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St. Pöltens gute Seite

Christoph Wagner

Kolumnist

Foto Hermann Rauschmayr

Unterbelichtet

noch 180 sekunden bis null uhr, jetzt noch mal ganz schnell rein, nicht warten. 2000 euro warten auf den gewinner. 10 gewinnleitungen sind für euch freigeschaltet. 2000 euro … wie gesagt, ich geh hier ohne gewinner nicht weg. das tu ich mir nicht an. jetzt krieg ich gleich schreikrämpfe. ich brauche hier jetzt die gewinner sonst fang ich an zu schreien. um gottes willen, es muss doch irgend jemand diesen verdammten fehler finden … um gottes willen, was soll ich denn noch sagen, wenn ich  ...


Foto Hermann Rauschmayr

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Verschwörungstheorien sind wie die orangen Halteschleifen in der U-Bahn: Sie geben Sicherheit. Ein Klassiker dabei: der 11. September 2001. Die Argumentationskette der Verschwörungstheoretiker beginnt bei Michael Moore und den entglittenen Gesichtszügen von George Bush jun., nach dem er von den Terroranschlägen erfahren hatte. Den Verdacht verstärken: seltsame Rauchsäulen, die aus den Twin Towers aufsteigen, Rettungstrupps, die Tage vorher abgezogen wurden, tausende Juden, die an jenem  ...


Foto Hermann Rauschmayr

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Es steht die Zeit des Jahres ins Haus, die sich ähnlich entspannt verhält, wie ein Schwarm Lachse beim Versuch, eine knapp nicht überwindbare Wehr zu überspringen. Als Pendler kann man sich das ganze Jahr über zwei Mal werktäglich ganz gut in die Lachse hineinversetzen. Aber anstatt rumpelstilzchengleich den Fuß in den Boden zu rammen, wenn die ÖBB die Grenzen der eigenen Leidensfähigkeit ausloten, könnte das Finale des Jahres zu einer Übung in Gleichmut genutzt werden. Hier  ...


Foto Hermann Rauschmayr

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Fraglos wäre es fein, ließe sich die Unbeschwertheit des Urlaubes ein wenig konservieren. Aber das Leben ist kein Wurlitzer, am allerwenigsten für jene Menschen, die in St. Pölten schlafen aber in Wien arbeiten, also kurz „Pendler“ gerufen werden. Deren Unbeschwertheit wird am ersten Arbeitstag um exakt 7.58 vom „Allegro Don Giovanni“ überrollt. Da hocken sich die Pendler nämlich gerade auf die orthopädischen Verbrechen von Gangnotsitzen, in einem Zug, der um 7.43 hätte  ...


Foto Hermann Rauschmayr

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Ohne Umschweife drei Empfehlungen abseits des Plakatgeschreies, die einen Sommer in St. Pölten erleichtern, und weil es leider dazu passt, der Hinweis auf eine drohende doppelte Katastrophe. Die Empfehlungen: Da wären einmal die Heurigenbänke, die der Koll im kleinen, feinen Gastgarten gleich beim Hintereingang aufgestellt hat. Einfach nur lauschig. Dann die Seedose am Ostufer des Viehofnersees, die sich in den vergangenen Jahren mit Seeblick, Chill Out Musik, gepflegtem Holzmobiliar und  ...


Foto Hermann Rauschmayr

Martin Körbler

Damals, das kommt mir in den letzten Wochen vor wie gestern. Aber es war vor gut 25 Jahren, als wir uns bei ihm zu Hause im Keller stundenlang Tischtennisduelle lieferten oder im Garten Fußball spielten. Erstaunlich, ich habe heute einzelne Spielszenen vor Augen, wie mich seine besonders engen Haken ins Leere fahren lassen und sich seine langen, dünnen Beine den Ball angeln. Auf seiner Autorennbahn gaben wir immer nur Vollgas, bis ein Wagen in hohem Bogen durchs Zimmer flog. Und dann war  ...


Foto Hermann Rauschmayr

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„Drei Bier bitte!“ Einer einfachen Geste ihre Unschuld zu rauben und das Bestellen von drei Krügerln beim Stammwirten zu einem ideologischen Drahtseilakt werden zu lassen, da hört sich der Spaß auf. Was schade ist, denn sonst hat der schlagfertige Strache mit seiner Vergangenheit lustig aufgeräumt: Zuerst ein süßes „Ich war damals ein dummer Bub, …“, das er zum Zeichen der schonungslosen Selbstkritik zu einem „… wenn Sie so wollen auch blöd“ steigerte, gefolgt von  ...


Foto Hermann Rauschmayr

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Werbung nötigt, zum Kaufen und zum Nachdenken, etwa über Mundhöhlen. Wobei es gar nicht um den rauen Belag am Fünfer links oben geht, den die Zungenspitze seit dem Frühstück verkrampft versucht abzutragen, sondern um die einfache Frage. Ist die Mundhöhle feucht? Sollte ich nicht gerade bei der Millionenshow ohne Joker vor der 15.000 Euro-Hürde sitzen und eine Operettenfrage kommen oder beim Zahnarzt liegen, der den Fünfer abschabt während ein Schlauch aus meiner Wange schlürft, wäre  ...


Foto Hermann Rauschmayr

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In Österreich ist ein Salzfass mehr wert als die Menschenrechte. Und kaum jemand sieht sich veranlasst, dagegen zu protestieren. Man rufe sich folgende beiden Verbrechen und ihre „Beurteilung“ in Erinnerung.
1. Ein Mann macht sich über das Sicherheitssystem eines Museums lustig, klettert hinein und nimmt ein kunstvolles Salzfass im Wert von 50 Millionen mit nach Hause. Drei Jahre narrt er Polizei und Versicherung, ehe er gefasst wurde und das Salzfass kaum beschädigt ins Museum  ...


Foto Hermann Rauschmayr

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Meine schönsten Urlaubserlebnisse: Ich war mit dem Auto in Süditalien. In Neapel fahren ganz viele andere Autos und sie schauen alle aus wie zerknülltes Stanniolpapier. Und sie hupen dauernd. Am Anfang hab ich mich geschreckt, weil bei uns heißt das ja: „Bist deppat!“ Dort aber heißt es „Achtung, jetzt komme ich!“.
Wer am meisten hupt und sich nicht fürchtet, hat immer Vorrang. Ampeln und Verkehrsschilder zählen sowieso elf. Aber die Mopeds sind die Ärgeren. Da sitzen  ...