Paranoia Paradise
Text
Thomas Fröhlich
Ausgabe
Haben Sie sich schon einmal überlegt, was diese eigenartigen Kondensstreifen am Himmel tun, bevor das Wetter plötzlich umschlägt? Was es mit den UFO-Sichtungen im Waldviertel auf sich hat? Und wer wirklich hinter der Krise steckt? Alles nur krause (Verschwörungs-)Theorien? Anders gefragt: Wie viel Wahrheit nehmen wir denn tatsächlich wahr?
„Alles, was du siehst, existiert nicht. Alles, was du nicht siehst, ist die Wahrheit.“
(Emilio Varelli, ital. Architekt) Im neuen Buch von Umberto Eco „Der Friedhof von Prag“ wird Weltgeschichte als Abfolge von Verschwörungstheorien interpretiert. So genannte Geheimgesellschaften, meist nur in der Fiktion bestehend, wie auch größere, tatsächlich existierende Personengruppen dienen laut Eco als Projektionsfläche individueller sowie politisch und religiös motivierter Machenschaften. Sündenböcke, denen man die Schuld an allem geben könne, was nicht rund laufe, würden gesucht und gefunden, um von eigenen Unzulänglichkeiten wie auch gezielten Machtspielchen abzulenken. Alles gefälscht, so Eco.
Stimmt so nicht, meint etwa Dietmar Haslinger, erfolgreicher Musik-Veranstalter („Weltenklang“) und Miterfinder des St. Pöltner Höfefestes. Globale Verschwörungen seien keine Erfindung, sondern Realität. Sogar aufs Wetter würden sie sich auswirken. Was auch nachzuprüfen sei.
Erich von Däniken geht noch einen Schritt weiter. Für ihn ist die gesamte Geschichte der Menschheit nicht vom Wirken außerirdischer Mächte zu trennen.
Was also? Oder, um mit der Performancekünstlerin Laurie Anderson zu fragen: „What is behind those curtains?“
Und was hat das alles mit St. Pölten zu tun? Das MFG wagt einen beherzten Blick hinter die Vorhänge dessen, was uns gemeinhin als „Wirklichkeit“ verkauft wird. Und befragt einige Menschen, die sich auf die eine oder andere Weise mit derlei intensiver beschäftigt haben: den in Melk lebenden Journalisten und Co-Autor des Buches „Chemtrails“ Peter Hiess, den Wiener Verschwörungstheorie-Experten und Herausgeber der „Paranoia-Chroniken“ Daniel Krcal, den Leiter der Topographischen Sammlung des Landes Niederösterreich Ralph Andraschek-Holzer und, in einem Exklusivinterview, den Alien- und Altertumsforscher Erich von Däniken. Und last but not least Dietmar Haslinger, der mit seinen Aussagen, die hierorts nicht ganz unumstritten sind, das Ganze eigentlich ausgelöst hat.
Also in medias res: Verschwörungstheorien, Mind Control, Wettermanipulationen, UFO-Sichtungen! Oder, um mit dem vor etwa 900 Jahren lebenden persischen Assassinenführer Hassan I Sabbah zu sprechen: „Nichts ist wahr, alles ist erlaubt.“ „Was es tatsächlich gibt, ist ein relativ weit zurückreichender Plan zur Weltherrschaft einer sehr kleinen Elite, der aktuell in der Endphase seiner Ausführung ist“, meint Haslinger. Und das habe natürlich Auswirkungen auf uns alle, ob wir das wahr haben wollen oder nicht. „Mit reißerischen Termini wie ‚Verschwörungstheorien' oder ‚Weltverschwörung' fange ich allerdings wenig an“, ergänzt er.
„Es gibt keine groß angelegte Weltverschwörung, weil es keine homogen agierende Elite gibt“, widerspricht Krcal. Was es allerdings gebe, sei ein Wechselspiel vieler kleiner bis mittelgroßer Verschwörungen. Und ein Plan bestehe auch, „der der Weltgemeinschaft, in eine bestimmte Richtung zu gehen. Und die heißt zwangsläufig Globalisierung.“
„Aber natürlich gibt’s Weltverschwörungen!“, korrigiert Hiess freundlich, aber bestimmt. „Zum Beispiel die der katholischen Kirche, die mit einer erfundenen Figur angetreten ist, Menschen zu unterdrücken.“ Die von Krcal beschworene „Weltgemeinschaft“ halte er für etwas bewusst Konstruiertes. Und natürlich werde an einer neuen Weltordnung gearbeitet, „da steht schon eine kleine Elite dahinter, die dann zum Beispiel bei den Bilderberger-Treffen beschließt, wie's weiter gehen soll. Aber das ist halt Politik. Weil: Unsere Politiker sind eh nur Marionetten.“ Dass da kleine Gruppen wie die Freimaurer dahinter stünden, glaube er nicht. Haslinger hingegen setzt noch eins drauf: „Die Weltgeschichte der letzten 300 Jahre wurde zu einem großen Teil von einigen Clans geschrieben, die mittels Geheimbünden – wie z. B. der Freimaurer – und so genannten Interessensvertretungen – wie z. B. der Bilderberger – ihre Herrschaft über diesen Planeten wie ein unsichtbares Spinnennetz ausgedehnt haben.“ Und überall sehe man die selben Familiennamen wie Rothschild und Rockefeller, ob in den großen Medienunternehmen, in Banken wie der einflussreichen US-amerikanischen Privatbank FED oder, eingeheiratet, in den – immer noch bedeutenden – Königshäusern.
