hereinspaziert – Manege frei!
Text
Thomas Winkelmüller
Ausgabe
Verlorene, vergessene und verdrängte Orte. In St. Pölten verbergen sich derer mehr, als man meinen könnte. Genau diesen ist Alfred Komarek in „Wo bist du hin entwichen?“ auf der Spur. Ein Stück, das er aktuell fürs diesjährige Bürgertheater des Landestheaters schreibt.
Kulisse für das Stück wird ein „Zirkus“ sein – ob sich dazu der Theatersaal selbst in eine Manege verwandelt oder gar eigens ein blau-rot gestreiftes Zirkuszelt aufgestellt wird, ist noch in Schwebe. Für Komarek werden damit jedenfalls Kindheitserinnerungen wach: „Wenn sich ein Zirkus von der Weite nur gezeigt hat, war ich schon nicht mehr zu halten und wollte mich mit den Artisten anfreunden“, erzählt er mit einem Hauch Nostalgie in der Stimme: „Ich selbst wär‘ dank meiner beiden linken Hände ja eher für den Clown geeignet, aber auch nur für einen traurigen.“
Die Idee mit dem „Zirkuskniff“ hatte Regisseurin Nehle Dick, die das Stück mit rund 50 St. Pöltnern erarbeitet. Ihr Einfall löste das Problem, jeden Ort des Stücks besuchen zu müssen, „weshalb ich ihr virtuell um den Hals gefallen bin“, so Komarek lachend, „weil auf der Bühne kann man vieles machen, aber im Zirkus alles!“ Ein stehender Wanderzirkus sozusagen.
Wie im Zirkusleben ist auch in der Geschichte der Stadt nicht alles perfekt. „Sündhafte Unschuld, das Hin und Her zwischen Schmähtandlerei und wirklichem Können, das macht das Ganze für mich interessant“, verrät Komarek seinen Zugang zu St. Pöltens Historie. Seit der Arbeit an dem Stück kommt er gut fünf Mal im Monat in die Stadt, recherchiert oder spaziert einfach nur durch die Stadt, „die eine herrliche Möglichkeit bietet, sich völlig zu verirren.“ Sein Lieblingsort ist dabei übrigens der Viehofner See, dessen Charme er als „einen schwebenden Zustand zwischen Melancholie und Freizeitwelt mit ein bisschen Idylle“ beschreibt.Schmunzelnd fügt er hinzu: „Und gleichzeitig gibt’s eine Jausenstation, wo man sich wohl fühlen kann.“
Die Idee mit dem „Zirkuskniff“ hatte Regisseurin Nehle Dick, die das Stück mit rund 50 St. Pöltnern erarbeitet. Ihr Einfall löste das Problem, jeden Ort des Stücks besuchen zu müssen, „weshalb ich ihr virtuell um den Hals gefallen bin“, so Komarek lachend, „weil auf der Bühne kann man vieles machen, aber im Zirkus alles!“ Ein stehender Wanderzirkus sozusagen.
Wie im Zirkusleben ist auch in der Geschichte der Stadt nicht alles perfekt. „Sündhafte Unschuld, das Hin und Her zwischen Schmähtandlerei und wirklichem Können, das macht das Ganze für mich interessant“, verrät Komarek seinen Zugang zu St. Pöltens Historie. Seit der Arbeit an dem Stück kommt er gut fünf Mal im Monat in die Stadt, recherchiert oder spaziert einfach nur durch die Stadt, „die eine herrliche Möglichkeit bietet, sich völlig zu verirren.“ Sein Lieblingsort ist dabei übrigens der Viehofner See, dessen Charme er als „einen schwebenden Zustand zwischen Melancholie und Freizeitwelt mit ein bisschen Idylle“ beschreibt.Schmunzelnd fügt er hinzu: „Und gleichzeitig gibt’s eine Jausenstation, wo man sich wohl fühlen kann.“
Mein Freund St. Pölten
Bewusst besuchte Komarek St. Pölten das erste Mal vor 20 Jahren, als er für das ‚Diners Club Magazin‘ eine Geschichte über die Stadt schrieb. Damals war sie „ein nicht allzu pulsierender Ort.“ Dementsprechend fiel sein Artikel aus. „Pointiert erzählt man aber ja nur über einen Freund“, erklärt der Autor mit einem schelmischen Grinsen. Als St. Pölten einige Jahre später Stadt-Jubiläum feierte, wurde Komarek eingeladen, auf Basis seines damaligen Artikels eine Rede zu halten. Als er darauf hinwies, dass „es schon eine etwas bösartige Geschichte war“, kam die überraschende Antwort: „Ja grade deswegen rufen wir sie ja an!“
Damals begann ihn St. Pölten zu interessieren, ein Zustand, der bis heute anhält. „Heute fahre ich sehr gerne nach St. Pölten. Wie in ein nicht aufgeräumtes Wohnzimmer, das ja bekanntlich sehr gemütlich ist.“
Seit Komareks Rede hat sich St. Pölten stark verändert. Heute fragt er sich, was sein Stück zu diesem Prozess beitragen wird: „Mich interessiert, wie viel so ein Theaterstück mit winzig kleinen Impulsen bewirken kann. Wenn das Werk vorbei ist, wird mich die Neugierde herbringen.“
Ob „Wo bist du hin entwichen?“ die St. Pöltner so viel Nostalgie verspüren lassen wird, wie ein Zirkuszelt den jungen Alfred Komarek, wird sich im Mai zeigen. Wir sind jedenfalls gespannt!
„Wo Bist du hin entwichen?“
Bürgertheater-Produktion 2017
Landestheater Niederösterreich
Termine
Fr., 12.05.2017 19:30
Do.,18.05.2017 19:30
Mi., 31.05.2017 19:30
Mi., 07.06.2017 19:30
Bewusst besuchte Komarek St. Pölten das erste Mal vor 20 Jahren, als er für das ‚Diners Club Magazin‘ eine Geschichte über die Stadt schrieb. Damals war sie „ein nicht allzu pulsierender Ort.“ Dementsprechend fiel sein Artikel aus. „Pointiert erzählt man aber ja nur über einen Freund“, erklärt der Autor mit einem schelmischen Grinsen. Als St. Pölten einige Jahre später Stadt-Jubiläum feierte, wurde Komarek eingeladen, auf Basis seines damaligen Artikels eine Rede zu halten. Als er darauf hinwies, dass „es schon eine etwas bösartige Geschichte war“, kam die überraschende Antwort: „Ja grade deswegen rufen wir sie ja an!“
Damals begann ihn St. Pölten zu interessieren, ein Zustand, der bis heute anhält. „Heute fahre ich sehr gerne nach St. Pölten. Wie in ein nicht aufgeräumtes Wohnzimmer, das ja bekanntlich sehr gemütlich ist.“
Seit Komareks Rede hat sich St. Pölten stark verändert. Heute fragt er sich, was sein Stück zu diesem Prozess beitragen wird: „Mich interessiert, wie viel so ein Theaterstück mit winzig kleinen Impulsen bewirken kann. Wenn das Werk vorbei ist, wird mich die Neugierde herbringen.“
Ob „Wo bist du hin entwichen?“ die St. Pöltner so viel Nostalgie verspüren lassen wird, wie ein Zirkuszelt den jungen Alfred Komarek, wird sich im Mai zeigen. Wir sind jedenfalls gespannt!
„Wo Bist du hin entwichen?“
Bürgertheater-Produktion 2017
Landestheater Niederösterreich
Termine
Fr., 12.05.2017 19:30
Do.,18.05.2017 19:30
Mi., 31.05.2017 19:30
Mi., 07.06.2017 19:30