MFG - Ein Tag im Cyberspace
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St. Pöltens gute Seite

Ein Tag im Cyberspace

Ausgabe 12/2010

Das erste Mal kann aufregend, schweißtreibend, natürlich auch enttäuschend sein. Man kann es anderen kaum beschreiben, man muss es einfach selbst erleben. So machten sich auch Bettina, Siegrun und Lucas auf zu ihrem ersten Mal – Lasertron.

was verbirgt sich eigentlich hinter dem ominösen Namen Lasertron? Das wissen selbst eingefleischte St. Pöltener oftmals nicht. Dabei ist die Lasertron-Arena in der Landeshauptstadt die erste überhaupt in Europa! Gleich vorweg: Lasertron ist ein Spiel, an dem bis zu 40 Spieler, aufgeteilt auf zwei Teams, gleichzeitig teilnehmen können. Das Spielprinzip ist relativ simpel: Mit Weste in der jeweiligen Teamfarbe und einem Phaser ausgestattet, gehts in die zweistöckige Arena. Ziel des Spiels ist es, als Team die meisten Punkte zu sammeln. Punkte gibts für das „Taggen“, also das Markieren eines gegnerischen Spielers oder der gegnerischen Basis. Wird man selbst so oft getroffen, dass die gesamte Energie erschöpft ist, kehrt man ganz einfach zur eigenen Basis zurück und wird wieder aufgeladen. Für noch mehr Spaß und Abwechslung sorgen verschiedene Spielmodi.

Das bange Warten
Bettina kennt Lasertron nur vom Hörensagen. Trotz verschiedenster Erzählungen kann sie sich noch kein konkretes Bild davon machen. Auch Lucas, obwohl aus den USA, dem „Geburtsland“ von Lasertron stammend, spielt es zum ersten Mal hier in St. Pölten. Er weiß nicht recht, was er davon halten soll. „Ich schau es mir mal an“, meint er vorsichtig. Siegrun hingegen wirkt euphorisch, freut sich wie ein kleines Mädchen auf das Christkind. Eine gewisse Nervosität macht sich breit, die zwischen Vorfreude und Ungewissheit schwankt – es knistert vor Spannung. Man will sich schließlich nicht blamieren. „Das wär ja peinlich!“ Lucas schielt bereits auf die zwölf Bowlingbahnen, wo er sich bei etwaigem schlechten Abschneiden sein Selbstvertrauen wieder holen könnte. Daneben gibt es noch Billardtische, die aber von uns wenig Beachtung finden: Wir kommen schließlich zum Lasertronspielen!
Nach einem kurzen Rundgang versammeln wir uns mit einer großen Menschentraube vor zwei Bildschirmen. Hier erfährt man die Teameinteilung. „Ich bin nicht bei euch“, frohlockt Lucas. „Wir werden das Spiel mit Leichtigkeit gewinnen!“, wirft er den Fehdehandschuh. „Zum Glück bist du nicht bei uns, das wird ein leichtes Spiel“, holen Bettina und Siegrun unisono zum Gegenschlag aus. Gerade als Lucas kontern will, werden wir schon in den Briefing Room geführt. Schwarze Wände, spärliches Licht – lediglich zwei Monitore flimmern. Unheimlich. Das gezeigte Briefing Video erläutert sodenn anschaulich die „Cybersportart“ Lasertron. Fürs erste Mal viel Information, wie auch Lucas befindet: „Zum Glück wiederholen die Schiedsrichter das Wichtigste nochmals!“