Was es nun mit diesen Freimaurern und Bilderbergern auf sich hat? Andraschek-Holzer sieht’s historisch – und recht gelassen: „Die ‚Bilderberg-Konferenzen’ sind jährlich stattfindende Treffen von Politikern, Ökonomen und Kulturschaffenden. Seit 1954 abgehalten, dienen sie dem Gedankenaustausch über aktuelle Fragen. Noch weniger geheimnisvoll, aber auch nicht gerade marktschreierisch orientieren sind die Freimaurer. Diese Bruderschaft – heute auch schon Damen aufnehmend – sieht sich Werten wie Humanität und Toleranz verpflichtet. Seit dem 13. Jahrhundert in Logen organisiert, halten sie Rituale ab, deren Charakter ihnen bis heute den Unwillen kirchlicher Institutionen beschert. Bei uns sind sie seit dem 18. Jahrhundert vertreten und fanden in Persönlichkeiten wie Mozart prominente Mitglieder.“ Generell sei Vorsicht geboten, da Vorbehalte gegen Freimaurer und Ähnliches nicht selten im Dienst antisemitischer Haltungen stünden: „Networking ist nicht gleichzusetzen mit vorsätzlicher ‚Weltverschwörung’ – wie hätten ohne das Knüpfen gesamteuropäischer Verbindungen die Fugger im 16. Jahrhundert ihr Finanzimperium aufgebaut? Und sie waren unanständiger Weise weder jüdischer Herkunft noch Freimaurer! Zusammenkünfte globaler Führungskräfte wie die Bilderberg-Konferenzen wiederum haben mit den Freimaurern eines gemeinsam: Verschwiegenheit. Doch auch Verschwiegenheit bedeutet nicht gleich getarnte Verschwörung.“
Hiess sieht das Ganze pragmatisch, wiewohl bedenklich: „Es gibt heute nur noch eine Supermacht. Und die will halt eine Einheitswelt.“ Und er konkretisiert: „Früher, als es den Ostblock noch gab, wurden wir im Westen in bescheidenem Luxus gehalten, um den Kommunisten etwas entgegen halten zu können. Heute ist das nimmer nötig.“ Lohndruck, der auch über Zuwanderung erzeugt würde, und ein Vegetieren an der Armutsgrenze seien die Folgen. „Und wenn'st in Pension bist, stirb bitte früh!“
„Wir haben eben keine bedingungslose, sondern eine gelenkte Demokratie, die noch dazu gerade zu einer sanften Diktatur umgebaut wird“, findet Krcal: „Eine Art Belohnungsdiktatur, in der man mit billigen Konsumartikeln abgespeist wird.“ Allerdings schränkt er ein: „Doch ist mir die immer noch lieber als eine Diktatur, in der man gleich eingesperrt oder umgebracht wird, wenn man etwas Abweichendes sagt.“
Mit der Meinungsfreiheit sei es allerdings auch nicht weit her, so Hiess: „’Geht's der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut' – ein Riesenschwachsinn! Und die Leute glauben's, weil es ihnen von den Mainstream-Medien eingetrichtert wird. Wer wie ich in den Medien arbeitet, weiß, dass man nichts glauben sollte.“ Eine „ganz normale“ Verschwörung also? „Der so genannte Nichtraucherschutz zum Beispiel ist ja auch nur ein Ablenkmanöver“, findet Krcal. „Da betreibt man eine Gängelung, um von wirklich wichtigen Themen wie der längst überfälligen Regulierung der Märkte abzulenken.“ Und alle ließen sich laut Hiess vor den Karren spannen, allen voran die selbst ernannten Gesundheitsapostel, „die sind ja die Blockwarte von heute. Als Raucher, Trinker oder Übergewichtiger bist ja beinahe schon ein 'Volksschädling'.“ Die von Haslinger ebenfalls vermutete „Mind Control“ via Wellen von Mobiltelefonen, WLAN und Sendemasten hingegen sei laut Krcal gar nicht notwendig: „Die Medien, etwa Smartphones, sind mitunter hochpotente legale Suchtmittel, die den Blick auf die reale Welt radikal einengen können. Zusätzlich tragen die von ihnen transportierten Inhalte auch zur Desinformation und Verblödung bei.“„Man braucht sich nur anschauen, wie die Leute heute übers Handy gebückt durch die Gegend wackeln,“ so Hiess. Gehirnwäsche pur, dagegen sei „1984“ ein Lercherlschas. Und was hat es jetzt mit dem Wetter auf sich? Jeder hat ja schon einmal die Kondensstreifen am Himmel gesehen, die sich irgendwie anders, langsamer als gewohnt auflösen. „Und auf die sich dann auch schon einmal ein davor strahlend blauer Himmel plötzlich verfinstert“, schildert Hiess, der gemeinsam mit Chris Haderer vor einigen Jahren das Buch „Chemtrails – Verschwörung am Himmel?“ verfasst hat. Ein gutes Stichwort für Haslinger, der übrigens schon seit einigen Jahren das Fernsehen verweigert und sich stattdessen lieber an Bücher hält: „Chemtrails sind keine Kondensstreifen, sondern Chemikalien, die in großen Höhen von Flugzeugen abgeworfen würden, um ‚Wetter zu machen’.“ Nebst Weiterem, Schlimmerem.
