MFG - Kirchlich Pädagogische Hochschule – Von der Donau an die Traisen
Kirchlich Pädagogische Hochschule – Von der Donau an die Traisen


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St. Pöltens gute Seite

Kirchlich Pädagogische Hochschule – Von der Donau an die Traisen

Text Andreas Reichebner
Ausgabe 09/2024

St. Pölten erfährt eine weitere Aufwertung als Hochschulstandort. Im kommenden Jahr übersiedelt die Kirchlich Pädagogische Hochschule (KPH) von Krems in die Landeshauptstadt.


Die Diözese St. Pölten entschied sich für eine Übersiedlung in den, zurzeit entstehenden, neuen Campus im ehemaligen Alumnatsgebäude in der Wiener Straße, wo dereinst Priester ausgebildet wurden. Ein Gespräch mit KPH-Rektor Hubert Philipp Weber.

Warum hat man sich entschieden, den Standort von Krems nach St. Pölten zu verlegen?
Die KPH ist eine private Hochschule, die von mehreren kirchlichen Einrichtungen, unter anderen von der Diözese St. Pölten getragen wird. Diese Träger sind für die Infrastruktur verantwortlich. Die Diözese St. Pölten hat aus strategischen Überlegungen entschieden, den Ausbildungsbetrieb nach St. Pölten zu übersiedeln. Dabei spielen wirtschaftliche Überlegungen und das Interesse, mehrere diözesane Bildungseinrichtungen näher beisammen zu haben, eine Rolle. Gleichzeitig können neue Akzente in der LehrerInnen-Bildung gesetzt werden.

Im Alumnat wird ja schon fleißig umgebaut. Wann werden die Arbeiten beendet sein? Wann beginnt die KPH-Ausbildung in STP? 
Die Umbauarbeiten und Adaptierungen werden im kommenden Jahr abgeschlossen sein. Ab Oktober 2025, mit Beginn des Studienjahres, werden die Primarstufenstudierenden am neuen Campus in St. Pölten begrüßt. Für die StudienanfängerInnen ändert sich nicht nur der Ort, an dem sie künftig studieren, sondern auch die Studienstruktur. Das Bachelorstudium wird drei Jahre dauern, das anschließende Masterstudium zwei Jahre. Die Ausbildung verbindet dabei Theorie mit Praxis. Die Studierenden sammeln Erfahrungen an Schulen von der ersten Studienwoche an, begleitet durch MentorInnen und KPH-ProfessorInnen.
Die neuen Curricula sind zukunftsorientiert gestaltet und bilden eine fundierte Basis für den Lehrberuf. Neben der Ausbildung werden am KPH Campus St. Pölten auch Fortbildungsveranstaltungen und Weiterbildungen angeboten.

Hat man genügend Platz im Alumnats-Areal – es standen ja auch Teile des Hippolythauses zur Diskussion?
Das Areal des Alumnats bietet für die verschiedenen Angebote ausreichend Platz, um einen modernen Studienbetrieb zu gewährleisten. Darüber hinaus eröffnet der Campus auch die Möglichkeit zu eigenständigem Lernen, Arbeiten oder zur Begegnung. Durch die Nähe verschiedener Bildungseinrichtungen in St. Pölten können außerdem Synergien gefunden werden, zum Beispiel wird ein externer Turnsaal benützt werden.

Wird sich das Angebot der KPH am neuen Standort verändern?
Am KPH Campus St. Pölten wird es weiterhin Angebote im Bereich der Ausbildung, Fortbildung und Weiterbildung geben, wobei sich die Studienarchitektur des Lehramts Primarstufe aufgrund der neuen gesetzlichen Vorgaben ändert. Außerdem werden die Angebote laufend den gesellschaftlichen Anforderungen angepasst.

Mit wie vielen Studierenden rechnet man? 
Mit den verschiedenen Studien und Lehrgängen erreicht die KPH in Krems derzeit an die 600 Studierenden. Diese Zahl, die schon länger konstant ist, soll auch in St. Pölten erreicht werden. Sie werden von einem engagierten Team aus Lehrenden betreut. Unter diesen hervorragenden ExpertInnen sind auch PraktikerInnen, die neben ihrer Unterrichtstätigkeit in Schulen in der Lehre mitwirken.

Wird es eine Besonderheit in St. Pölten geben? 
Die Besonderheit der KPH ist die Möglichkeit, sowohl allgemeine pädagogische als auch religiöse Bildung zu erwerben, werteorientiert und sensibel für die Diversität. Neben den vielen neuen Vorteilen des Standortes bezüglich Erreichbarkeit und Infrastruktur bleiben unsere bekannt hohe Qualität in der Lehre, die hohe Professionalität in der Ausbildung und unser besonderes Eingehen auf die Studierenden. So werden die persönlichen Rahmenbedingungen wie etwa bei Berufstätigkeit, Kinder, Pflegesituationen der Studierenden usw. möglichst berücksichtigt. Das bleibt auch am Campus St. Pölten unverändert erhalten.

Sind die kooperativen Schulen, „Übungsschulen“, schon bekannt?
Die KPH kooperiert auch jetzt schon im Rahmen der LehrerInnen-Bildung mit vielen verschiedenen Schulen in Niederösterreich, so auch mit zahlreichen Schulen in und um St. Pölten. Hier kann nahtlos angeschlossen werden.

Wie sieht sich die KPH in ihrer Position in der aufstrebenden Studentenstadt St. Pölten?
Die KPH bietet an allen sieben Standorten exzellente Qualität in allen Bereichen der LehrerInnen-Bildung in der Ausbildung, Fortbildung und Weiterbildung. Damit wird sie in St. Pölten einen wichtigen Beitrag für die Zukunft der Bildung leisten.

Wie darf man sich die neue architektonische Gestaltung vorstellen?
Das Raumkonzept der neuen Nutzung wird nach allen modernen Gesichtspunkten und Anforderungen bestmöglich in die bestehende Gebäudestruktur eingepasst. Dabei bleibt der historische Charakter erhalten. Wir zollen damit der Geschichte des Gebäudes Respekt und vereinen so Schönheit mit Funktionalität. 
In dem Gebäude wird es eine hervorragende Verbindung von gut erhaltener Bausubstanz mit moderner Architektur geben.

Wie sieht man von Seiten der KPH das Konzept, Studierende nach STP zu bringen?
Die KPH macht jungen Menschen ein attraktives Studienangebot, mit dem sie sich für einen zukunftsorientierten, schönen Beruf fit machen. Sehr gute Voraussetzungen bieten auch die gute Anbindung und die anderen Vorteile der Stadt St. Pölten.

Was liegt Ihnen bezüglich dieses Umzuges noch am Herzen?
Wir wünschen uns – und gehen davon aus –, dass es uns gelingt, den guten „KPH-Spirit“ von Krems auf den neuen Campus St. Pölten mitzunehmen und dort weiterzuentwickeln. Dieser Neubeginn wird unseren Lehrenden und Studierenden viele neue Chancen eröffnen.