Let the Game begin
Durch eine letzte Tür gehts nun endlich in die Arena. Die gibt einen Flash. Es ist ziemlich dunkel, fahles Licht macht sich breit, Nebelschwaden ziehen durch den Raum. Überall stehen in etwa mannshohe schwarze Säulen. Diese leuchten oben und in der Mitte in der jeweiligen Teamfarbe und dienen im Spiel als Deckung.
Wir gehen zur Teambase. Hier ist das Heiligtum jedes Teams, das es zu verteidigen gilt: zwei große torbogenähnliche Gebilde – Stargate lässt grüßen! An einer großen Säule samt Bildschirm ist außerdem der jeweilige Punktestand abzulesen, hier lädt man sich unter einer Art „Beamgeräusch“ auch wieder auf, wenn man seine Energie verloren hat. Das Ganze wirkt ziemlich futuristisch, als wäre man plötzlich mitten in Star Wars oder Star Trek gelandet. Jetzt wird auch der Begriff Cybersport nachvollziehbar. Man spielt kein Computerspiel, man ist selbst Part Of The Game!
Der Schiedsrichter erklärt noch einmal die wesentlichen Regeln, dann geht’s los. Von Musik begleitet strömen die beiden Teams aus in die Arena, welche sogleich in ein Meer von Laserstrahlen getaucht wird. Die leuchtenden Westen des gegnerischen Teams werden, sobald entdeckt, ins Visier genommen. Hektik macht sich beim roten Team breit, der erste gegnerische Vorstoß scheint übermächtig. Bettina verschanzt sich hinter einer Säule und versucht aus sicherer Position die Basis zu verteidigen. Auch Siegrun muss in Deckung gehen. Als der schnelle Ansturm der Gegner an der guten Verteidigung zerbröselt – auch Lucas hat keinen Saft mehr und muss sich aufladen gehen – nutzen Siegrun und Bettina die Rückwärtsbewegung des gegnerischen Teams aus, schleichen ins obere Stockwerk und können unbeobachtet bis zur gegnerischen Basis vordringen und ihre ersten „Base-Tags“ verzeichnen, die die meisten Punkte bringen. Lange bleiben sie nicht unbeobachtet und müssen alsbald zurück ihre Westen aufladen gehen. Es folgen Minuten erbitterter Duelle, bis die erste Runde geschlagen ist. Verschnaufpause. Die Spieler kehren zur Teambesprechung in die Base zurück, wo sie den aktuellen Spielstand ablesen. Siegrun wird sogar „Highscore Player“! Bettina und Siegrun haben sichtlich Spaß und können die nächste Runde gar nicht erwarten. Vorher wird aber noch schnell die weitere Taktik besprochen, Defensive und Offensive eingeteilt, taktische Fehler und Lücken in der Verteidigung analysiert. Dann gehts weiter.

Das Ende naht
Nach vier Runden ist das Spiel vorbei. Team Rot hat gewonnen. 40 Spieler verlassen die Arena – sichtlich gezeichnet und schweißgebadet, aber mit einem Lächeln auf den Lippen. Workout ist heute keines mehr nötig. Nach einer kurzen Verschnaufpause lässt man das Erlebte Revue passieren. „Es war echt geil!“, ist Bettina noch immer aufgekratzt. „Wahnsinn“, schnauft auch Siegrun zufrieden. Lediglich Lucas ist etwas zurückhaltend: „40 Leute waren mir zuviel. Noch bevor ich in der Mitte der Arena war, stand ich im Kreuzfeuer“, bringt er seine Bedenken zum Ausdruck, fügt dann aber hinzu. „Aber sonst wars wirklich cool! Vor allem diese futuristischen Phaser sind lustig.“ Auch Michael, Bettinas Freund, gesellt sich zur illustren Runde. „Ich persönlich finde es toll, dass die Arena in St. Pölten gebaut wurde und nicht etwa in Wien.“ Auch die Sicherheitsvorschriften, die anfänglich von vielen belächelt wurden, findet er sinnvoll. „Ich bin zweimal in jemanden ‚hineingegangen‘, dürfte man laufen, wäre der Zusammenstoß sicher heftiger ausgefallen.“ „Das ist mir auch einmal passiert!“, lacht Bettina, welche noch immer nicht zur Ruhe gekommen ist. „Du bist die ganze Zeit ja hoch konzentriert, voller Endorphine, freust dich über jeden Treffer. Du steigerst dich so richtig rein“, sprudelt es aus ihr heraus. „Ich komme ganz sicher wieder. Nur der Preis…“, beginnt sie kurz zu stocken, „könnte zwar billiger sein, aber ich glaube doch, dass er gerechtfertigt ist.“ Die anderen nicken zustimmend, zumal es auch diverse Aktionen gibt. Nimmt man gleich mehrere Spiele wird’s billiger, bei der Lucky7 card spielt man überhaupt jedes 7. Spiel gratis. „Man kann es schwer in Worte fassen, was die Faszination von Lasertron ausmacht“, findet Siegrun ein Schlusswort, und stellt unmissverständlich fest: „Man muss es einfach einmal selbst gespielt haben!“ www.lasertron.at