kommunalfinanzierung an, ein Proseminar ist auch für NÖKU-Chef Paul Gessl vorbereitet: „Die blaugelbe Kulturszene und der Feminismus“. Den Vogel schießt Infrastruktur-Staatssekretärin Christa Kranzl mit ihrer Vorlesung über Eisenbahnwesen an der Wirtschaftsuni ab, Sponsor ist die Firma Märklin. Aber auch die ehemaligen Staatsopern-Ballettkollegen Birkmeyer und Fichtenbaum wollen ihr Scherflein beitragen: Sollte irgendwo im Tanzschulbereich Not am Mann sein, dann springen sie gerne ein – notfalls auch als Paar.
Wie so oft aber, einer war allen voraus: Noch vor Weihnachten soll Landesvater Pröll, wie man hört, dem Bürgermeister der Landeshauptstadt den Vorschlag unterbreitet haben, doch gemeinsam am Institut für Tiefenpsychologie der Landesakademie eine Lehrveranstaltung über Konfliktmanagement abzuhalten.
Wie so oft aber, einer war allen voraus: Noch vor Weihnachten soll Landesvater Pröll, wie man hört, dem Bürgermeister der Landeshauptstadt den Vorschlag unterbreitet haben, doch gemeinsam am Institut für Tiefenpsychologie der Landesakademie eine Lehrveranstaltung über Konfliktmanagement abzuhalten.