Frauenfussball-Vorurteil und Wirklichkeit
Text
Isabella Wohnhas
Ausgabe
Freitagabends, 20:00 Uhr, örtlicher Fußballplatz. Eine Gruppe von Mädchen und Frauen bewegt sich höchst motiviert über den Rasen, wärmt auf, macht ein paar Übungen, und schon geht’s los: Frauenfußball. Eine Aufklärung.
Viele Männer mögen jetzt denken, am Platz herrsche nur Gekreische und schüchternes Gekicher, aber im Gegenteil: Es wird gedribbelt, getrickst, hineingerutscht und vor allem eins: Mit viel Spaß und Leidenschaft gespielt.
In Österreich haben sich in den letzten Jahren über 6.000 Frauen und Mädchen gefunden, die in verschiedenen Vereinen spielen. Die Ligen wachsen und mit ihnen die Begeisterung unter den Spielerinnen, doch ein Problem steht immer noch im Raum: Die ewigen Vorurteile. Erwähnt man als Frau, dass man Fußball spielt, schmunzelt Mann gegenüber zumindest einmal, bevor er fragt, ob man denn lesbisch sei. Liebe Männer, ihr werdet es kaum glauben: Nicht alle Frauen, die Fußball spielen, sind lesbisch! Es gibt zwar vereinzelt natürlich das eine oder andere Pärchen unter den Spielerinnen, aber Homosexualität gibts im Männerfußball auch, nur dort trauen sich die Schwulen aufgrund des diskriminierenden Umfeldes nicht zu outen.
Weiters ist Mann oft der Meinung, dass Frauen nicht hart spielen, weil sie auf ihren Körper mehr achten und schmerzempfindlicher seien. Auch dies stimmt nicht! Viele Spielerinnen wissen ihren Körper gekonnt einzusetzen, wenn nötig hilft man sich mit dem einen oder anderen Foul, und so kommt es wie im Männerfußball nicht selten zu blauen Flecken, Schürfwunden, bandagierten Knöcheln und Knien.
Wenn man genauer hinsieht, kann man schnell feststellen, dass die kickenden Damen durchaus härter im Nehmen sind als manch Geschlechtsgenossin. Unter den Verteidigerinnen existiert meistens ein „Rambo“, eine Spielerin, die einfach jeden zum Fall bringt und dafür schon hin und wieder eine Karte kassiert. Im Mittelfeld findet man meistens die Regisseure, die elegant das Spiel organisieren, oft auch solche, die mit starken Schüssen gut für Kreuzeck-Freistoßtore sind. Im Sturm anzutreffen: Die Schnellen, Trickreichen. Besitzt eine von ihnen den Ball, umspielt sie mit einer eleganten Drehung die Gegenspielerin, macht ein oder zwei Rückzieher und beendet den ganzen Spielzug mit einem schönen Schuss aufs Tor.
Es gibt Tage, an denen dieses System perfekt funktioniert, an anderen wiederum läuft einfach überhaupt nichts. Dann reagieren Frauen wahrscheinlich deutlich anders als Männer: Frustfouls, Zickereien, Auseinandersetzungen mit dem Trainer und dem Schiedsrichter – Frau weiß ihre Wut überall auszulassen, nur eben selten am Ball. An solchen Tagen geht man den Spielerinnen am besten aus dem Weg, vor allem als Schiri. Diese geraten oft ins Kreuzfeuer der Kritik, nicht zuletzt, weil auch sie mehr Macho als Unparteiischer sind und den Frauenfußball nicht ernst genug nehmen. Sie pfeifen zwar, aber oft lax und ohne Karten, als dürfe man diese im Frauenfußball nicht verteilen.
Doch der schlimmste Frust vergeht irgendwann wieder und dann sind sie wieder voller Begeisterung am Werk, Österreichs Fußballdamen.
In Österreich haben sich in den letzten Jahren über 6.000 Frauen und Mädchen gefunden, die in verschiedenen Vereinen spielen. Die Ligen wachsen und mit ihnen die Begeisterung unter den Spielerinnen, doch ein Problem steht immer noch im Raum: Die ewigen Vorurteile. Erwähnt man als Frau, dass man Fußball spielt, schmunzelt Mann gegenüber zumindest einmal, bevor er fragt, ob man denn lesbisch sei. Liebe Männer, ihr werdet es kaum glauben: Nicht alle Frauen, die Fußball spielen, sind lesbisch! Es gibt zwar vereinzelt natürlich das eine oder andere Pärchen unter den Spielerinnen, aber Homosexualität gibts im Männerfußball auch, nur dort trauen sich die Schwulen aufgrund des diskriminierenden Umfeldes nicht zu outen.
Weiters ist Mann oft der Meinung, dass Frauen nicht hart spielen, weil sie auf ihren Körper mehr achten und schmerzempfindlicher seien. Auch dies stimmt nicht! Viele Spielerinnen wissen ihren Körper gekonnt einzusetzen, wenn nötig hilft man sich mit dem einen oder anderen Foul, und so kommt es wie im Männerfußball nicht selten zu blauen Flecken, Schürfwunden, bandagierten Knöcheln und Knien.
Wenn man genauer hinsieht, kann man schnell feststellen, dass die kickenden Damen durchaus härter im Nehmen sind als manch Geschlechtsgenossin. Unter den Verteidigerinnen existiert meistens ein „Rambo“, eine Spielerin, die einfach jeden zum Fall bringt und dafür schon hin und wieder eine Karte kassiert. Im Mittelfeld findet man meistens die Regisseure, die elegant das Spiel organisieren, oft auch solche, die mit starken Schüssen gut für Kreuzeck-Freistoßtore sind. Im Sturm anzutreffen: Die Schnellen, Trickreichen. Besitzt eine von ihnen den Ball, umspielt sie mit einer eleganten Drehung die Gegenspielerin, macht ein oder zwei Rückzieher und beendet den ganzen Spielzug mit einem schönen Schuss aufs Tor.
Es gibt Tage, an denen dieses System perfekt funktioniert, an anderen wiederum läuft einfach überhaupt nichts. Dann reagieren Frauen wahrscheinlich deutlich anders als Männer: Frustfouls, Zickereien, Auseinandersetzungen mit dem Trainer und dem Schiedsrichter – Frau weiß ihre Wut überall auszulassen, nur eben selten am Ball. An solchen Tagen geht man den Spielerinnen am besten aus dem Weg, vor allem als Schiri. Diese geraten oft ins Kreuzfeuer der Kritik, nicht zuletzt, weil auch sie mehr Macho als Unparteiischer sind und den Frauenfußball nicht ernst genug nehmen. Sie pfeifen zwar, aber oft lax und ohne Karten, als dürfe man diese im Frauenfußball nicht verteilen.
Doch der schlimmste Frust vergeht irgendwann wieder und dann sind sie wieder voller Begeisterung am Werk, Österreichs Fußballdamen.