„Es ist mir ein Herzensanliegen, etwas zurückzugeben!“
Text
Thomas Schöpf
Ausgabe
Mit Petra Schwarz hat der niederösterreichische Tennisverband (NÖTV) erstmals eine Frau an der Spitze. Die Eventmanagerin will vorrangig die Jungen fördern und mithelfen, den ÖTV wieder zu einer Einheit zu formen.
Rückblende, Juli vor 25 Jahren: Petra Schwarz und Judith Wiesner gewinnen im Fed-Cup-Viertelfinale ihre Einzel gegen Australien und ziehen mit ihren Teamkolleginnen Silvia Plischke und der 18-jährigen Babsi Schett ins Halbfinale ein. Wiesner erreicht danach in Pörtschach das Finale und triumphiert im August beim WTA-Turnier in Schenectady (USA). Schwarz zog zuvor beim Grand-Slam-Turnier in Paris ins Viertelfinale ein, wo sie Lokalmatadorin Mary Pierce gegenüberstand. „Ein trotz der bitteren Niederlage unvergessliches Erlebnis am Court Suzanne Lenglen“, sagt Schwarz heute. Im Jänner darauf warf die WTA-Weltrangliste Schwarz auf Platz 51 aus. 1995 schafften es mit Barbara Paulus, Judith Wiesner, Petra Schwarz, Sandra Dopfer, Karin Gschwendt und Barbara Schett sechs Österreicherinnen in die Top 100! Bei den Herren rangierte in diesem Jahr Thomas Muster zumeist auf Platz 3 und Gilbert Schaller drang in die Top 20 vor. Aktuell ist keine Österreicherin unter den Top 200 und außer Dominic Thiem kein Österreicher in den Top 100.
Wir treffen Schwarz im St. Pöltner Büro der Bestzeit GmbH, mit der sie gemeinsam mit ihrem Mann im Brotberuf Großevents wie Ironman 70.3 oder das Spartan Race in St. Pölten organisiert. „Ja, das Damentennis ist momentan ein bisschen mickrig“, seufzt sie eingangs, zeigt als neue Präsidentin des NÖTV aber gleich Flagge. „Ich bin selbst ein klassisches Verbandskind gewesen. Meine Tennisausbildung wurde zu einem Großteil vom Verband bezahlt. Es ist mir ein Herzensanliegen, nun etwas zurück zu geben und mein Know-how einfließen zu lassen“, so Schwarz.
Nach ihrer aktiven Karriere hat Schwarz für den österreichischen Verband (ÖTV) u. a. den U14-Kader betreut und zwei Jahre das NÖTV-Kadertraining in St. Pölten geleitet. Bis sie zum zweiten Mal Mama geworden ist. Nina und Sandra (beide im Leistungssport) haben mittlerweile den Führerschein und ihre Mama jetzt genug Zeit, als erste Frau überhaupt den zweitgrößten niederösterreichischen Sportverband mit 470 Vereinen und rund 43.700 Mitgliedern zu führen. „Ob Mann oder Frau ist aber völlig egal“, weiß Schwarz, „wichtig ist die Kompetenz und ich darf behaupten, dass ich das völlig unabhängig mache, also nicht zu beeinflussen bin.“
In den letzten zehn bis 15 Jahren seien einige Fehler gemacht worden: „Nun gibt es wieder einige gute Projekte“, weiß Schwarz, „wir haben hier in Niederösterreich vor allem bei den Mädels eine gute, junge Generation.“ Darunter beispielsweise Liel Marlies Rothensteiner (14), Österreichs „Nachwuchsspielerin des Jahres“ 2018, oder Alexandra Zimmer, die beide dem ÖTV-U14-Nachwuchskader angehören; bzw. auch Alexandras Bruder Florian, der im aktuellen ÖTV-U12-Nachwuchskader steht.