Pure Science Fiction? „Nein,“ sagt Hiess. „Es gibt Wettermanipulation. Das US-amerikanische Militär hat das ja selbst zugegeben. Das sind Experimente ...“ „ … die allerdings in letzter Zeit weniger geworden zu sein scheinen“, setzt Krcal fort: „Überhaupt sind Chemtrails ein Verschwörungsthema, das ich aufgegeben habe“, gibt er zu. „Ich hab' nimmer entspannt zum Himmel schauen können.“
Chemtrails über St. Pölten? Andraschek-Holzer winkt ab: „Naturwissenschaftliche Experimente, noch dazu militärischer Provenienz, sind gern konsumierte Nahrung für menschliche Phantasie. Hier verbinden sich elitäres Wissen – wer kann höhere Physik schon nachvollziehen? –, Geheimhaltung und laienhaft Beobachtetes zu einer nicht immer glücklichen Mischung.“ Krcal sieht das anders: „Manche glauben, dass man mit Chemtrails HAARP-Wellen weiterleiten kann. Offiziell ist HAARP ein Ionosphären-Forschungsprogramm, de facto ist es ein Antennenverbund, der auf einem Tesla-Energiekonzept aufbauend zur Kommunikation mit U-Booten oder etwa der Suche nach Erdölvorkommen genutzt wird. Viele Länder besitzen mittlerweile solche Anlagen.“ Man könne damit sehr wohl auch Kommunikation stören, sogar Erd- oder Seebeben auslösen und mit den freigesetzten Wellen Bewusstsein beeinflussen und verändern, ist Hiess hingegen – wie Haslinger – überzeugt. Vom Himmel zurück zur Erde. „Die Viren für AIDS, Vogelgrippe etc. stammen aus US-Labors, in denen nach dem Zweiten Weltkrieg massenweise Eugenik-'Spezialisten' aus dem Dritten Reich Unterschlupf und Beschäftigung fanden“, erklärt Haslinger: „Die Pharmaindustrie ist, so wie auch die Waffen- und Nahrungsmittelindustrie, ebenfalls in den Händen dieser wenigen Clans.“ Und derzeit würde an einem ganz besonders aggressiven Virenstamm gearbeitet, der auch in einem zu erwartenden Krieg gegen den Iran und mögliche Verbündete zum Einsatz komme könnte. „Kann ich mir nicht vorstellen“, weist Krcal derlei zurück: „Lässt sich nicht kontrollieren. Es gibt zwar Züchtungen – und es gibt auch Anschläge mit diesen Bakterien, zum Beispiel den Anthrax-Anschlag auf einen demokratischen Senator. Aber im großen Stil? Unmöglich.“ Und Hiess: „Es gibt keinen Viren- und Bakterienkrieg, sondern einen Medienkrieg.“ Und wie verhält es sich mit den immer wieder aufs Neue (nicht nur im Waldviertel) kolportierten UFO-Sichtungen? Andraschek-Holzer reagiert etwas spöttisch: „Nun werden auch die UFOs bemüht! Was sie mit einer angeblichen Weltverschwörung – oder sind´s mehrere? – zu tun haben sollen, erschließt sich mir ebenso wenig wie der Zusammenhang zwischen Nichtraucherschutz und globalem Manipulationswillen. Zumindest aber hoffe ich, dass wenigstens Außerirdische sich jeglicher Suchtmittel enthalten.“ Was bei den anderen nicht auf ungeteilte Zustimmung trifft. „Die allermeisten können auf irdische Ursachen zurückgeführt werden, darunter sehr viele militärische Experimente", vermutet Krcal: „Ein ganz geringer Prozentsatz, vielleicht 0,01%, bleibt aber ungeklärt und deutet darauf hin, dass wir tatsächlich besucht werden. Ob dies nun mythologische, interdimensionale oder außerirdische Wesen sind, wissen wir aber nicht.“ Was ja bei zehntausenden Sichtungen allerdings immer noch recht hoch sei, bemerkt Hiess. Ausschließen solle man gar nichts: „Ich halt's ja mit Fox Mulder aus der Akte X: ‚I want to believe.' Wär' ja schön, wenn wir nicht alleine in dem blöden Universum wären.“ Und Hiess subsumiert recht bodenständig: „Die meisten tatsächlichen Verschwörungen sind ja viel unspektakulärer: Erst waren z. B. die Glühbirnen eh super, und über Nacht sind sie dann ganz böse und schädlich und müssen umgehend gegen die neuen Heilsbringer, die Energiesparlampen, ausgetauscht werden. Beim ‚Arabischen Frühling' ist das ja auch nicht viel anders.“ Krcal meint abschließend: „All diese Theorien sind letztendlich Abwandlungen jener Tatsache, dass der Mensch eben auch korrupt ist und hinter dem Rücken anderer Vereinbarungen trifft.“ Hiess grinst sich eins: „Aber als Denksport ist das wunderbar. Das scheinbar Unmögliche denken, den eigenen Realitätstunnel zumindest zeitweise zu verlassen – das kann nichts Schlechtes sein.“ In diesem Sinne: Watch the skies!
