Kunsthauptstädter
Text
Johannes Reichl
Ausgabe
Im Anfang war das Wort ... „St. Pölten braucht eine Galerie!“ Ausgesprochen wurden diese von Karl Heinz Maringer im Jahr des Herren 1977, und der damals 30-Jährige ließ seiner vermeintilch vollmundigen Ankündigung Taten folgen. Während St. Pölten in den 70ern mit allem, nur sicher nicht mit Kunst, schon gar nicht moderner assoziiert wurde, stieß Maringer dieses Tor für die Stadt nachhaltig auf und sorgte damit für frischen Wind. Ihm war es als erstem zu danken, dass große Namen wie Hans Staudacher, Arnulf Rainer, Markus Prachensky, Alfred Hridlicka, Franz Ringl, Kiki Kogelnik, Hermann Nitsch uvm. nicht nur abstrakte Namen aus den Medien blieben, sondern konkrete Künstler, deren Werke in der Galerie Maringer ausgestellt wurden oder die selbst vorbeischauten. Wie urteilte St. Pöltens Kulturdoyen Herbert Binder: „Dank Karl Heinz Maringer war St. Pölten schon zehn Jahre vor dem Landtagsbeschluss eine Kunsthauptstadt.“ Dank ihm wird sie es auch künftig bleiben.