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St. Pöltens gute Seite

Thomas Fröhlich

Thomas Fröhlich
Redakteur, Kolumnist
Der Kultivierte. Er spielt zwar nicht Geige wie sein Held Sherlock Holmes, dafür genial mit der Feder, ob nun als Autor von Theaterstücken und Büchern auf der schaffenden Seite, oder als Kulturredakteur auf der journalistischen. Mag keine Hunde, dafür liebt er das Gruseln, v.a. aber jene Künstler, die er mit Tiefgang portraitiert.

Foto Summer Paradive - stock.adobe.com

... und aus!

„Wir möchten uns bei allen bedanken, die das Festival zu einem so großen Erfolg gemacht haben.“ Dies liest man nun auf der Website der „Tangente“ und kann sich eines hämischen Lächelns nicht erwehren. Klar gab’s Einzelnes, was gut besucht war – das waren aber nahezu ausnahmslos Veranstaltungen, die so oder so stattgefunden hätten und bei denen halt noch der Tangente-Schriftzug angebracht wurde. Selbstverständlich darf man Kunstevents nicht ausschließlich nach der Quote  ...


Foto Filius

Frunz, gegangen.

Betritt man das Cinema Paradiso, fällt der Blick unvermeidlich auf ein Porträt, das gegenüber der Bar hängt. Es stammt vom Künstler Filius und wurde von einer engen Freundin und Wegbegleiterin des Porträtierten als Leihgabe zur Verfügung gestellt. 
Der Porträtierte ist Frunz Winkler, der am 22. September, knapp vor seinem 59. Geburtstag, verstarb. Viele, die ihn kannten, waren überrascht von der Plötzlichkeit des Endlichen. Einige, darunter Frunz selbst, rechneten  ...


Foto Winkler

Der Würfel ist gefallen

Als ich vor mittlerweile 25 Jahren nach St. Pölten zog, gab es im Grunde zwei kulinarische „Musts“. Das eine war der Koll beim Kaiserwald, das zweite der Winkler am Mühlweg. Galt der Koll als studentische Kulturbeisl-Variante mit bodenständiger Speisekarte, so war der Winkler der gutbürgerliche Gasthof, in der typisch österreichische Küche auf selten hohem Niveau in gepflegter Wohnzimmer-Atmosphäre angeboten wurde. Ging man zum Winkler, so zog man sich vielleicht auch ein bissl  ...


Foto Franz Gleiss

Give Peace A Chance!

You may say I’m a dreamer,
but I’m not the only one. 
(John Lennon)

Wann hört ihr endlich 
auf Krieg zu spielen? 
(marty [PI])

Ob er daran glaube, dass ein Lied die Welt ändern könne. „Nein“, meint marty [PI] ohne viel nachzudenken. „Aber wir hoffen es alle“, von Folklegende Woody Guthrie angefangen. „Aber die,  ...


Foto Marina P. - stock.adobe.com

Was bleibt

Dass es die Menschen sind, die die Qualität einer Stadt ausmachen, ist eine Binsenweisheit. Und wie bei (fast) jeder Binsenweisheit steckt da sehr viel Wahrheit drin. 
Es gibt Menschen, auf die man sich freut, lenkt man seine Schritte etwa in die St. Pöltner Innenstadt. Und da gibt es eben jene, über die freut man sich ganz besonders, wenn man sie trifft. Das sind selten die lautesten und nie die Wichtigtuer, die ihrerseits ja der Meinung sind, die Stadt wäre allein  ...


Foto Gerhard Hallstatt

Haufenweise

Ein Aktionismus, den (fast) niemand mitbekommen hat.

Samstag, 23. März 2024, ein paar Minuten nach 11: Auf dem Domplatz findet, wie üblich, der Wochenmarkt statt, um die so genannte skulpturale Intervention (was für ein Wort!) „Ein Bad für Florian“ herum tummeln sich Kinder, die Sonne scheint und es ist beinahe frühsommerlich warm. Plötzlich tauchen zwei kostümierte Gestalten auf, die die Älteren unter uns als Waldorf und Statler, ewig  ...


Foto Steffen Kögler - stock.adobe.com

Kunst ist fad

Vielleicht ist es Ihnen ja schon aufgefallen: Kunst darf derzeit gar nicht viel. Dank Cancel Culture, forcierter Wokeness und exzessiver Political Correctness hat sich Kunst (zumindest die offiziell subventionierte) aus der öffentlichen Diskussion rauskatapultiert und es sich in einem weichen Bett der gegenseitigen ideologischen Schulterklopferei gemütlich gemacht. Zwar behaupten die Akteure das Gegenteil, nämlich Diversität und Diskursivität auf ihre Regenbogen-Fahnen geheftet zu  ...


Foto Claudia Zawadil

Die Serientäterin

Langweilig ist ihr derzeit nicht. Wenn sie nicht grad in der Buchhandlung Schubert steht und Kunden berät, für die NÖN Texte lektoriert oder Kulturveranstaltungen organisiert, dann arbeitet sie schon an der kommenden Anthologie, die erneut die ausnehmend lebendige St. Pöltner Literaturszene abbilden wird. Dass sie Zeit findet, heute das Café im Palais Wellenstein für ein Interview aufzusuchen, grenzt schon an ein kleines Wunder. Doch von Hektik keine Spur. Die Herausgeberin und  ...


Foto Coka - stock.adobe.com

Die Theorie von – fast – allem

Derzeit läuft in manchen Kinos ein höchst ungewöhnlicher deutscher Mystery-Film mit einem ebenso ungewöhnlichen Titel: „Die Theorie von allem“. Grob gesagt geht es um einen Doktoranden in den 1960ern, der in einer Arbeit über Quantenphysik die Realität von Paralleluniversen nachweisen möchte und mit dieser (Vorsicht: möglicher Spoiler!) letztendlich persönliche Bekanntschaft macht (wobei das nur eine Lesart des Films ist). Nun kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass  ...


Foto Peter Rauchecker

Philipp Gravenbach – Die Spitze des Eisbergs

Obgleich es draußen nicht mehr sonderlich warm ist, bittet der Autor um ein Gespräch im Freien. Im Café Schubert drinnen sei es ihm heute zu laut. Und überhaupt. Nun ist der Herrenplatz ja nicht eben der hässlichste Platz St. Pöltens und mit viel Fantasie kann man sich dabei in eine italienische Stadt versetzt fühlen. Was wiederum gut zu Philipp Gravenbachs erstem Action-Thriller passt, der sich zu einem nicht geringen Teil in der „Ewigen Stadt“ Rom abspielt. Wobei in besagter  ...