Denn: Nur weil Sie möglicherweise paranoid sind, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht hinter Ihnen her sind.
Interview ERICH VON DÄNIKEN: "Die Wahrheit ist irgendwo da draußen"
Erich von Däniken ist sich sicher: Die Geschichte der Menschheit ist auch eine Geschichte der Außerirdischen. Diese seien nämlich vor ewigen Zeiten und drei Tagen in direkten Kontakt zu den Menschen getreten. Anlässlich seines Auftritts im VAZ am 8. März gewährte er dem MFG ein Interview. Waren die Götter wirklich Astronauten? Sie beschäftigen sich schon seit Jahrzehnten mit den „Göttern, die eigentlich Astronauten waren.“ Was war die Initialzündung dafür, dieser Thematik gleichsam Ihr Lebenswerk zu widmen?
Als – bei den Jesuiten – katholisch erzogener junger Mensch kam ich auch zur Bibelpassage am Heiligen Berg, in der Gott zu Moses spricht. Gott fährt hernieder mit Rauch, Feuer und Gestank. Da dachte ich mir: Von welchem Gott reden wir da eigentlich? Ich bin ein gläubiger Mensch, immer noch, aber „mein“ lieber Gott braucht kein Fahrzeug, das qualmt und stinkt. Und da andere Religionen ja auch so komische Geschichten haben, wurde ich neugierig. Gibt es alte Theorien Ihrerseits, von denen Sie heute sagen: „Jetzt weiß ich's besser!“
Also, ich hab' schon auch Blödsinn geschrieben. In meinem ersten Buch z.B. berichtete ich von einem metallenen Pfeiler, der in Neu Delhi steht – der rostete nicht. Ich sagte: „Vielleicht eine außerirdische Legierung.“ Inzwischen rostet das Miststück. Ich habe mich also – in bestem Glauben – geirrt.
Sie erwähnen diese kilometerlangen Linien im Wüstensand in Peru, die geometrischen Raster unterm antiken Griechenland. Wieso sollen das Beweise für Außerirdische sein?
Warum haben die Menschen etwas getan, was nur aus der Luft zu sehen ist? Da ist etwa ein Mutterraumschiff, vielleicht auf der Suche nach Energie. Roboter entnehmen möglicherweise Bodenproben. Landebahn brauchten die keine. Aber ein paar Menschen sehen das. Und wollen den Besuchern fürderhin Zeichen geben. Wie sieht' mit den angeblichen UFO-Sichtungen der letzten Jahre aus? Glaubwürdig? Humbug?
Ich hab' noch nie welche gesehen. Ich hab' das Gefühl, wenn der Däniken kommt, rauschen die ab. (lacht) Der größte Teil dieser Sichtungen ist erklärbar – ohne Außerirdische. Es gibt gute wissenschaftliche Abhandlungen darüber, die halt keiner liest, weil es eben wissenschaftliche Abhandlungen sind. Hildebrand von Ludwiger, der sehr seriös ist, meint nur, von Zeit zu Zeit taucht offenbar etwas auf, was uns beobachtet. Geht im Dezember 2012 die Welt unter?
Selbstverständlich geht die Welt nicht unter. Das Problem ist: Man hat den Maya-Kalender auf den christlichen Kalender umgerechnet. Da stimmt ja nicht einmal das Geburtsdatum von Jesus – das hat man einfach einem heidnischen Fest drüber gestülpt. Wieso sollen sich die Außerirdischen uns gegenüber eigentlich friedlich verhalten? Da beobachten sie uns, manche paaren sich gleich – und dann müssen sie ansehen, was wir in unserer Mischung aus Gier und Blödheit mit diesem Planeten anstellen.
(lacht laut) Na ja, großteils sind sie hilfreich. Aber sie können auch anders. Z. B. hat der „liebe“ Gott Sodom und Gomorrha kaputt gemacht. Und im indischen Mahabharata-Epos wird über Vernichtungen gesprochen, die an einen Atombombenabwurf erinnern. Glauben Sie an Weltverschwörungen? An Geheimgesellschaften, die de facto die Welt beherrschen, die ...
(unterbricht) Alles Blödsinn! Ich selbst hab' genug Vorträge bei Freimaurern gehalten. Und die machen keine Verschwörungen.
Gibt es etwas, was Sie uns auf den Weg mitgeben wollen?
Ja. Ich zeige nur Dinge, die jeder überprüfen kann. Vor 2500 Jahren etwa schrieb Herodot im 2. Band seiner Historien, unter der großen Pyramide von Gizeh befinde sich ein See und darin liege ein Sarkophag. „Unmöglich!“ meinten die Fachleute. Doch Herodot hatte recht. Ich hab' den See fotografiert – samt Sarkophag. Derselbe Herodot behauptete auch, die Priester in Ägypten hätten ihm gesagt, vor 11.340 Jahren seien die Götter auf der Erde gewesen. Alles Unsinn? Nein. Ich kann mit eindrücklichen Bildern belegen, dass in Ägypten gewaltige, megalithische Anlagen existieren, die älter sind, als es die herkömmliche Ägyptologie zulassen will. Also: Glauben Sie mir gar nichts. Überprüfen Sie's!
