Coffee and media
Text
Althea Müller
Ausgabe
Es sind in letzter Zeit Dinge passiert, die ein kleines bisschen seltsam sind: So hat Andy die Milch in den Aschenbecher geleert statt in den Kaffee, Lieblingsfreundin Claudia legte das neue Handy ins Kräuterfach ihres Kühlschranks und Martin wusste nicht mehr, wo sein Auto ist. Dabei sind wir alle um die 30 und im Vollbesitz unserer, äh, na, ihr wisst schon. Die mögliche Erklärung: Unsere Häferln sind einfach nimma ganz eingeschlichtet. Schuld daran wiederum ist – neben dem Heavy Metal, sowieso – die natürliche Reizüberflutung: Ein normaler Tag startet mit orf.at, schwingt sich über die obligaten Log-Ins (Facebook, GMX, Xing), erbricht sich mehrmals über den Lieblingsapps, beim Autofahren schreien uns MP3-Player oder hyperaktive Radiomoderatoren an, und einschlafen tun wir nach einer Überdosis „Serie“ bei den Mitternachtsnews. Am Ende des Tages liegen dann mitunter die Nervenenden blank… Was natürlich auch Gutes bewirken kann: Ich z. B. habe einfach so damit aufgehört, Todespanik vor Spinnen zu haben. Das führe ich darauf zurück, dass in meinem überbelasteten Hirn einfach kein Platz mehr für irrationale Ängste ist. Doch positiv! Milch im Aschenbecher jedoch – hallo, Frau Doktor! Darum plädiere ich für mehr Bewusstsein statt –losigkeit. Und jetzt mal Cut und – STILLE…