Wir treffen Schwarz im St. Pöltner Büro der Bestzeit GmbH, mit der sie gemeinsam mit ihrem Mann im Brotberuf Großevents wie Ironman 70.3 oder das Spartan Race in St. Pölten organisiert. „Ja, das Damentennis ist momentan ein bisschen mickrig“, seufzt sie eingangs, zeigt als neue Präsidentin des NÖTV aber gleich Flagge. „Ich bin selbst ein klassisches Verbandskind gewesen. Meine Tennisausbildung wurde zu einem Großteil vom Verband bezahlt. Es ist mir ein Herzensanliegen, nun etwas zurück zu geben und mein Know-how einfließen zu lassen“, so Schwarz.
Nach ihrer aktiven Karriere hat Schwarz für den österreichischen Verband (ÖTV) u. a. den U14-Kader betreut und zwei Jahre das NÖTV-Kadertraining in St. Pölten geleitet. Bis sie zum zweiten Mal Mama geworden ist. Nina und Sandra (beide im Leistungssport) haben mittlerweile den Führerschein und ihre Mama jetzt genug Zeit, als erste Frau überhaupt den zweitgrößten niederösterreichischen Sportverband mit 470 Vereinen und rund 43.700 Mitgliedern zu führen. „Ob Mann oder Frau ist aber völlig egal“, weiß Schwarz, „wichtig ist die Kompetenz und ich darf behaupten, dass ich das völlig unabhängig mache, also nicht zu beeinflussen bin.“
In den letzten zehn bis 15 Jahren seien einige Fehler gemacht worden: „Nun gibt es wieder einige gute Projekte“, weiß Schwarz, „wir haben hier in Niederösterreich vor allem bei den Mädels eine gute, junge Generation.“ Darunter beispielsweise Liel Marlies Rothensteiner (14), Österreichs „Nachwuchsspielerin des Jahres“ 2018, oder Alexandra Zimmer, die beide dem ÖTV-U14-Nachwuchskader angehören; bzw. auch Alexandras Bruder Florian, der im aktuellen ÖTV-U12-Nachwuchskader steht.
„Hilfe! Mein Kind will Tennisprofi werden“
Eines der ersten Projekte, an dem Schwarz mitgewirkt hat, war ein Kids-Training mit Ex-Profi Andi Haider-Maurer mit anschließendem Infoabend („Hilfe! Mein Kind will Tennisprofi werden“) für die betroffenen Eltern mit BORGL-Leiter Erich Pils. Dabei standen neben Schwarz auch Haider-Maurers Eltern sowie Karin Thiem (Mutter von Dominik) für Fragen zur Verfügung. „Ein gewisser Aufwand in punkto Zeit und Geld ist unvermeidbar“, erklärt Schwarz, „meine Eltern sind mit mir täglich eineinhalb Stunden auf der Tangente gestaut und am Wochenende sind wir zu Trainings nach Tschechien und in die Slowakei zu den besten Sparringspartnern gefahren.“
Die Sparrings in Niederösterreich organisiert mit Barbara Schwartz ebenfalls eine ehemalige Top-50-Spielerin. Headquarter ist die Südstadt. „Wir versuchen aber immer in ganz Niederösterreich kostengünstige Hallenplätze zu finden und bieten dort Trainings an“, so Schwarz. Christian Kohl hat sie als Jugendwart neu in den Vorstand mitgebracht. Martin Bartosch organisiert das Kids-Training. Ein besonderes Anliegen ist Schwarz der „Westen“.