(Emilio Varelli, ital. Architekt) Im neuen Buch von Umberto Eco „Der Friedhof von Prag“ wird Weltgeschichte als Abfolge von Verschwörungstheorien interpretiert. So genannte Geheimgesellschaften, meist nur in der Fiktion bestehend, wie auch größere, tatsächlich existierende Personengruppen dienen laut Eco als Projektionsfläche individueller sowie politisch und religiös motivierter Machenschaften. Sündenböcke, denen man die Schuld an allem geben könne, was nicht rund laufe, würden gesucht und gefunden, um von eigenen Unzulänglichkeiten wie auch gezielten Machtspielchen abzulenken. Alles gefälscht, so Eco.
Stimmt so nicht, meint etwa Dietmar Haslinger, erfolgreicher Musik-Veranstalter („Weltenklang“) und Miterfinder des St. Pöltner Höfefestes. Globale Verschwörungen seien keine Erfindung, sondern Realität. Sogar aufs Wetter würden sie sich auswirken. Was auch nachzuprüfen sei.
Erich von Däniken geht noch einen Schritt weiter. Für ihn ist die gesamte Geschichte der Menschheit nicht vom Wirken außerirdischer Mächte zu trennen.
Was also? Oder, um mit der Performancekünstlerin Laurie Anderson zu fragen: „What is behind those curtains?“
Und was hat das alles mit St. Pölten zu tun? Das MFG wagt einen beherzten Blick hinter die Vorhänge dessen, was uns gemeinhin als „Wirklichkeit“ verkauft wird. Und befragt einige Menschen, die sich auf die eine oder andere Weise mit derlei intensiver beschäftigt haben: den in Melk lebenden Journalisten und Co-Autor des Buches „Chemtrails“ Peter Hiess, den Wiener Verschwörungstheorie-Experten und Herausgeber der „Paranoia-Chroniken“ Daniel Krcal, den Leiter der Topographischen Sammlung des Landes Niederösterreich Ralph Andraschek-Holzer und, in einem Exklusivinterview, den Alien- und Altertumsforscher Erich von Däniken. Und last but not least Dietmar Haslinger, der mit seinen Aussagen, die hierorts nicht ganz unumstritten sind, das Ganze eigentlich ausgelöst hat.
Also in medias res: Verschwörungstheorien, Mind Control, Wettermanipulationen, UFO-Sichtungen! Oder, um mit dem vor etwa 900 Jahren lebenden persischen Assassinenführer Hassan I Sabbah zu sprechen: „Nichts ist wahr, alles ist erlaubt.“ „Was es tatsächlich gibt, ist ein relativ weit zurückreichender Plan zur Weltherrschaft einer sehr kleinen Elite, der aktuell in der Endphase seiner Ausführung ist“, meint Haslinger. Und das habe natürlich Auswirkungen auf uns alle, ob wir das wahr haben wollen oder nicht. „Mit reißerischen Termini wie ‚Verschwörungstheorien' oder ‚Weltverschwörung' fange ich allerdings wenig an“, ergänzt er.
„Es gibt keine groß angelegte Weltverschwörung, weil es keine homogen agierende Elite gibt“, widerspricht Krcal. Was es allerdings gebe, sei ein Wechselspiel vieler kleiner bis mittelgroßer Verschwörungen. Und ein Plan bestehe auch, „der der Weltgemeinschaft, in eine bestimmte Richtung zu gehen. Und die heißt zwangsläufig Globalisierung.“
„Aber natürlich gibt’s Weltverschwörungen!“, korrigiert Hiess freundlich, aber bestimmt. „Zum Beispiel die der katholischen Kirche, die mit einer erfundenen Figur angetreten ist, Menschen zu unterdrücken.“ Die von Krcal beschworene „Weltgemeinschaft“ halte er für etwas bewusst Konstruiertes. Und natürlich werde an einer neuen Weltordnung gearbeitet, „da steht schon eine kleine Elite dahinter, die dann zum Beispiel bei den Bilderberger-Treffen beschließt, wie's weiter gehen soll. Aber das ist halt Politik. Weil: Unsere Politiker sind eh nur Marionetten.“ Dass da kleine Gruppen wie die Freimaurer dahinter stünden, glaube er nicht. Haslinger hingegen setzt noch eins drauf: „Die Weltgeschichte der letzten 300 Jahre wurde zu einem großen Teil von einigen Clans geschrieben, die mittels Geheimbünden – wie z. B. der Freimaurer – und so genannten Interessensvertretungen – wie z. B. der Bilderberger – ihre Herrschaft über diesen Planeten wie ein unsichtbares Spinnennetz ausgedehnt haben.“ Und überall sehe man die selben Familiennamen wie Rothschild und Rockefeller, ob in den großen Medienunternehmen, in Banken wie der einflussreichen US-amerikanischen Privatbank FED oder, eingeheiratet, in den – immer noch bedeutenden – Königshäusern.
