Neue Medien - Wahlkampf im World Wide Web
Text
Dominik Leitner
Ausgabe
Die bevorstehende Gemeinderatswahl wirft ihre Schatten voraus, auch im Internet wird wahlgekämpft. MFG warf einen Blick auf die Websites und Social Media Plattformen der Parteien und Spitzenkandidaten.
SPÖ – Der Wahlkampf der St. Pöltner SPÖ ist ganz auf das Stadtoberhaupt zugeschnitten. Auf Facebook hat die Seite „Matthias Stadler“ über 5.500 Likes und damit mehr als jeder andere politische Mitbewerber. Das ist sicher auch dem Amtsbonus geschuldet. Dafür gibt es im Durchschnitt jeden zweiten Tag ein Posting, meist wird über zukünftige Vorhaben und politische Abschlüsse wie Science Center, FH Ausbau oder den neuen ÖBB Campus berichtet. Unter dem Posting zur Traisenpark-Neueröffnung fanden sich alsbald kritische Kommentare zum Welpenverkauf in einem dortigen Geschäft, darauf wurde professionell und schnell reagiert.
Die Website matthias-stadler.at erinnert frappant auch an die plakatierten Slogans, das Wahlkampfteam hat hier einen guten Job erledigt und einen professionellen Webauftritt auf die Beine gestellt. Auch hier steht die Person Stadler im Vordergrund, die Partei rückt in den Hintergrund. Man kann sich durch eine Vielzahl an Unterseiten klicken. So wird etwa exemplarisch ein Tag im Leben des Bürgermeisters dokumentiert oder man kann schlicht schon Erreichtes und noch Geplantes nachlesen. Der Humor kommt auch nicht zu kurz, so werden an besagtem exemplarischen Tag des Bürgermeisters der Landesrätin vom politischen Mitbewerber Blumen geschickt: „In den Lieblingsfarben. Rot für die schwarze Landesrätin. Gute Wahl.“ Alles in allem wirkt der Webauftritt sehr professionell: der Facebook-Kanal informativ, die Website wirkt an mancher Stelle ob der Menge an Informationen fast überladen – vielleicht wäre etwas weniger auch mehr gewesen.
Die Website matthias-stadler.at erinnert frappant auch an die plakatierten Slogans, das Wahlkampfteam hat hier einen guten Job erledigt und einen professionellen Webauftritt auf die Beine gestellt. Auch hier steht die Person Stadler im Vordergrund, die Partei rückt in den Hintergrund. Man kann sich durch eine Vielzahl an Unterseiten klicken. So wird etwa exemplarisch ein Tag im Leben des Bürgermeisters dokumentiert oder man kann schlicht schon Erreichtes und noch Geplantes nachlesen. Der Humor kommt auch nicht zu kurz, so werden an besagtem exemplarischen Tag des Bürgermeisters der Landesrätin vom politischen Mitbewerber Blumen geschickt: „In den Lieblingsfarben. Rot für die schwarze Landesrätin. Gute Wahl.“ Alles in allem wirkt der Webauftritt sehr professionell: der Facebook-Kanal informativ, die Website wirkt an mancher Stelle ob der Menge an Informationen fast überladen – vielleicht wäre etwas weniger auch mehr gewesen.
ÖVP – Auch der Facebook-Auftritt der „Stadtschwarzen“ ist ganz auf den Spitzenkandidaten zugeschnitten: Die Seite Matthias Adl darf sich über knapp über 800 „Gefällt mir“ freuen, die ein- bis zweimal wöchentlich mit Artikeln und Bildern über altbekannte Wahlkampfthemen wie etwa 200€-LUP-Jahresticket und SWAP-Geschäfte aber auch schlicht mit Veranstaltungen im Beisein des Vizebürgermeisters bespielt wird.
Der Webauftritt matthias-adl.at ist nach demselben Schema wie alle Bezirksorganisationen der VP NÖ aufgebaut. Es dominieren die Farben blau, gelb und weiß. Im Banner erscheint dafür auch Bundespräsidentschaftskandidat Khol. Sonst findet man auf der Webpräsenz neben dem Team und obligatorischen Artikeln lediglich ein paar wenige Termine, eine Fotogalerie und Links zum Beitritt der ÖVP oder sonstigen Teilorganisationen.
