Ein Grund zum Gruseln?
Text
Johannes Reichl
Ausgabe
Und wieder ist Freitag der 13. Okay, so schlimm wird es hoffentlich doch nicht werden, aber die nächstjährigen Gemeinderatswahlen werfen bereits mehr als ihre Schatten voraus und man befürchtet, dass es in Sachen Stil und Polemik wieder gruselig werden könnte. Dabei ist noch nicht einmal bekannt, wann überhaupt gewählt wird, weil der Bürgermeister auf diese Frage – meist mit einem leicht verschmitzten Lächeln – meint, das wisse man noch nicht – also kurzum, er weiß es noch nicht bzw. noch wahrscheinlicher, er wills uns noch nicht verraten. Deshalb gibt es offiziell auch noch gar keinen Wahlkampf, wie alle Parteien treuherzig beteuern, nur komischerweise führen ihn alle schon.
Wie ist sonst zu erklären, dass sich bereits die überparteiliche Plattform „Initiative miteinander“ für den Bürgermeister getroffen hat und die Genossen fleißig am Klinken putzen sind, während sich die anderen Parteien in Initiativen, Stammtischen und Ausflügen übertrumpfen. Oder, dass bei manch Partei schon jetzt die Nerven blank liegen, die ÖVP etwa einer Journalistin den Zutritt zu einer Pressekonferenz verwehrte, weil sie immer so böse schreibe und sowieso ihrem auf städtischer Seite fuhrwerkenden Bruder alles brühwarm verrate – nur dass das Informieren ja an sich eh Sinn und Zweck von Pressekonferenzen ist? Oder, dass die SPÖ eine Panikattacke bekam, als sich die ÖVP die schnellere Umsetzung eines Rückhaltebeckens am Harlanderbach auf die Fahnen heftete – so schnell konnte der Redakteur gar nicht schauen, klingelte schon das Beschwerdetelefon.
Wie überhaupt die Sache mit der „Urheberschaft“ jetzt wieder penetrant mühsam wird. Wenn der Bürgermeister etwa eine Wohnbauoffensive präsentiert, reklamiert die ÖVP allen Ernstes die Urheberschaft für sich, weil sie ja schon vor einem Jahr ein Plakat (!) zu dem Thema affichiert hat. Wobei SPÖ und ÖVP sowieso keine Freunde mehr werden, dazu genügt ein Blick auf die Sprachdiktion, wird der Bürgermeister in ÖVP-Aussendungen doch konsequent mit leicht despektierlichem Unterton als „Herr Stadler“ angesprochen – ein „der Bürgermeister“ wäre schon zu viel der Ehrerweisung. Die Roten ihrerseits kanzeln wieder alles, was von der Opposition kommt, nonchalant als „billige Publicity“ ab. Dass diese umgekehrt Angst hat, dass jüngst beschlossene Marketingbudgets im nächsten Jahr zu Bürgermeister- und damit SP-Spitzenkandidat-Propaganda entfremdet werden könnten, ist auch nicht so abwegig. So fällt etwa frappant auf, dass der unregelmäßig stattfindende Pensionistenausflug, wo sich die glücklichen Senioren ein persönliches Erinnerungsfoto mit dem Bürgermeister abholen dürfen, just immer vor Wahlen stattfindet. Dass – nachdem es bereits heuer nach Mariazell ging – jetzt gar vor der Wahl noch ein weiterer folgen soll, wäre schon hart an der Grenze zur Unverfrorenheit, immerhin löhnt der Steuerzahler das Vergnügen, auch wenn einem rasch das Totschlagargument „Unseren armen Pensionisten wird man das ja wohl vergönnen“ um die Ohren geknallt wird.
Spannend sind die Ziele. Meinte die ÖVP bei der letzten Kommunalwahl noch ein bisserl mutlos, dass der Angriff auf die Absolute kein Ziel sei, so möchte man diesmal zumindest „stärker werden.“ Auch FPÖ und Grüne wollen dazugewinnen, und die NEOS als Newcomer die 5%-Hürde überspringen. Wer nun gut im Rechnen ist, versteht darob die Angst der SPÖ – die mit knapp 7% abgesicherte Absolute Mehrheit könnte wackeln, und spätestens seitdem in Wr. Neustadt eine Regenbogenkoalition die ehemals absolut regierenden Roten auf die Oppositionsbank hievte, schiebt man auch hierzulande ein bisserl Panik und fordert daher – Onkel Erwin lässt grüßen – „klare Verhältnisse.“
Ansonsten steht zu befürchten, dass es ein inhaltlich eher blutleerer Wahlkampf wird, denn die einzigen Themen, die bislang penetrant politisch diskutiert werden sind Domplatz und LUP. Aber wer weiß, vielleicht gibts ja noch Überraschungen – immerhin haben die Grünen weitere Aktionen angekündigt, die sie aber noch „streng geheim halten.“ Ein Grund zum Gruseln? Naja, so schlimm wird’s schon nicht werden, denn immerhin steht eines fest: An einem Freitag dem 13. wird bestimmt nicht gewählt.