Was es nun mit diesen Freimaurern und Bilderbergern auf sich hat? Andraschek-Holzer sieht’s historisch – und recht gelassen: „Die ‚Bilderberg-Konferenzen’ sind jährlich stattfindende Treffen von Politikern, Ökonomen und Kulturschaffenden. Seit 1954 abgehalten, dienen sie dem Gedankenaustausch über aktuelle Fragen. Noch weniger geheimnisvoll, aber auch nicht gerade marktschreierisch orientieren sind die Freimaurer. Diese Bruderschaft – heute auch schon Damen aufnehmend – sieht sich Werten wie Humanität und Toleranz verpflichtet. Seit dem 13. Jahrhundert in Logen organisiert, halten sie Rituale ab, deren Charakter ihnen bis heute den Unwillen kirchlicher Institutionen beschert. Bei uns sind sie seit dem 18. Jahrhundert vertreten und fanden in Persönlichkeiten wie Mozart prominente Mitglieder.“ Generell sei Vorsicht geboten, da Vorbehalte gegen Freimaurer und Ähnliches nicht selten im Dienst antisemitischer Haltungen stünden: „Networking ist nicht gleichzusetzen mit vorsätzlicher ‚Weltverschwörung’ – wie hätten ohne das Knüpfen gesamteuropäischer Verbindungen die Fugger im 16. Jahrhundert ihr Finanzimperium aufgebaut? Und sie waren unanständiger Weise weder jüdischer Herkunft noch Freimaurer! Zusammenkünfte globaler Führungskräfte wie die Bilderberg-Konferenzen wiederum haben mit den Freimaurern eines gemeinsam: Verschwiegenheit. Doch auch Verschwiegenheit bedeutet nicht gleich getarnte Verschwörung.“
Hiess sieht das Ganze pragmatisch, wiewohl bedenklich: „Es gibt heute nur noch eine Supermacht. Und die will halt eine Einheitswelt.“ Und er konkretisiert: „Früher, als es den Ostblock noch gab, wurden wir im Westen in bescheidenem Luxus gehalten, um den Kommunisten etwas entgegen halten zu können. Heute ist das nimmer nötig.“ Lohndruck, der auch über Zuwanderung erzeugt würde, und ein Vegetieren an der Armutsgrenze seien die Folgen. „Und wenn'st in Pension bist, stirb bitte früh!“
„Wir haben eben keine bedingungslose, sondern eine gelenkte Demokratie, die noch dazu gerade zu einer sanften Diktatur umgebaut wird“, findet Krcal: „Eine Art Belohnungsdiktatur, in der man mit billigen Konsumartikeln abgespeist wird.“ Allerdings schränkt er ein: „Doch ist mir die immer noch lieber als eine Diktatur, in der man gleich eingesperrt oder umgebracht wird, wenn man etwas Abweichendes sagt.“
Mit der Meinungsfreiheit sei es allerdings auch nicht weit her, so Hiess: „’Geht's der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut' – ein Riesenschwachsinn! Und die Leute glauben's, weil es ihnen von den Mainstream-Medien eingetrichtert wird. Wer wie ich in den Medien arbeitet, weiß, dass man nichts glauben sollte.“ Eine „ganz normale“ Verschwörung also? „Der so genannte Nichtraucherschutz zum Beispiel ist ja auch nur ein Ablenkmanöver“, findet Krcal. „Da betreibt man eine Gängelung, um von wirklich wichtigen Themen wie der längst überfälligen Regulierung der Märkte abzulenken.“ Und alle ließen sich laut Hiess vor den Karren spannen, allen voran die selbst ernannten Gesundheitsapostel, „die sind ja die Blockwarte von heute. Als Raucher, Trinker oder Übergewichtiger bist ja beinahe schon ein 'Volksschädling'.“ Die von Haslinger ebenfalls vermutete „Mind Control“ via Wellen von Mobiltelefonen, WLAN und Sendemasten hingegen sei laut Krcal gar nicht notwendig: „Die Medien, etwa Smartphones, sind mitunter hochpotente legale Suchtmittel, die den Blick auf die reale Welt radikal einengen können. Zusätzlich tragen die von ihnen transportierten Inhalte auch zur Desinformation und Verblödung bei.“„Man braucht sich nur anschauen, wie die Leute heute übers Handy gebückt durch die Gegend wackeln,“ so Hiess. Gehirnwäsche pur, dagegen sei „1984“ ein Lercherlschas. Und was hat es jetzt mit dem Wetter auf sich? Jeder hat ja schon einmal die Kondensstreifen am Himmel gesehen, die sich irgendwie anders, langsamer als gewohnt auflösen. „Und auf die sich dann auch schon einmal ein davor strahlend blauer Himmel plötzlich verfinstert“, schildert Hiess, der gemeinsam mit Chris Haderer vor einigen Jahren das Buch „Chemtrails – Verschwörung am Himmel?“ verfasst hat. Ein gutes Stichwort für Haslinger, der übrigens schon seit einigen Jahren das Fernsehen verweigert und sich stattdessen lieber an Bücher hält: „Chemtrails sind keine Kondensstreifen, sondern Chemikalien, die in großen Höhen von Flugzeugen abgeworfen würden, um ‚Wetter zu machen’.“ Nebst Weiterem, Schlimmerem.