Dafür hat man bei den Jungen die Nase vorne: Die JVP St. Pölten verzeichnet mehr Likes als etwa das rote Pendant der SJ und hat vor allem mit Sebastian Kurz (bekanntlich Außenminister und JVP Bundesobmann) einen gewichtigen Fürsprecher und Werber für Florian Krumböck engagiert, dessen St. Pölten-Besuch dementsprechend kommuniziert und beworben wurde.
Der Webauftritt matthias-adl.at ist nach demselben Schema wie alle Bezirksorganisationen der VP NÖ aufgebaut. Es dominieren die Farben blau, gelb und weiß. Im Banner erscheint dafür auch Bundespräsidentschaftskandidat Khol. Sonst findet man auf der Webpräsenz neben dem Team und obligatorischen Artikeln lediglich ein paar wenige Termine, eine Fotogalerie und Links zum Beitritt der ÖVP oder sonstigen Teilorganisationen.
Dafür hat man bei den Jungen die Nase vorne: Die JVP St. Pölten verzeichnet mehr Likes als etwa das rote Pendant der SJ und hat vor allem mit Sebastian Kurz (bekanntlich Außenminister und JVP Bundesobmann) einen gewichtigen Fürsprecher und Werber für Florian Krumböck engagiert, dessen St. Pölten-Besuch dementsprechend kommuniziert und beworben wurde.
FPÖ – Die Blauen wollen auch in St. Pölten den Aufwind nutzen. Spitzenkandidat Klaus Otzelberger hat zumindest auf Facebook eine breite Fanbasis, ist er doch mit über 3.700 Likes klarer Zweiter hinter Stadler und weit vor Adl. Otzelberger ist auch auf Facebook ungemein aktiv – mehrere Postings an einem Tag sind keine Seltenheit. Er bedient sich ganz klassisch blauer Kernthemen: Wie viel Prozent der Mindestsicherungsbezieher keine österreichischen Staatsbürger seien, dass die eigenen Armen zuerst kommen – „so geht Nächstenliebe“. Auch teilt er immer wieder Bilder, die die Forderungen und Anliegen der Blauen kommunizieren. Beworben wurde auch das Kommen des blauen EU-Parlamentariers Harald Vilimsky.
Der Webauftritt der FPÖ St. Pölten ist nicht sonderlich spannend. Aktualisiert wird vor allem die Website otzelberger.com, die jedoch inhaltlich große Ähnlichkeiten mit der Facebook-Seite aufweist. Der Fokus liegt hier also wohl eher auf Facebook, tummelt sich hier ja schließlich auch tatsächlich eine große Anzahl an Sympathisanten. Der RFJ St. Pölten hingegen ist auf Facebook gar nicht mehr aktiv.
Der Webauftritt der FPÖ St. Pölten ist nicht sonderlich spannend. Aktualisiert wird vor allem die Website otzelberger.com, die jedoch inhaltlich große Ähnlichkeiten mit der Facebook-Seite aufweist. Der Fokus liegt hier also wohl eher auf Facebook, tummelt sich hier ja schließlich auch tatsächlich eine große Anzahl an Sympathisanten. Der RFJ St. Pölten hingegen ist auf Facebook gar nicht mehr aktiv.
Die Grünen – Die St. Pöltner Grünen haben sich ja ein drittes Mandat als Wahlziel gesetzt. Vor allem auf Facebook zeigen sie auch viel Enthusiasmus. Mehrere Beiträge täglich beschäftigen sich einerseits mit St. Pölten und der bevorstehenden Wahl und andererseits (bzw. vor allem) auch mit österreichweiten oder europaweiten „grünen“ Themen.
Auf ihrer Website gruenestp.at zeigen sie sich zwar mit dem schwungvollen G, dem bereits altbekannten Logo der Grünen. Aber während man anderorts offenbar auf eine österreichweite Website-Lösung zurückgreift, wurde diese Seite wohl in Eigenregie umgesetzt. Das sieht man ihr schon etwas an. Aber es bietet auch Platz zum Schmunzeln: Fährt man mit der Maus über einen Menüpunkt, erscheint er zuerst Pink und färbt sich erst bei einer Auswahl in Grün um. Ein Wechselangebot an die neue Konkurrenz?