Wie ist sonst zu erklären, dass sich bereits die überparteiliche Plattform „Initiative miteinander“ für den Bürgermeister getroffen hat und die Genossen fleißig am Klinken putzen sind, während sich die anderen Parteien in Initiativen, Stammtischen und Ausflügen übertrumpfen. Oder, dass bei manch Partei schon jetzt die Nerven blank liegen, die ÖVP etwa einer Journalistin den Zutritt zu einer Pressekonferenz verwehrte, weil sie immer so böse schreibe und sowieso ihrem auf städtischer Seite fuhrwerkenden Bruder alles brühwarm verrate – nur dass das Informieren ja an sich eh Sinn und Zweck von Pressekonferenzen ist? Oder, dass die SPÖ eine Panikattacke bekam, als sich die ÖVP die schnellere Umsetzung eines Rückhaltebeckens am Harlanderbach auf die Fahnen heftete – so schnell konnte der Redakteur gar nicht schauen, klingelte schon das Beschwerdetelefon.
Wie überhaupt die Sache mit der „Urheberschaft“ jetzt wieder penetrant mühsam wird. Wenn der Bürgermeister etwa eine Wohnbauoffensive präsentiert, reklamiert die ÖVP allen Ernstes die Urheberschaft für sich, weil sie ja schon vor einem Jahr ein Plakat (!) zu dem Thema affichiert hat. Wobei SPÖ und ÖVP sowieso keine Freunde mehr werden, dazu genügt ein Blick auf die Sprachdiktion, wird der Bürgermeister in ÖVP-Aussendungen doch konsequent mit leicht despektierlichem Unterton als „Herr Stadler“ angesprochen – ein „der Bürgermeister“ wäre schon zu viel der Ehrerweisung. Die Roten ihrerseits kanzeln wieder alles, was von der Opposition kommt, nonchalant als „billige Publicity“ ab. Dass diese umgekehrt Angst hat, dass jüngst beschlossene Marketingbudgets im nächsten Jahr zu Bürgermeister- und damit SP-Spitzenkandidat-Propaganda entfremdet werden könnten, ist auch nicht so abwegig. So fällt etwa frappant auf, dass der unregelmäßig stattfindende Pensionistenausflug, wo sich die glücklichen Senioren ein persönliches Erinnerungsfoto mit dem Bürgermeister abholen dürfen, just immer vor Wahlen stattfindet. Dass – nachdem es bereits heuer nach Mariazell ging – jetzt gar vor der Wahl noch ein weiterer folgen soll, wäre schon hart an der Grenze zur Unverfrorenheit, immerhin löhnt der Steuerzahler das Vergnügen, auch wenn einem rasch das Totschlagargument „Unseren armen Pensionisten wird man das ja wohl vergönnen“ um die Ohren geknallt wird.
Spannend sind die Ziele. Meinte die ÖVP bei der letzten Kommunalwahl noch ein bisserl mutlos, dass der Angriff auf die Absolute kein Ziel sei, so möchte man diesmal zumindest „stärker werden.“ Auch FPÖ und Grüne wollen dazugewinnen, und die NEOS als Newcomer die 5%-Hürde überspringen. Wer nun gut im Rechnen ist, versteht darob die Angst der SPÖ – die mit knapp 7% abgesicherte Absolute Mehrheit könnte wackeln, und spätestens seitdem in Wr. Neustadt eine Regenbogenkoalition die ehemals absolut regierenden Roten auf die Oppositionsbank hievte, schiebt man auch hierzulande ein bisserl Panik und fordert daher – Onkel Erwin lässt grüßen – „klare Verhältnisse.“
Ansonsten steht zu befürchten, dass es ein inhaltlich eher blutleerer Wahlkampf wird, denn die einzigen Themen, die bislang penetrant politisch diskutiert werden sind Domplatz und LUP. Aber wer weiß, vielleicht gibts ja noch Überraschungen – immerhin haben die Grünen weitere Aktionen angekündigt, die sie aber noch „streng geheim halten.“ Ein Grund zum Gruseln? Naja, so schlimm wird’s schon nicht werden, denn immerhin steht eines fest: An einem Freitag dem 13. wird bestimmt nicht gewählt.