Pure Science Fiction? „Nein,“ sagt Hiess. „Es gibt Wettermanipulation. Das US-amerikanische Militär hat das ja selbst zugegeben. Das sind Experimente ...“ „ … die allerdings in letzter Zeit weniger geworden zu sein scheinen“, setzt Krcal fort: „Überhaupt sind Chemtrails ein Verschwörungsthema, das ich aufgegeben habe“, gibt er zu. „Ich hab' nimmer entspannt zum Himmel schauen können.“
Chemtrails über St. Pölten? Andraschek-Holzer winkt ab: „Naturwissenschaftliche Experimente, noch dazu militärischer Provenienz, sind gern konsumierte Nahrung für menschliche Phantasie. Hier verbinden sich elitäres Wissen – wer kann höhere Physik schon nachvollziehen? –, Geheimhaltung und laienhaft Beobachtetes zu einer nicht immer glücklichen Mischung.“ Krcal sieht das anders: „Manche glauben, dass man mit Chemtrails HAARP-Wellen weiterleiten kann. Offiziell ist HAARP ein Ionosphären-Forschungsprogramm, de facto ist es ein Antennenverbund, der auf einem Tesla-Energiekonzept aufbauend zur Kommunikation mit U-Booten oder etwa der Suche nach Erdölvorkommen genutzt wird. Viele Länder besitzen mittlerweile solche Anlagen.“ Man könne damit sehr wohl auch Kommunikation stören, sogar Erd- oder Seebeben auslösen und mit den freigesetzten Wellen Bewusstsein beeinflussen und verändern, ist Hiess hingegen – wie Haslinger – überzeugt. Vom Himmel zurück zur Erde. „Die Viren für AIDS, Vogelgrippe etc. stammen aus US-Labors, in denen nach dem Zweiten Weltkrieg massenweise Eugenik-'Spezialisten' aus dem Dritten Reich Unterschlupf und Beschäftigung fanden“, erklärt Haslinger: „Die Pharmaindustrie ist, so wie auch die Waffen- und Nahrungsmittelindustrie, ebenfalls in den Händen dieser wenigen Clans.“ Und derzeit würde an einem ganz besonders aggressiven Virenstamm gearbeitet, der auch in einem zu erwartenden Krieg gegen den Iran und mögliche Verbündete zum Einsatz komme könnte. „Kann ich mir nicht vorstellen“, weist Krcal derlei zurück: „Lässt sich nicht kontrollieren. Es gibt zwar Züchtungen – und es gibt auch Anschläge mit diesen Bakterien, zum Beispiel den Anthrax-Anschlag auf einen demokratischen Senator. Aber im großen Stil? Unmöglich.“ Und Hiess: „Es gibt keinen Viren- und Bakterienkrieg, sondern einen Medienkrieg.“ Und wie verhält es sich mit den immer wieder aufs Neue (nicht nur im Waldviertel) kolportierten UFO-Sichtungen? Andraschek-Holzer reagiert etwas spöttisch: „Nun werden auch die UFOs bemüht! Was sie mit einer angeblichen Weltverschwörung – oder sind´s mehrere? – zu tun haben sollen, erschließt sich mir ebenso wenig wie der Zusammenhang zwischen Nichtraucherschutz und globalem Manipulationswillen. Zumindest aber hoffe ich, dass wenigstens Außerirdische sich jeglicher Suchtmittel enthalten.“ Was bei den anderen nicht auf ungeteilte Zustimmung trifft. „Die allermeisten können auf irdische Ursachen zurückgeführt werden, darunter sehr viele militärische Experimente", vermutet Krcal: „Ein ganz geringer Prozentsatz, vielleicht 0,01%, bleibt aber ungeklärt und deutet darauf hin, dass wir tatsächlich besucht werden. Ob dies nun mythologische, interdimensionale oder außerirdische Wesen sind, wissen wir aber nicht.“ Was ja bei zehntausenden Sichtungen allerdings immer noch recht hoch sei, bemerkt Hiess. Ausschließen solle man gar nichts: „Ich halt's ja mit Fox Mulder aus der Akte X: ‚I want to believe.' Wär' ja schön, wenn wir nicht alleine in dem blöden Universum wären.“ Und Hiess subsumiert recht bodenständig: „Die meisten tatsächlichen Verschwörungen sind ja viel unspektakulärer: Erst waren z. B. die Glühbirnen eh super, und über Nacht sind sie dann ganz böse und schädlich und müssen umgehend gegen die neuen Heilsbringer, die Energiesparlampen, ausgetauscht werden. Beim ‚Arabischen Frühling' ist das ja auch nicht viel anders.“ Krcal meint abschließend: „All diese Theorien sind letztendlich Abwandlungen jener Tatsache, dass der Mensch eben auch korrupt ist und hinter dem Rücken anderer Vereinbarungen trifft.“ Hiess grinst sich eins: „Aber als Denksport ist das wunderbar. Das scheinbar Unmögliche denken, den eigenen Realitätstunnel zumindest zeitweise zu verlassen – das kann nichts Schlechtes sein.“ In diesem Sinne: Watch the skies!
