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St. Pöltens gute Seite

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Text Tobias Zuser
Ausgabe 12/2007
Nein, keine Kolumne über Weihnachten, das Jahr 2007 oder St. Pölten. Themen, die einen kurz vorm Jahreswechsel nur in eine unnötige Depression stürzen. Also bleibt nur noch ein Thema, um dieses Jahr doch noch mit einem Klischee abzuschließen. Richtig: die EURO 2008 (wobei aus Rücksicht auf den weihnachtlichen Frieden der ÖFB keine Erwähnung findet). Dass eine Großveranstaltung wie die Europameisterschaft zu polarisieren versteht, war von Vornherein klar und ist auch wünschenswert. Dennoch sollte in dieser Diskussion eine Kernessenz unangetastet bleiben: Der Wert dieser Veranstaltung ist für ein Land wie Österreich unbezahlbar, wodurch Argumente, die mit „Geldverschwendung“ oder „Randalen“ zündeln, eher von Naivität denn berechtigter Kritik zeugen: Die EURO ist nicht nur die drittgrößte Veranstaltung der Welt, sondern auch das größte Event, das jemals in Österreich stattfinden wird (denn für eine Fußball WM und die olympischen Sommerspiele wird es niemals reichen). An jedem Spieltag werden weltweit 150 Millionen Zuseher dieses Ereignis verfolgen, das macht in Summe rund 8 Milliarden während des ganzen Turniers. So hat Österreich die einmalige Chance sich in der ganzen Welt als offenes, multikulturelles Land zu positionieren und damit weiterhin zur Vergangenheitsbewältigung beizutragen. Dafür sollte man auch einen 22-tägigen Ausnahmezustand in Kauf nehmen – egal ob Fußballfan oder nicht. Denn die Österreicher sind schon bekannt genug dafür manch 100%ige (Tor)Auflage zu vergeben.