Schreib mir das Lied vom Tod
Text
Thomas Fröhlich
Ausgabe
Yippie! Da blättert man doch den druckfrischen Herbstkatalog des Residenz-Verlages durch – und stößt gleich auf Seite 1 auf einen Western. Ja, Sie haben richtig gelesen: also auf etwas, wozu man gemeinhin Genre-Literatur (wie Krimi, Thriller, Horror und eben Western) sagt.
Gut, es ist nicht irgendein Western, sondern „Zebulon“ von Rudolph Wurlitzer, der unter anderem das Drehbuch zum legendären „Pat Garrett And Billy The Kid“ schrieb.
Immerhin. Sowas ist nämlich gar nicht selbstverständlich.
Denn (zu) lange galt in deutschsprachigen Landen das oberg’scheite Verdikt, Genre-Literatur wäre irgendwie „pfui“. Was zur Folge hat, dass jede Menge an – seien wir ehrlich – stinklangweiligem, „ernsthaftem“ Nabelschau- und Betroffenheits-Kitsch das Wohlwollen des Feuilletons lukriert, wogegen gute bis hervorragende Handwerker, die einfach nur eine feine Story schreiben (in der aber mitunter mehr Wahrheit steckt als im zigtausendsten selbstverliebten Sozialporno), blöd sterben dürfen. Nicht, dass das besonders schlimm wär’ – die Leser pfeifen üblicherweise auf Belehrungen aus dem Elfenbeinturm – aber unfair ist’s doch.
Auch bei der Vergabe von Literaturpreisen steht gelegentlich ja eher die (politisch korrekte) Haltung der Bepriesenen im Vordergrund als deren schriftstellerische Niederkunft. Und diese Literaturpreisliteratur liest sich meist auch dementsprechend.
Da freut’s doppelt, dass gute Genre-Werke in „seriösen“ Verlagshäusern Einzug halten. Auch hier gilt es, die Spreu vom Weizen zu trennen – was aber viele Berufskritiker überfordert.
Den Residenz-Verlag offenbar nicht. Darauf sollte man im Saloon glatt einen ausgeben!
Gut, es ist nicht irgendein Western, sondern „Zebulon“ von Rudolph Wurlitzer, der unter anderem das Drehbuch zum legendären „Pat Garrett And Billy The Kid“ schrieb.
Immerhin. Sowas ist nämlich gar nicht selbstverständlich.
Denn (zu) lange galt in deutschsprachigen Landen das oberg’scheite Verdikt, Genre-Literatur wäre irgendwie „pfui“. Was zur Folge hat, dass jede Menge an – seien wir ehrlich – stinklangweiligem, „ernsthaftem“ Nabelschau- und Betroffenheits-Kitsch das Wohlwollen des Feuilletons lukriert, wogegen gute bis hervorragende Handwerker, die einfach nur eine feine Story schreiben (in der aber mitunter mehr Wahrheit steckt als im zigtausendsten selbstverliebten Sozialporno), blöd sterben dürfen. Nicht, dass das besonders schlimm wär’ – die Leser pfeifen üblicherweise auf Belehrungen aus dem Elfenbeinturm – aber unfair ist’s doch.
Auch bei der Vergabe von Literaturpreisen steht gelegentlich ja eher die (politisch korrekte) Haltung der Bepriesenen im Vordergrund als deren schriftstellerische Niederkunft. Und diese Literaturpreisliteratur liest sich meist auch dementsprechend.
Da freut’s doppelt, dass gute Genre-Werke in „seriösen“ Verlagshäusern Einzug halten. Auch hier gilt es, die Spreu vom Weizen zu trennen – was aber viele Berufskritiker überfordert.
Den Residenz-Verlag offenbar nicht. Darauf sollte man im Saloon glatt einen ausgeben!