Denn: Nur weil Sie möglicherweise paranoid sind, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht hinter Ihnen her sind.
Interview ERICH VON DÄNIKEN: "Die Wahrheit ist irgendwo da draußen"
Erich von Däniken ist sich sicher: Die Geschichte der Menschheit ist auch eine Geschichte der Außerirdischen. Diese seien nämlich vor ewigen Zeiten und drei Tagen in direkten Kontakt zu den Menschen getreten. Anlässlich seines Auftritts im VAZ am 8. März gewährte er dem MFG ein Interview. Waren die Götter wirklich Astronauten? Sie beschäftigen sich schon seit Jahrzehnten mit den „Göttern, die eigentlich Astronauten waren.“ Was war die Initialzündung dafür, dieser Thematik gleichsam Ihr Lebenswerk zu widmen?
Als – bei den Jesuiten – katholisch erzogener junger Mensch kam ich auch zur Bibelpassage am Heiligen Berg, in der Gott zu Moses spricht. Gott fährt hernieder mit Rauch, Feuer und Gestank. Da dachte ich mir: Von welchem Gott reden wir da eigentlich? Ich bin ein gläubiger Mensch, immer noch, aber „mein“ lieber Gott braucht kein Fahrzeug, das qualmt und stinkt. Und da andere Religionen ja auch so komische Geschichten haben, wurde ich neugierig. Gibt es alte Theorien Ihrerseits, von denen Sie heute sagen: „Jetzt weiß ich's besser!“
Also, ich hab' schon auch Blödsinn geschrieben. In meinem ersten Buch z.B. berichtete ich von einem metallenen Pfeiler, der in Neu Delhi steht – der rostete nicht. Ich sagte: „Vielleicht eine außerirdische Legierung.“ Inzwischen rostet das Miststück. Ich habe mich also – in bestem Glauben – geirrt.
Sie erwähnen diese kilometerlangen Linien im Wüstensand in Peru, die geometrischen Raster unterm antiken Griechenland. Wieso sollen das Beweise für Außerirdische sein?
Warum haben die Menschen etwas getan, was nur aus der Luft zu sehen ist? Da ist etwa ein Mutterraumschiff, vielleicht auf der Suche nach Energie. Roboter entnehmen möglicherweise Bodenproben. Landebahn brauchten die keine. Aber ein paar Menschen sehen das. Und wollen den Besuchern fürderhin Zeichen geben. Wie sieht' mit den angeblichen UFO-Sichtungen der letzten Jahre aus? Glaubwürdig? Humbug?
Ich hab' noch nie welche gesehen. Ich hab' das Gefühl, wenn der Däniken kommt, rauschen die ab. (lacht) Der größte Teil dieser Sichtungen ist erklärbar – ohne Außerirdische. Es gibt gute wissenschaftliche Abhandlungen darüber, die halt keiner liest, weil es eben wissenschaftliche Abhandlungen sind. Hildebrand von Ludwiger, der sehr seriös ist, meint nur, von Zeit zu Zeit taucht offenbar etwas auf, was uns beobachtet. Geht im Dezember 2012 die Welt unter?
Selbstverständlich geht die Welt nicht unter. Das Problem ist: Man hat den Maya-Kalender auf den christlichen Kalender umgerechnet. Da stimmt ja nicht einmal das Geburtsdatum von Jesus – das hat man einfach einem heidnischen Fest drüber gestülpt. Wieso sollen sich die Außerirdischen uns gegenüber eigentlich friedlich verhalten? Da beobachten sie uns, manche paaren sich gleich – und dann müssen sie ansehen, was wir in unserer Mischung aus Gier und Blödheit mit diesem Planeten anstellen.
(lacht laut) Na ja, großteils sind sie hilfreich. Aber sie können auch anders. Z. B. hat der „liebe“ Gott Sodom und Gomorrha kaputt gemacht. Und im indischen Mahabharata-Epos wird über Vernichtungen gesprochen, die an einen Atombombenabwurf erinnern. Glauben Sie an Weltverschwörungen? An Geheimgesellschaften, die de facto die Welt beherrschen, die ...
(unterbricht) Alles Blödsinn! Ich selbst hab' genug Vorträge bei Freimaurern gehalten. Und die machen keine Verschwörungen.
Gibt es etwas, was Sie uns auf den Weg mitgeben wollen?
Ja. Ich zeige nur Dinge, die jeder überprüfen kann. Vor 2500 Jahren etwa schrieb Herodot im 2. Band seiner Historien, unter der großen Pyramide von Gizeh befinde sich ein See und darin liege ein Sarkophag. „Unmöglich!“ meinten die Fachleute. Doch Herodot hatte recht. Ich hab' den See fotografiert – samt Sarkophag. Derselbe Herodot behauptete auch, die Priester in Ägypten hätten ihm gesagt, vor 11.340 Jahren seien die Götter auf der Erde gewesen. Alles Unsinn? Nein. Ich kann mit eindrücklichen Bildern belegen, dass in Ägypten gewaltige, megalithische Anlagen existieren, die älter sind, als es die herkömmliche Ägyptologie zulassen will. Also: Glauben Sie mir gar nichts. Überprüfen Sie's!