Auf ihrer Website gruenestp.at zeigen sie sich zwar mit dem schwungvollen G, dem bereits altbekannten Logo der Grünen. Aber während man anderorts offenbar auf eine österreichweite Website-Lösung zurückgreift, wurde diese Seite wohl in Eigenregie umgesetzt. Das sieht man ihr schon etwas an. Aber es bietet auch Platz zum Schmunzeln: Fährt man mit der Maus über einen Menüpunkt, erscheint er zuerst Pink und färbt sich erst bei einer Auswahl in Grün um. Ein Wechselangebot an die neue Konkurrenz?
NEOS – Bei ihrem ersten Antritt zur Gemeinderatswahl in St. Pölten überlassen die Pinken nichts dem Zufall: Auf ihrer Facebook-Seite wird man mit der grellen Parteifarbe überhäuft. Auch vom Schreibstil und der Art der Postings sind sie der Bundespartei nicht unähnlich: Zahlreiche Bilder aus dem Wahlkampf, Links zu Stellungnahmen der Kandidaten oder auch Einladungen zu Wahlveranstaltungen lassen die Website in der gewohnten Corporate Identity der NEOS erstrahlen. Im Facebookprofil von Spitzenkandidat Grabensteiner dreht sich aktuell natürlich ebenfalls alles um den Wahlkampf in der Landeshauptstadt.
Eine eigene Website haben die St. Pöltner NEOS jedoch nicht: Sie veröffentlichen ihre Beiträge auf der Unterseite niederoesterreich.neos.eu – inklusive der Möglichkeit, mittels Kommentarformular darüber zu diskutieren. Das Wahlprogramm findet man aber nicht mehr so leicht: Dazu muss man erst St. Pölten bei der Gemeindesuche auswählen und dann das PDF downloaden – eine Aufbereitung im Web gibt es offenbar nicht.
Eine eigene Website haben die St. Pöltner NEOS jedoch nicht: Sie veröffentlichen ihre Beiträge auf der Unterseite niederoesterreich.neos.eu – inklusive der Möglichkeit, mittels Kommentarformular darüber zu diskutieren. Das Wahlprogramm findet man aber nicht mehr so leicht: Dazu muss man erst St. Pölten bei der Gemeindesuche auswählen und dann das PDF downloaden – eine Aufbereitung im Web gibt es offenbar nicht.
Liste Blüh – Nach dem Erfolg der Liste Blüh in Herzogenburg, wo man 2015 auf Anhieb ein Mandat im Stadparlament erreichte, will man es in St. Pölten auch wissen. Mit dem 25-jährigen Mario Wailzer stellt Blüh den jüngsten Spitzenkandidaten (mit der Unterstützung von Noch-FP-Stadtrat Hermann Nonner auf Platz 2), im World Wide Web findet man über die Bürgerliste, bis auf Medienberichte, aber nichts. Weder eine eigene Website noch eine Facebook-Seite sind bisher auffindbar. Postings tätigt man aktuell, wenn überhaupt, über die Facebook-Site von Blüh Herzogenburg, was einigermaßen verwirrend ist.
dieKühnen.jetzt – „Das politische Start-Up für kühne BürgerInnen“ überstrapaziert mit insgesamt 11 „kühnen“ Wortkombinationen auf ihrer Website den zuvor kühlen Kopf des Betrachters. Hinsichtlich der Gestaltung haben sich die Kühnen nicht unbedingt ausgetobt, was wohl darauf hindeutet, dass die Inhalte hier wichtiger sind. Aber so lustig das Menü mit den 8 kühnen Punkten auch sein will: Bei einigen kann man nur erraten, was sich dahinter verbirgt.
Auf Facebook sind sie seit 7. März auch mit einer eigenen Seite vertreten: Dabei beschränken sie sich vorerst mit einer kurzen Vorstellung der Kandidaten und Infos zum weiteren Ablauf. Oder sie betonen, dass sie definitiv keine Partei seien, sondern eine „reine Bürgerbewegung“.
Auf Facebook sind sie seit 7. März auch mit einer eigenen Seite vertreten: Dabei beschränken sie sich vorerst mit einer kurzen Vorstellung der Kandidaten und Infos zum weiteren Ablauf. Oder sie betonen, dass sie definitiv keine Partei seien, sondern eine „reine Bürgerbewegung“.