MFG - Die Polizei-Außenstelle am Bahnhof - doch mehr als ein Sieg der Populisten?
Die Polizei-Außenstelle am Bahnhof - doch mehr als ein Sieg der Populisten?


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St. Pöltens gute Seite

Die Polizei-Außenstelle am Bahnhof - doch mehr als ein Sieg der Populisten?

Text Michael Müllner
Ausgabe 03/2015
Wenige Tage nach der einstimmigen Resolution aller Gemeinderatsfraktionen vom 23. Februar 2015, in der eine Polizeiinspektion am St. Pöltner Bahnhof gefordert wurde, lud Innenministerin Johanna Mikl-Leitner St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler am 2. März ins Innenministerium. Stadler hatte Vertreter aller St. Pöltner Gemeinderatsfraktionen zu diesem Termin mitgenommen - immerhin galt es einen gemeinsamen Erfolg zu feiern: Die Innenministerin hatte zugesagt, dass schon bald ein Wachzimmer am Bahnhof eröffnet wird.
Für Stadler ein Schritt "in die richtige Richtung und ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit am Bahnhof. Die Stadt leistet mit der Übernahme der Miete einen aktiven Beitrag. Jetzt arbeiten wir daran, dass die Polizeistation rasch in Betrieb genommen werden kann." Konkret müsse nun die Stadt mit dem Eigentümer des Bahnhofs, also den ÖBB, passende Räumlichkeiten finden. Die laufenden Mietkosten für diese Flächen übernimmt die Stadt St. Pölten.
Über die konkrete Ausgestaltung der Polizeiinspektion wollte man sich im Ministerium noch nicht festlegen. BMI-Sprecher Karl-Heinz Grundböck erklärte im Gespräch mit MFG, dass in weiteren Gesprächen noch technische Details abzuklären sind. Ob diese Polizeiinspektion etwa durchgängig besetzt sei bzw. ob es dafür zusätzliche Beamte geben werde, sei nicht fixiert.
Im St. Pöltner Rathaus bestätigt man, dass es sich bei dem geplanten Wachzimmer um eine Außenstelle der Polizeiinspektion Rathaus handeln wird. Die Polizisten für die Bahnhofsaußenstelle werden vorrangig von dieser Inspektion abgestellt werden, bei Bedarf auch aus anderen Inspektionen des Stadtgebiets. Zusätzliche Polizeibeamte für St. Pölten seien nicht zugesagt worden.
Die Forderung nach einem Wachzimmer am Bahnhof gab es seit Jahren, in den letzten Wochen wurde der Ruf vor dem Hintergrund krimineller Übergriffe immer lauter. Auch der St. Pöltner Gemeinderat hatte ein Wachzimmer seit Jahren gefordert. BMI-Sprecher Grundböck erklärt, dass das Innenministerium laufend Kriminalitätsanalysen erstelle und dabei die jüngsten Vorfälle rund um den Bahnhof maßgeblich gewesen seien. Die Entscheidung sei auf objektiven Grundlagen gefallen, nicht durch populistische Zurufe.