Tierische Polit-Ansichten
Text
Beate Steiner
Ausgabe
Was haben Hunde-Attacken und Polit-Attacken gemeinsam? Zweitere rechtfertigen erstere, ist St. Pöltens Grün-Gemeinderätin Julia Schneider überzeugt, wie sie nach einem Hundekampf mit tödlichem Ausgang vorzeigte.
Das abendliche Gassi-Gehen hatte für einen St. Pöltner Innenstadt-Hund tragisch geendet – er wurde auf der Heßstraße von einem Auto überfahren, weil er vor zwei Kampfhunden davongelaufen war.
Julia Schneider sorgte sich dann um den Pitbull und den Staffordshire-Terrier, die ihren Promenaden-Begegner gebissen hatten und durch deren aggressives Verhalten der kleine Hund panisch davon und direkt in den Hundehimmel gelaufen war.
Der Pitbull war nämlich von seinem Herrl mit einem Baseballschläger malträtiert worden, als er auf den kleinen Hund losging. Schneider forderte den Amtstierarzt auf, gegen den „Tierquäler“ vorzugehen – und startete eine tour de force durch heimische Amtsstuben – an der sie heldenhaft scheiterte. Polizei und Magistrat konnten der Grünen Gemeinderätin nicht nachhaltig erklären, wie das so läuft im Rechtsstaat mit Zuständigkeiten und Anzeigen (siehe Info-Box) – also kam sie zu dem Schluss: „Eine Verwaltungsreform in Bezug auf Eignung der Beamten wäre sinnvoll!“
Der tragische Hundekampf war auch Anlass für eine politische Beißattacke der Grünen Gemeinderätin: Sie warf dem ehemaligen Landtagsabgeordneten und jetzigen Leiter der städtischen Präsidialabteilung Willi Stiowicek vor, als politischer Günstling und nicht aus Liebe zu den Tieren Tierschutzvereins-Obmann zu sein – wofür sie sich angesichts einer Klagsdrohung entschuldigte.
Willi Stiowicek nahm die Entschuldigung Schneiders an, betonte allerdings: „Einen so tragischen Vorfall wie eine Hundequälerei zum Anlass zu nehmen, politisches Kleingeld zu machen und in einem genauso aggressiven wie inkompetenten Rundumschlag gegen Behörden und den Tierschutzverein vorzugehen, ist ein Griff in die unterste Schublade menschlichen Miteinanders.“ Und schadet dem guten Ruf des Tierheims.
Für Julia Schneider hat das Miteinander von Mensch und Tier allerdings die selbe Priorität wie menschliches Miteinander, für sie sind Hunde Familienmitglieder – so erklärt sie ihren Rundumschlag. Für die überzeugte Vegetarierin ist der respektvolle und artgerechte Umgang mit Tieren unabdingbar.
Was aber ist artgerecht in der grünen Welt der Julia Schneider?
„Wer ein Tier seinen Freund nennt, weiß dass Tiere fühlen wie wir es tun“, sagt sie, „sie lieben, sie ängstigen sich, sie empfinden Freude und Zuneigung.“ Daher sollte man Tiere zwar nicht vermenschlichen, ihnen aber immer mit Respekt begegnen.
Wie aber schaut der Respekt aus, wenn ein großer Kampfhund auf ihren kleinen Max losgeht? „Grundsätzlich können Prävention und vorausschauendes Handeln eine bedrohliche Situation oft verhindern. Wenn es dennoch heikel wird, bleib ich stehen und versuche dem anderen klar zu machen, wer der Alpha ist, mit einem lauten ‚Pfui ist das!“ INFO-BOX
Der Tierschutzverein kann niemandem ein Tier wegnehmen.
Allerdings kann jeder beim Amtstierarzt oder bei der Exekutive anzeigen, wenn er den Verdacht der Tierquälerei hegt. Der Amtstierarzt überprüft die Vorwürfe, kann dem Halter die Hunde bei begründetem Verdacht wegnehmen.
Das abendliche Gassi-Gehen hatte für einen St. Pöltner Innenstadt-Hund tragisch geendet – er wurde auf der Heßstraße von einem Auto überfahren, weil er vor zwei Kampfhunden davongelaufen war.
Julia Schneider sorgte sich dann um den Pitbull und den Staffordshire-Terrier, die ihren Promenaden-Begegner gebissen hatten und durch deren aggressives Verhalten der kleine Hund panisch davon und direkt in den Hundehimmel gelaufen war.
Der Pitbull war nämlich von seinem Herrl mit einem Baseballschläger malträtiert worden, als er auf den kleinen Hund losging. Schneider forderte den Amtstierarzt auf, gegen den „Tierquäler“ vorzugehen – und startete eine tour de force durch heimische Amtsstuben – an der sie heldenhaft scheiterte. Polizei und Magistrat konnten der Grünen Gemeinderätin nicht nachhaltig erklären, wie das so läuft im Rechtsstaat mit Zuständigkeiten und Anzeigen (siehe Info-Box) – also kam sie zu dem Schluss: „Eine Verwaltungsreform in Bezug auf Eignung der Beamten wäre sinnvoll!“
Der tragische Hundekampf war auch Anlass für eine politische Beißattacke der Grünen Gemeinderätin: Sie warf dem ehemaligen Landtagsabgeordneten und jetzigen Leiter der städtischen Präsidialabteilung Willi Stiowicek vor, als politischer Günstling und nicht aus Liebe zu den Tieren Tierschutzvereins-Obmann zu sein – wofür sie sich angesichts einer Klagsdrohung entschuldigte.
Willi Stiowicek nahm die Entschuldigung Schneiders an, betonte allerdings: „Einen so tragischen Vorfall wie eine Hundequälerei zum Anlass zu nehmen, politisches Kleingeld zu machen und in einem genauso aggressiven wie inkompetenten Rundumschlag gegen Behörden und den Tierschutzverein vorzugehen, ist ein Griff in die unterste Schublade menschlichen Miteinanders.“ Und schadet dem guten Ruf des Tierheims.
Für Julia Schneider hat das Miteinander von Mensch und Tier allerdings die selbe Priorität wie menschliches Miteinander, für sie sind Hunde Familienmitglieder – so erklärt sie ihren Rundumschlag. Für die überzeugte Vegetarierin ist der respektvolle und artgerechte Umgang mit Tieren unabdingbar.
Was aber ist artgerecht in der grünen Welt der Julia Schneider?
„Wer ein Tier seinen Freund nennt, weiß dass Tiere fühlen wie wir es tun“, sagt sie, „sie lieben, sie ängstigen sich, sie empfinden Freude und Zuneigung.“ Daher sollte man Tiere zwar nicht vermenschlichen, ihnen aber immer mit Respekt begegnen.
Wie aber schaut der Respekt aus, wenn ein großer Kampfhund auf ihren kleinen Max losgeht? „Grundsätzlich können Prävention und vorausschauendes Handeln eine bedrohliche Situation oft verhindern. Wenn es dennoch heikel wird, bleib ich stehen und versuche dem anderen klar zu machen, wer der Alpha ist, mit einem lauten ‚Pfui ist das!“ INFO-BOX
Der Tierschutzverein kann niemandem ein Tier wegnehmen.
Allerdings kann jeder beim Amtstierarzt oder bei der Exekutive anzeigen, wenn er den Verdacht der Tierquälerei hegt. Der Amtstierarzt überprüft die Vorwürfe, kann dem Halter die Hunde bei begründetem Verdacht wegnehmen.