König Fussball duldet keine anderen Platzhirschen
Text
Thomas Schöpf
Ausgabe
In eineinhalb Jahren wird das für 8.000 Zuschauer konzipierte und auf 13.000 Sitzplätze erweiterbare Fußball-Stadion in St. Pölten dastehen. Ob der SKN dann erstklassig ist, ist zweitrangig. Man darf gespannt sein, ob es dann in der Prandtauerhalle während der Handball-Spiele immer noch reinregnet. Übrigens: Im Gegensatz zu den SKN-Kickern spielen die Union-Handballer schon um den Aufstieg.
Über 15 Jahre ist es her, das man in St. Pölten (teilweise sogar an einem Wochenende) Heimspiele der Fußballer, Basketballer und Handballer in der höchsten heimischen Spielklasse besuchen konnte. Den VSE St. Pölten am Voithplatz (bis zum Abstieg 1994), die UKJ St. Pölten in der Landessportschule und die Union St. Pölten (bis zum freiwilligen Selbstrückzug 1999) in der Prandtauerhalle.
Die Basketballer sind nach dem Konkurs der UKJ 2007 als UBC St. Pölten sofort wieder zurückgekehrt und gehören zur erweiterten heimischen Spitze. Die Fußballer und Handballer wollen dorthin. Die finanzielle Unterstützung der Stadt, die sie dafür bekommen, ist denkbar unterschiedlich.
Für den SKN St. Pölten wird ein Stadion um 26 Millionen Euro gebaut, weil der Voith-Platz für die Bundesliga untauglich ist. Die Stadt bringt sich mit 9,9 Millionen Euro (4,5 Millionen davon in Form von Grundstücken) ein. „Nebenbei“ gibt es die Sportförderung, die jährlich im Gemeinderat beschlossen wird, wobei der SKN und die UKJ nicht gerade am schlechtesten aussteigen. „Es wird berücksichtigt, was die Vereine bereits in der Vergangenheit geleistet haben“, bestätigt der für Präsidialangelegenheiten und Sport zuständige Wilhelm Vojta vom Magistrat St. Pölten. Seine Krux ist, dass sein Budget seit fünf Jahren nicht mehr erhöht worden ist und mitunter neue Vereine nach oben drängen. Beispielsweise die Handballerinnen der Union. Die spielen wie ihre männlichen Kollegen aktuell in der zweithöchsten Spielklasse und wollen in die „Women Handball Austria“. Derzeit kämpfen sie zwar in der Bundesliga gegen den Abstieg, „aber mittelfristig werden wir aufsteigen können, weil wir uns im Nachwuchs eine gute Basis dafür schaffen“, sagt Sektionsleiter Gerhard Halm. „Unsere U15 hat beispielsweise schon die U15 von Hypo NÖ besiegen können.“ Verglichen mit den Herren bekommen sie von der Stadt einen Pappenstiel, nämlich rund ein Siebentel, obwohl der Aufwand (Trainingsumfang, Auswärtsspiele etc.) in etwa derselbe (und übrigens auch vergleichbar mit jenen der Fußballer und Basketballer) ist. Vojta dazu: „Ich kann leider nicht mehr ausgeben, als ich habe. Die Union-Handballer, Damen wie Herren, bekommen aber sehr wohl die Prandtauerhalle von uns zur Verfügung gestellt und das von Montag bis Freitag von 17 bis 22 Uhr.“ An den Wochenenden müssen sie diese mieten, können aber durch die Zuschauer auch etwas einnehmen.
„Leistungssport lässt sich sowieso nur mithilfe von Sponsoren und dem persönlichen Engagement ehrenamtlicher Funktionäre ausüben“, sieht es Karl Preiss, Präsident der Union St. Pölten, nüchtern. Seine Softballerinnen, die Pee Wees, sind regierender Staatsmeister und konnten sich ihr Antreten im Europacup der Meister in Haarlem (NL), vergleichbar mit der Champions League im Fußball, auch nur mit viel Mühe finanzieren. Man sei eben auf gute Trainer, die sich für eine geringe Aufwandsentschädigung in die Sporthallen stellen, und Firmengelder angewiesen. „Auch die Sportförderung der Stadt ist eine freiwillige Leistung“, betont Vojta, „die in Zeiten wie diesen nicht einfacher wird.“
Für die Fußballer stehen eben die Türen (bei Stadt, Land, Bund und Wirtschaft) immer besonders weit offen. Deswegen werden die Handballerinnen der Union weiterhin Mitgliedsbeiträge zahlen müssen, um Leistungssport ausüben zu dürfen, während die Spieler des SKN (übrigens Nachfolgeverein der Konkurs-Klubs VSE und FCN) schon jetzt in der zweithöchsten Spielklasse teils ganz gut von ihrem „Hobby“ leben können.
