MFG - MARIO WAILZER - Spitzenkandidat BLÜH
MARIO WAILZER - Spitzenkandidat BLÜH


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St. Pöltens gute Seite

MARIO WAILZER - Spitzenkandidat BLÜH

Text Beate Steiner
Ausgabe 04/2016
Warum sind Sie Politiker geworden?
Ich bin Politiker geworden, weil es mir ein Anliegen ist, dass in meiner Heimatstadt nicht die Parteipolitik dominiert. Wir wollen mit einer unabhängigen Bürgerliste Politik für die Bürgerinnen und Bürger St. Pöltens machen. Andere Parteien sind von Landesorganisationen und Bundesorganisationen abhängig. Die überparteiliche Bürgerliste „BLÜH für St. Pölten“ ist niemandem verpflichtet, außer den Wählerinnen und Wählern.

Was wollen Sie mit der Liste Blüh erreichen? Was sind Ihre Hauptanliegen?
Wir sind offen für alle Initiativen, die für St. Pölten gut sind, und werden diese auch unterstützen, egal von wem sie kommen. Wir wollen zum Beispiel, dass in St. Pölten die Sicherheit der Bevölkerung durch mehr Polizeipräsenz garantiert ist.
Und wir wollen erreichen, dass der Stadtbus LUP leistbarer wird, wie das auch die ÖVP will. Der LUP soll aber auch an den Wochenenden fahren damit jene Menschen, die kein Fahrzeug haben oder es im Stadtverkehr nicht benützen wollen, öffentliche Verkehrsmittel nutzen können.

Warum sollen die Leute die Liste BLÜH und nicht ÖVP wählen, wenn sie ein billigeres Busticket haben wollen?
Weil es uns um mehr geht. Wir wollen den LUP – in längeren Intervallen - auch an Wochenenden einsetzen. Das Anrufsammeltaxi ist uns da nicht genug.

Sie haben auch ein Herz für Tiere, wollen die Stadt für Hundebesitzer lebenswerter machen.
Ja, wir wollen mit einem weiteren Anliegen die Tierliebhaber unterstützen. Wir wünschen uns mehr Hundefreilaufzonen, bei denen auch Trinkwasserbrunnen für die Vierbeiner aufgestellt werden – im Norden der Stadt gibt es etwa keine Hundezone.

Die Swap-Geschäfte der Stadt lehnen Sie ab?
Wir fordern den Verzicht auf Spekulationen mit öffentlichen Geldern. Wir brauchen eine verantwortungsvolle Finanzpolitik – auch unseren Kindern zuliebe. Daher sind wir gegen kurzsichtige Geldverschwendung und gegen das Verschieben von Schulden auf die nächste Generation.

Sie sprechen sich nicht nur gegen Spekulation mit öffentlichen Geldern aus, sie sind auch „gegen kurzsichtige Geldverschwendung zum Beispiel für teure Studien, die in großer Zahl in Auftrag gegeben wurden und deren Ergebnisse kaum Beachtung fanden“ – so steht’s in Ihrem Programm. Welche Studien sind das konkret?
Wir sind der Ansicht, dass wir genug Fachleute im Magis­trat angestellt haben, die die unterschiedlichsten Aufgaben genauso gut lösen können wie diejenigen, die extra beauftragt werden und auch mit Steuergeldern bezahlt werden müssen.
Das betrifft die Belebung der Innenstadt ebenso wie Studien über die Parkraumbewirtschaftung oder die Kultur und das Eventangebot für Jung und Alt.

Sie treten für Gleichwertigkeit und Gleichrangigkeit aller Katastralgemeinden ein. Welche Katastralgemeinden werden derzeit benachteiligt und wodurch?
Eigentlich alle. Das geht von der Anbindung an den öffentlichen Verkehr bis zur Nahversorgung. Der Gemeinderat hat für faire Rahmenbedingungen zu sorgen.

Wie wollen Sie diese durchsetzen, wenn Sie im Gemeinderat sind?
Indem wir uns mit Gemeindevertretern, die aus den Katastralgemeinden stammen, zusammensetzen, beraten und allfällige Missstände gemeinsam lösen.

Warum haben Sie Polit-Urgestein Hermann Nonner, der schon für die FPÖ und mit einer eigenen Bürgerliste in das Stadtparlament gekommen ist, zu BLÜH geholt? Wie soll oder wie kann er Sie unterstützen?
Wir freuen uns, dass Hermann Nonner für die Bürgerliste antritt, weil sowohl BLÜH, als auch die Stadt von seiner politischen Erfahrung profitieren können.

Wie viele Kandidaten sind auf Ihrer Liste?
Elf Kandidaten treten für die Bürgerliste BLÜH an, darunter zwei Frauen, auf Platz drei etwa Nicole Stern. Hermann Nonner ist Nummer zwei auf der Liste. Ich bin mit 25 Jahren der jüngste, mein Großvater Josef mit 79 Jahren der älteste Kandidat, der sich aufstellen hat lassen. Er war übrigens vor Jahren für die FPÖ im Gemeinderat.

Wie viele Mandate wollen Sie erreichen?
Unser Ziel ist der Einzug in den Gemeinderat. Je mehr Mandate, desto besser.

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