Amstetten wird als Trainingszentrum in die Verbandsstruktur eingegliedert. Die besten Kinder dort bekommen Förderungen vom Verband und brauchen nicht nach St. Pölten oder in die Südstadt zu pendeln. Aktuell werden vom NÖTV bis zu 35 Jugendspieler (10 bis 16 Jahre) und 25 Kids (8 bis 9 Jahre) unterstützt. Für die Individualförderung gilt: Je älter die Kinder, desto wichtiger ist ihre Ranglistenplatzierung; bei den Jungen laut Schwarz „die individuelle Beurteilung und der allgemeine Ausbildungsstatus.“
Eines der ersten Projekte, an dem Schwarz mitgewirkt hat, war ein Kids-Training mit Ex-Profi Andi Haider-Maurer mit anschließendem Infoabend („Hilfe! Mein Kind will Tennisprofi werden“) für die betroffenen Eltern mit BORGL-Leiter Erich Pils. Dabei standen neben Schwarz auch Haider-Maurers Eltern sowie Karin Thiem (Mutter von Dominik) für Fragen zur Verfügung. „Ein gewisser Aufwand in punkto Zeit und Geld ist unvermeidbar“, erklärt Schwarz, „meine Eltern sind mit mir täglich eineinhalb Stunden auf der Tangente gestaut und am Wochenende sind wir zu Trainings nach Tschechien und in die Slowakei zu den besten Sparringspartnern gefahren.“
Die Sparrings in Niederösterreich organisiert mit Barbara Schwartz ebenfalls eine ehemalige Top-50-Spielerin. Headquarter ist die Südstadt. „Wir versuchen aber immer in ganz Niederösterreich kostengünstige Hallenplätze zu finden und bieten dort Trainings an“, so Schwarz. Christian Kohl hat sie als Jugendwart neu in den Vorstand mitgebracht. Martin Bartosch organisiert das Kids-Training. Ein besonderes Anliegen ist Schwarz der „Westen“.
Amstetten wird als Trainingszentrum in die Verbandsstruktur eingegliedert. Die besten Kinder dort bekommen Förderungen vom Verband und brauchen nicht nach St. Pölten oder in die Südstadt zu pendeln. Aktuell werden vom NÖTV bis zu 35 Jugendspieler (10 bis 16 Jahre) und 25 Kids (8 bis 9 Jahre) unterstützt. Für die Individualförderung gilt: Je älter die Kinder, desto wichtiger ist ihre Ranglistenplatzierung; bei den Jungen laut Schwarz „die individuelle Beurteilung und der allgemeine Ausbildungsstatus.“
Next Dominik Thiem
Bereits vor zwei Jahren hat das Projekt „Niederösterreichs next Dominik Thiem“ begonnen. Zwölf Kids (bis zwölf Jahre alt) können zwei Mal die Woche in der Tennisakademie von Günter Bresnik bei Wolfgang Thiem (Vater von Dominik) trainieren. Dieses Projekt will Schwarz auf St. Pölten ausweiten, damit auch hier vier Kinder trainieren können: „Natürlich in Abstimmung mit Wolfgang und Günter.“
Wie es mit dem österreichischen Tennis generell weitergehen wird, wird auch der nächste Strategie-Workshop des ÖTV mit externen Firmen als Mediatoren beeinflussen. Derzeit wird der Verband nach dem Rücktritt von Werner Klausner mit der Juristin Christina Toth von einer Interimspräsidentin geführt. „Viele Statuten sind zu schwammig formuliert, was natürlich auch zu Missverständnissen und Streitereien führen kann“, gibt Schwarz zu, „da gehört einiges neu ausgearbeitet und wieder an einem Strang gezogen, so wie bei uns im niederösterreichischen Verband.“
Bereits vor zwei Jahren hat das Projekt „Niederösterreichs next Dominik Thiem“ begonnen. Zwölf Kids (bis zwölf Jahre alt) können zwei Mal die Woche in der Tennisakademie von Günter Bresnik bei Wolfgang Thiem (Vater von Dominik) trainieren. Dieses Projekt will Schwarz auf St. Pölten ausweiten, damit auch hier vier Kinder trainieren können: „Natürlich in Abstimmung mit Wolfgang und Günter.“
Wie es mit dem österreichischen Tennis generell weitergehen wird, wird auch der nächste Strategie-Workshop des ÖTV mit externen Firmen als Mediatoren beeinflussen. Derzeit wird der Verband nach dem Rücktritt von Werner Klausner mit der Juristin Christina Toth von einer Interimspräsidentin geführt. „Viele Statuten sind zu schwammig formuliert, was natürlich auch zu Missverständnissen und Streitereien führen kann“, gibt Schwarz zu, „da gehört einiges neu ausgearbeitet und wieder an einem Strang gezogen, so wie bei uns im niederösterreichischen Verband.“