Die Basketballer sind nach dem Konkurs der UKJ 2007 als UBC St. Pölten sofort wieder zurückgekehrt und gehören zur erweiterten heimischen Spitze. Die Fußballer und Handballer wollen dorthin. Die finanzielle Unterstützung der Stadt, die sie dafür bekommen, ist denkbar unterschiedlich.
Für den SKN St. Pölten wird ein Stadion um 26 Millionen Euro gebaut, weil der Voith-Platz für die Bundesliga untauglich ist. Die Stadt bringt sich mit 9,9 Millionen Euro (4,5 Millionen davon in Form von Grundstücken) ein. „Nebenbei“ gibt es die Sportförderung, die jährlich im Gemeinderat beschlossen wird, wobei der SKN und die UKJ nicht gerade am schlechtesten aussteigen. „Es wird berücksichtigt, was die Vereine bereits in der Vergangenheit geleistet haben“, bestätigt der für Präsidialangelegenheiten und Sport zuständige Wilhelm Vojta vom Magistrat St. Pölten. Seine Krux ist, dass sein Budget seit fünf Jahren nicht mehr erhöht worden ist und mitunter neue Vereine nach oben drängen. Beispielsweise die Handballerinnen der Union. Die spielen wie ihre männlichen Kollegen aktuell in der zweithöchsten Spielklasse und wollen in die „Women Handball Austria“. Derzeit kämpfen sie zwar in der Bundesliga gegen den Abstieg, „aber mittelfristig werden wir aufsteigen können, weil wir uns im Nachwuchs eine gute Basis dafür schaffen“, sagt Sektionsleiter Gerhard Halm. „Unsere U15 hat beispielsweise schon die U15 von Hypo NÖ besiegen können.“ Verglichen mit den Herren bekommen sie von der Stadt einen Pappenstiel, nämlich rund ein Siebentel, obwohl der Aufwand (Trainingsumfang, Auswärtsspiele etc.) in etwa derselbe (und übrigens auch vergleichbar mit jenen der Fußballer und Basketballer) ist. Vojta dazu: „Ich kann leider nicht mehr ausgeben, als ich habe. Die Union-Handballer, Damen wie Herren, bekommen aber sehr wohl die Prandtauerhalle von uns zur Verfügung gestellt und das von Montag bis Freitag von 17 bis 22 Uhr.“ An den Wochenenden müssen sie diese mieten, können aber durch die Zuschauer auch etwas einnehmen.
„Leistungssport lässt sich sowieso nur mithilfe von Sponsoren und dem persönlichen Engagement ehrenamtlicher Funktionäre ausüben“, sieht es Karl Preiss, Präsident der Union St. Pölten, nüchtern. Seine Softballerinnen, die Pee Wees, sind regierender Staatsmeister und konnten sich ihr Antreten im Europacup der Meister in Haarlem (NL), vergleichbar mit der Champions League im Fußball, auch nur mit viel Mühe finanzieren. Man sei eben auf gute Trainer, die sich für eine geringe Aufwandsentschädigung in die Sporthallen stellen, und Firmengelder angewiesen. „Auch die Sportförderung der Stadt ist eine freiwillige Leistung“, betont Vojta, „die in Zeiten wie diesen nicht einfacher wird.“
Für die Fußballer stehen eben die Türen (bei Stadt, Land, Bund und Wirtschaft) immer besonders weit offen. Deswegen werden die Handballerinnen der Union weiterhin Mitgliedsbeiträge zahlen müssen, um Leistungssport ausüben zu dürfen, während die Spieler des SKN (übrigens Nachfolgeverein der Konkurs-Klubs VSE und FCN) schon jetzt in der zweithöchsten Spielklasse teils ganz gut von ihrem „Hobby“ leben können.