Beseelt
Ausgabe
Vielleicht mag Domkapellmeister Otto Kargl dieser Tage bisweilen innehalten und denken: „Kinder wie die Zeit vergeht.“ Immerhin ist es 20 Jahre her, dass er die Domkantorei St. Pölten übernahm: „Es war damals mein Wunsch, ein Ensemble zu formen, das die Formensprache des 16. und 17. Jahrhunderts spricht. Dieser Prozess ist zwar vielleicht noch nicht gänzlich abgeschlossen, aber wir sprechen mittlerweile recht fließend und akzentfrei.“ Damit untertreibt er maßlos, tatsächlich ist die Dommusik mit ihren ca. 180 aktiven Mitgliedern und acht Ensembles ein Chor auf Spitzenniveau. Inhaltlich legt Kargl seinen Fokus auf die Zeit zwischen Palestrina und Bach, wobei es ihm stets um die Vermittlung eines Gesamteindrucks geht. „Die großen Werke sind ja nicht nur musikalische Ereignisse, sondern auch eine tiefe theologische Ausdeutung von religiösen Texten. Und wenn es uns gelingt, dass die Besucher nach dem Konzert, nach der Liturgie verändert, ja beseelt hinausgehen, haben wir gute Arbeit geleistet.“ Na, und wie das gelingt! www.dommusik.com